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Versehentlich verliebt (German Edition)

Versehentlich verliebt (German Edition)

Titel: Versehentlich verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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leben.“
    „Du bist allerdings völlig umsonst zurückgekommen. Mein Flieger nach Berlin geht in einer halben Stunde.“
    Sein Mund steht offen, seine Augen starren mich an, und er wirkt vollkommen aus der Bahn geworfen und enttäuscht. Er versucht natürlich, weiterhin unheimlich männlich auszusehen. Er ist wie Clint Eastwood in Die Brücken am Fluss , als er Meryl Streep heimlich Blumen pflückt und sie ihr schenken will. Sie behauptet allerdings, die Blumen wären giftig. Eastwood lässt sie daraufhin einfach fallen und starrt sie an. So wie Lukas mich jetzt anstarrt. Meryl fängt dann tierisch an zu lachen und Clint würde im Erdboden versinken, wenn er nur könnte. Abgesehen davon, dass ich weniger Oscar-Nominierungen habe, könnte ich jetzt aber Mrs. Streep sein, denn ich fange zu lachen an und Lukas sieht mich verdutzt an.
    „Das war nur ein Witz.“
    Das war vielleicht zu viel, aber ich musste sichergehen. Ich wollte wissen, wie er sich fühlt, wenn ich verschwinde. Ich wollte wissen, ob er enttäuscht wäre. Ob es ihm was ausmachen würde, wenn ich einfach so aus seinem Leben verschwinde. Sein Gesicht entspannt sich, er ist mir nicht böse, nickt und grinst. Das habe ich vermisst. Gut, dass er zurückgekommen ist. Ich fühle mich wie Julia Roberts, als sie ihren verdienten Oscar für Erin Brockovich bekommen hat.
    „Somit sind wir hier gestrandet.“
    „Noch. Aber wenn ich mich nicht irre, dann wolltest du was Spontanes machen.“
    Er hebt abwehrend die Hände.
    „Hey, ich habe meinen Teil schon eingehalten. Was glaubst du, wie bescheuert die Frau geguckt hat, als ich auf den letzten Metern kehrt gemacht habe?“
    Das kann ich mir vorstellen: Gefühle fuhren Karussell in seinem Kopf, er wusste nicht, ob links oder rechts der richtige Weg war. Und alles woran er denken konnte, das war ich. Ja. Besser als Redford und die Streisand. Viel besser. Oscarverdächtig. Frauen im Kino, sie haben schon geweint, aber dann macht der Kerl kehrt und landet wieder bei der Richtigen. Diese Geschichte gefällt mir bisher.
    „Jetzt bist du dran, Pippa.“
    „Ich kenne mich in Stuttgart nicht gut genug aus, um was Verrücktes zu machen. Was erwartest du? Soll ich nackt durch den Flughafen rennen?“
    „Verlockende Vorstellung. Aber du solltest nicht darüber nachdenken. Es soll ja spontan sein.“
    „Und bis dahin sitzen wir hier und spielen Buddha?“
    Er setzt sich neben mich, einfach so, und wir sitzen plötzlich viel enger zusammen als zuvor. Unsere Arme berühren sich, unsere Beine, fast sogar unsere Schuhe.
    „Erzähl mir etwas über dich.“
    Und dann nimmt er den Hut zum ersten Mal selber ab, fährt sich einmal schnell durch die Haare und lockert den Schal. Er macht es sich bequem. Hier, bei mir. Aber was kann ich denn schon so Unglaubliches erzählen? Vermutlich nichts. Wenn ich ihn also nicht mit meinem belanglosen Gerede ins Koma langweile, wird er sich früher oder später in ein Taxi schwingen und in eine aufregendere Zukunft fahren.
    „Hm. Nun. Ich arbeite mit Reiseführern.“
    „Weil es dein Traum ist?“
    „Weil es dem tatsächlichen Reisen sehr nah kommt.“
    Er scheint nicht überzeugt, aber ich muss ihn ablenken.
    „Wieso Produktebeschreiber?“
    „Weil es dem tatsächlichen Schreiben sehr nah kommt.“
    Mist. Er ist gut. Ich würde sagen, wir spielen auf Augenhöhe. Er drückt sich um das Schreiben, ich mich um das Reisen. Wir sind ein tolles Team.
    „Wieso reist du nicht?“
    „Wieso schreibst du nicht?“
    So kommen wir schon mal nicht weiter, das steht fest.
    „Hast du schon die Welt gesehen?“
    Er nickt und strahlt dabei. Mit dem Lächeln könnte er glatt Werbung für eine Weltreise machen.
    „Rom hat mir gefallen. Im Sommer, als ich mit der Schule dort war. Budapest mit meinen Eltern, München auf eigene Faust ... Berlin mit drei Freunden und einem Sixpack. Freiburg mit meinen Großeltern.“
    Dabei sieht er mich an. Freiburg.
    „Das zählt jetzt aber nicht als Welt.“
    „Okay, New York als Austauschschüler. Sydney als Backpacker, Thailand als Tourist, Frankreich als verliebter Idiot und Portugal als Surfer.“
    „Aha. Haben Mami und Papi dir das Geld gegeben?“
    „Mama und Papa sind geschieden. Lukas wollte aus der Schussbahn. Also ...“
    „Bist du einmal um die Welt.“
    „Mama und Papa wären wohl ziemlich froh, wenn ihr kleiner Lukas zu Hause bleiben und endlich eine Familie gründen würde.“
    „Aber der kleine Lukas will viel lieber die Welt sehen?“
    Er zuckt

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