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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Glas, sondern zerschmetterte es. Eine weitere Ladung drang gleich darauf durch die obere Glasscheibe der Tür. Sofort zückte Carl seine AK und feuerte mit der Automatik mehrmals eine Salve von drei Schüssen aufs Geratewohl Richtung Straße ab, was von mindestens drei Knarren beantwortet wurde. Das Türglas splitterte und die Wände hinter uns waren gleich darauf mit dunklen Einschusslöchern übersät.
    Während Carl weiter auf die Angreifer schoss, rutschte ich auf Händen und Knien im Zimmer herum, bis ich alle um mich gesammelt hatte. Wir rollten die Schlafsäcke zusammen und hasteten zur Hintertür.
    Carl gab eine weitere Salve von drei Schüssen ab, um unsere Gegner davon abzuhalten, das Haus zu stürmen.
    »Geht schon«, forderte Sean uns auf. »Ich werde die Indianer aufhalten und später wieder zu euch stoßen.«
    Nie werde ich vergessen, wie er dort mit seinem Karabiner, einem Ruger Mini-14, stehen blieb, auf- und abtauchte und sich hin und her schlängelte, während Kugeln den Tattooladen durchsiebten. Während er auf den Abzug drückte und die Gegner mit Sperrfeuer belegte, forderte er uns immer wieder auf, endlich abzuhauen. Und ich werde auch niemals das schiefe, breite Grinsen vergessen, mit dem er zu mir hinübersah, kurz bevor eine Kugel ihn in den Kopf traf und sein Hirn in Brei verwandelte, der gegen die Wände spritzte.
    Irgendjemand schrie. In Wirklichkeit waren es jedoch zwei, die losbrüllten: Janie vor Entsetzen und Carl vor rasender Wut. Ich war so schockiert, dass ich wie gelähmt war. Ich starrte nur zu Sean hinüber, der auf dem Fußboden zusammengeklappt war. Der obere Schädel war einfach ... weggeblasen. Seine Beine zuckten noch kurz, dann rührte er sich nicht mehr. Schließlich kroch ich zu ihm hinüber, entwand ihm den Karabiner, flüsterte ihm irgendwas zu – irgendwelche überschwänglichen, todtraurigen Worte – und folgte den anderen durch die Hintertür nach draußen. Sean. Sie hatten Sean getötet, unseren verfluchten alten Sean. Oh mein Gott.
    Die Gasse entlang. Carl war schon losgerannt, doch Janie wollte auf mich warten, was Texas Slim nicht zuließ. Er hatte sie untergehakt und zog sie mit sich. Die gewundene Gasse mündete schließlich in die größere Straße ein. Als ich die anderen eingeholt hatte, warf ich Carl Seans Karabiner zu, der eine viel größere Reichweite hatte als seine AK.
    Plötzlich sprang einer unserer Gegner hinter einem Wagen hervor und feuerte auf uns. Zu weiteren Schüssen kam er allerdings nicht mehr: Carl, der jetzt Seans Karabiner einsetzte, erwischte ihn mit einem perfekten Bauchschuss, sodass er, vor Schmerz brüllend, auf die Straße sank.
    Wir rannten los.
    Und wurden verfolgt.
    Ich sagte den anderen, sie sollten die Strecke vor uns auskundschaften; ich selbst wollte unsere Angreifer ein bisschen ablenken und meinen Freunden damit eine kleine Atempause verschaffen. Während die anderen drei weiterrannten, um sich zu verstecken, wartete ich ab. Die Stille war schier unerträglich. Ich hörte, wie der Wind an den Zweigen einer Espe rüttelte und in der Ferne ein Hund heulte. Sonst nichts. Es mochten fünf Minuten vergangen sein, als ich hastige Schritte hörte. Sie rannten mir nach, waren nur noch einen Straßenblock von mir entfernt.
    Ich zählte drei Männer, die sich gleich darauf hinter einen Wagen duckten. Sah einen Gewehrlauf im schwindenden Mondlicht funkeln. Also zückte ich meine .30-06 Savage und schoss. Zwar traf ich niemanden, aber meine Kugeln durchschlugen die Windschutzscheibe des Cadillac und verpassten den Männern zumindest einen Denkzettel. Als sie die Schüsse erwiderten, feuerte ich noch einmal und rannte danach in geduckter Haltung den Gehweg entlang. Während weitere Kugeln ins Spiegelglas von Schaufenstern einschlugen, verschanzte ich mich hinter einem Kleintransporter. Wo mochten meine Freunde abgeblieben sein?
    Ich wartete darauf, dass die Angreifer näher rückten, doch sie hatten es nicht eilig damit. Hin und wieder gaben sie einen Schuss in meine Richtung ab, doch ich reagierte nicht darauf. Ich wollte sie aus der Reserve locken, und je länger ich mich still verhielt, desto eher würden sie nachsehen wollen, warum ich mich nicht rührte. Wäre ich schlau gewesen, hätte ich vielleicht aufheulen sollen, um ihnen vorzumachen, dass sie mich getroffen hatten. Aber so schlau war ich nicht. Außerdem wollte ich nicht, dass Janie und die beiden anderen mir zu Hilfe eilten und dabei in eine Falle gerieten.
    Schritte

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