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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Sekrete oder auch aufgelöste Organe verwendeten. Dann stellten wir die Gefäße in einen Inkubator, der menschliche Körpertemperatur hatte. Innerhalb von zwei Tagen hatten wir eine blühende Virus-Kultur und konnten den ersten Blick auf unser Monster werfen.«
    Price schwieg eine Weile. Ich hatte den Eindruck, er hätte das, was er mir gleich enthüllen würde, lieber stillschweigend mit ins Grab genommen. Obwohl er zuweilen so klinisch-nüchtern sprach, dass es schon fast brutal wirkte, machten ihm diese Dinge innerlich schwer zu schaffen.
    »Wir waren beim Virus stehen geblieben«, sagte ich schließlich, als sich sein Schweigen schon recht lange hingezogen hatte.
    »Ja. Wir legten es unter den Strahler, das heißt unter das Auge des Elektronenmikroskops. Und sahen ein Filovirus, das den Ebola- und Marburg-Viren stark ähnelte.«
    Filoviren oder »fadenförmige Viren« sind in der Welt der Mikrobiologie etwas ganz Besonderes, wie ich erfuhr. Während viele Viren die Form von Kugeln oder Stöpseln haben, sehen die Filoviren recht bizarr aus, denn sie ähneln geflochtenen Seilen oder sich windenden Würmern. Manchmal werden sie mit Spaghetti verglichen. Price sagte, selbst Mikrobiologen empfänden sie als irgendwie hinterhältig und bösartig – ein Gefühl, das sich jedem, der sich mit diesen Viren befasste, unweigerlich aufdrängte.
    »Wir hatten eindeutig ein Ebola-Virus vor Augen, allerdings ein mutiertes. Einen neuen, unglaublich tödlichen Strang. Unter dem Mikroskop lag ein länglicher viraler Körper, aus dem sich Dutzende schmaler, schleifenartiger Fäden wanden. Sie sahen wie weiße Würmer oder Tentakel aus«, erklärte Price.
    Die Wissenschaftler konnten beobachten, wie Ebola X brutal und hemmungslos in gesunde Zellen eindrang – eine nicht aufzuhaltende Armee von Killermikroben. Die Viren schickten ihre fadenähnlichen Tentakel aus und griffen eine Zelle nach der anderen an. Sobald sie eine Zelle befallen hatten, entnahmen sie ihr Nährstoffe und genetisches Material – schlachteten sie sozusagen aus – und bildeten Inklusionskörper ,kristalline Blöcke des reinen Virus. Diese Replikationen bereiteten sich darauf vor, »auszuschlüpfen« und weitere Zellen zu attackieren. Die befallene Zelle war zu diesem Zeitpunkt bereits zu groteskem Umfang angeschwollen, ging buchstäblich schwanger mit dem Virus. Jeder Inklusionskörper bewegte sich nach außen, auf die Zellwand zu, und explodierte nach der Berührung in Hunderte neuer Viren. Während die Viren die Zellwand durchstießen, blähte sich die Zelle weiter auf, bis sie schließlich zerplatzte. Auf diese Weise wurden die neuen Viren freigesetzt und begaben sich auf die Suche nach neuen Wirtszellen, die sie ausschlachten konnten, um sich danach erneut zu vervielfältigen und nach Zerplatzen der Wirtszellen weitere Opfer zu befallen. Dieser Prozess wiederholte sich ständig in absolut alarmierender Progression.
    »Ein solcher Prozess ist bei genauer Betrachtung tatsächlich grauenvoll«, bemerkte Price. »Es sind Viren, die ad infinitum weitere Viren produzieren, Blöcke bilden, in denen es von Hunderten von Nachkommen nur so wimmelt. Und sobald die Wirtszelle zerplatzt ist, werden sie durch die Blutbahn geschwemmt, haften sich an jede verfügbare Zelle und verbreiten das ursprüngliche Virus im ganzen Körper.«
    Das empfand ich nicht nur als grauenvoll, sondern geradezu als unheimlich. Nach und nach setzten sich Vorstellungen in mir fest, bei denen mir eiskalt wurde: Alles fügte sich zu dem zusammen, was ich in meinen Träumen gesehen hatte.
    »Ich werde niemals vergessen, wie ich das Monster zum ersten Mal beobachten konnte«, fuhr Price fort. »Es wirkte fast obszön. Die tödliche Schönheit des Ebola-Virus hat mich, so seltsam das klingen mag, stets fasziniert, aber dieser mutierte Virenstamm jagte mir schon beim ersten Anblick Angst ein. Du hättest es sehen sollen, Nash, dann wüsstest du, von was ich rede. Dieser lange Körper, aus dem sich Dutzende weißer Würmer wanden ... wie Schlangen, wie Vipern. Ich dachte ... Ja, beim ersten Anblick glaubte ich, ins Gesicht der Medusa zu sehen.« Er wischte sich Schweiß von der Stirn. »Ich hatte das überaus merkwürdige Gefühl, diesem Monster sei bewusst, dass ich es beobachtete – das Gefühl, es sehe mich in der Gewissheit an, dass es mein Herr und Meister sei. Das Böse in Reinkultur. Ich ... Mein Gott, schon bei diesem Anblick hätte ich mir am liebsten die Pulsadern aufgeschlitzt.«
    Die

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