Versehentlich verliebt (German Edition)
Erdbeere schmeckt.“
„Pippa, hast du getrunken?“
„Mach es gut, Benny. Frohe Weihnachten.“
„Leg jetzt ja nicht auf!“
Aber genau das tue ich. Vielleicht war es nicht ganz so spontan, wie Lukas es sich gewünscht hätte; aber ich lächle, während mein Blick durch das Hotelzimmer gleitet. Es ist vollbracht. Benny gehört jetzt zu einem Kapitel in meiner Vergangenheit und ich muss dringend noch etwas erledigen.
Wow, persönliche Bestleistung! So schnell habe ich mein Zeug noch nie eingepackt. Und natürlich einen weißen Bademantel. Niemand wird das je erfahren, ich bin viel zu raffiniert. Pippa Wunsch, Meisterdiebin was Bademäntel in Hotels angeht. Ich werde doch noch zum Outlaw.
Der Mann hinter an der Rezeption sieht mich etwas überrascht an.
„Stimmt was mit dem Zimmer nicht?“
„Nein, das Zimmer ist toll. Vor allem das Badezimmer. Wirklich super. Okay, vielleicht sollten Sie mal das Shampoo überdenken.“
„Rosenduft.“
„Hm?!“
„Sie sind nicht die Erste, die sich darüber beschwert. Aber ich kann Ihnen aus dem Geschenkshop ein anderes besorgen lassen, wenn Sie ...“
„Darum geht es nicht ... Ich würde gerne wieder abreisen.“
„Geht ihr Flug doch noch raus?“
„Nein, es ist ehrlich gesagt etwas kitschiger.“
„Lassen Sie mich raten. Es hat nicht zufällig etwas mit dem jungen Mann zu tun, der Sie hergebracht hat?“
Ertappt. Ich versuche ein Lächeln. Ihm fällt das viel leichter. Ich war schon immer der Typ Frau, der man die Gedanken und Gefühle an der Nasenspitze ablesen kann. Dazu muss man noch nicht mal ein Psychologie-Studium beendet haben. Ich bin ein offenes Buch.
„Ich habe langsam aber sicher das Gefühl, ich hätte ihn nicht gehen lassen sollen. Und wenn ich ihn jetzt nicht suchen gehe, werde ich es ganz sicher später mal bereuen.“
Er nickt lächelnd und nimmt den Schlüssel zurück. Eigentlich will ich jetzt schon los und weg, aber er hat seine Hand auf meine gelegt.
„Warten Sie, ich organisiere Ihnen einen Gepäckwagen.“
Männer, die mir Gepäckwagen organisieren, werden ab sofort meine neuen und persönlichen Superhelden. Ich werde ein passendes Superhelden-Outfit entwerfen, sobald ich etwas mehr Zeit habe.
„Wären Sie bitte so freundlich und würden sich auch hinten anstellen?“
Ich starre die Frau hinter dem Tresen am Infoschalter nur an. Erinnert sie sich denn nicht mehr an mich? Ich bin doch die Freundin von Lukas. Oder zumindest so was in der Art. Sie hat ihm sein Flugticket gegeben. Wir waren zusammen hier, das ist gar nicht so lange her, nur ein paar Stunden. Sie erwischt mich zwar frisch geduscht, aber dafür schlecht gelaunt.
„Ich habe aber keine Zeit um mich hinten anzustellen! Ich brauche nur eine kurze Information!“
„Für eine Information stehen die Menschen hinter Ihnen auch an.“
Ich werfe einen entschuldigenden Blick über die Schulter und schaue in das genervte Gesicht eines Anzugträgers.
„Das geht ganz schnell. Sie erinnern sich doch bestimmt noch an den netten Kerl, der nach Hamburg wollte! Ich war vorhin mit ihm da. Erinnern Sie sich?“
„Es waren viele nette Kerle hier, ich brauche mehr Informationen.“
„Ich spreche von dem süßen Kerl, den Sie mit Blicken ausgezogen haben! Wissen Sie jetzt, wen ich meine?“
Sie lächelt süffisant und nickt.
„Ja, ich erinnere mich!“
„Ist er hier gewesen? Hat er vielleicht noch mal nach seinem Flug gefragt? Haben Sie ihn vielleicht gesehen?“
„Ich kann mich nicht erinnern. Und jetzt stellen Sie sich hinten an!“
Ich bin genervt. Auf Stutenbissigkeit habe ich im Moment gar keine Lust – aber wenn sie es so haben möchte ...
„Ja, gleich, können Sie ihn vielleicht ausrufen?“
„Hinten anstellen!“
„Blöde Ziege!“
„Ganz hinten anstellen!“
Schönen dank auch. Ist ja nicht so, dass ich viel Unterstützung von ihr erwartet hätte; also gebe ich den Menschen hinter mir eine Chance. Ich kann ihn natürlich auch auf eigene Faust suchen. Wo kann er denn sein? Vielleicht ist er noch bei den Telefonzellen? Da werde ich meine Suche ansetzen, dann einen Blick in die Cafés werfen und die Großfamilie belästigen. Wenn dann immer noch nichts von ihm zu sehen ist, werde ich mich dazu herablassen, wieder bei der blöden Ziege aufzukreuzen, um ihn ausrufen zu lassen. Ich will nicht, dass diese Zicke erfährt, dass ich keinen blassen Schimmer habe, wie sein Nachname lautet. Egal, ich muss Lukas finden, bevor er vielleicht für immer
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