Versprechen der Ewigkeit (German Edition)
einer dieser Kutter der Küstenwache.
Thad und Natalya befanden sich bereits an Bord. Sie kochten Kaffee und sahen sich die Seekarten an, während Brandr mit ihr zusammen am Strand wartete.
Bald würde die Abenddämmerung einsetzen. »Das gefällt mir nicht, Brandr. Chase sollte längst hier sein.«
»Ich habe dich noch nie so besorgt erlebt.« Er setzte sich in den Sand und legte die Ellbogen auf die Knie. »Aber das kann eigentlich nicht sein, denn noch vor wenigen Tagen wolltest du den Mann tot sehen.«
»Seitdem ist viel passiert.« Sie war nicht einfach nur besorgt, sie war krank vor Sorge um Chase – zum Sich-die-Klauen-Abbeißen, Die-Haare-Ausraufen, Stundenlang-hin-und-her-Laufen besorgt. Denn möglicherweise war sie dabei … sich in Declan Chase zu verlieben.
Bei diesem Gedanken wurde sie von Schuldgefühlen überschwemmt. Sie hatte sich nicht erlaubt, Aidan zu lieben, weil er ein Sterblicher war, und doch schien sie keinerlei Kontrolle über ihre Emotionen zu haben, wenn es um Chase ging.
Das ergab einfach keinen Sinn. Das Risiko war sogar noch viel größer. Vor tausend Jahren hatte sie ihr Herz in Schach gehalten, weil sie sich davor gefürchtet hatte, dass Aidan einmal an Altersschwäche sterben würde. Jetzt war Chases Tod unvermeidlich, und trotzdem konnte sie nichts gegen ihre Gefühle für ihn ausrichten.
Sie flehte die Götter um Beistand an, denn sie begehrte ihren vernarbten, mürrischen, total durchgeknallten Iren mehr, als sie den perfekten Wikinger begehrt hatte.
Brandr schleuderte einen Stein in das ruhige blaue Wasser der Bucht. »Und heute Morgen bist du ausgeflippt, weil Lothaire von ihm getrunken hat.«
»Als mir endlich klar wurde, dass meine Augen irgendwann aufhören würden, so zu brennen, hab ich mich beruhigt. Ich verstehe ja, warum er das getan hat. Es gefällt mir nicht, aber ich verstehe es.«
»Kannst du dir vorstellen, wie schwer das für einen Mann wie Chase gewesen sein muss? Einem Vampir zu gestatten, Blut von ihm zu trinken?«
Ja. Ja, das konnte sie. Ihr Kelte versuchte alles . Er kämpfte darum, mit den Karten, die ihm das Schicksal ausgeteilt hatte, das bestmögliche Spiel hinzulegen. »Verdammt noch mal, wo ist er nur? Wir hätten uns niemals trennen soll …«
»Walküre«, sagte Lothaire. Er stand am Rand des Waldes. Allein.
Panik ergriff sie. »Wo ist Chase?« Ich darf ihn nicht verlieren. Nicht schon wieder. Sie bleckte die Fänge. »Ich bringe dich um, Blutsauger.«
Ich muss zu Regin zurück. Seit seiner Gefangennahme wartete Declan darauf, dass sein Herz endlich wieder stärker schlagen und seine Kraft zurückkehren würde. Jetzt ging die Sonne unter.
Ihm war der Verdacht gekommen, dass der durch Lothaire verschuldete Blutverlust irgendwie verhinderte, dass er in Berserkerwut verfiel. Der Blutsauger hatte das vermutlich längst herausgefunden und heute dazu benutzt, um Declan zu schwächen. Wie lange würde der Effekt wohl anhalten?
Ich muss freikommen. Sicherlich würde Regin nicht so dumm sein und Lothaire vertrauen. Sie würde sich niemals so hereinlegen lassen wie Declan. Sie hasste diesen Vampir.
Aber was würde sie tun, wenn Lothaire ihr erzählte, ich sei verletzt? Sie hatte zugegeben, dass sie sich um Declan Sorgen machen würde. Das könnte der Vampir ausnutzen.
Declan musste entkommen, ehe Lothaire sie an diesen Ort locken konnte – ein widerliches, grabähnliches Lager voller Blutfeinde. Diese Kreaturen hatten ihn immer wieder geschlagen, sich über seine Schmerzen amüsiert und seine Narben verspottet. Zwischendurch hatte er ihre Unterhaltungen belauscht. Entweder glaubten sie, er könnte sie nicht hören, oder es war ihnen egal, weil er sowieso schon bald tot sein würde.
So hatte er erfahren, dass Carrow und ihr Mündel heil von der Insel heruntergekommen waren, ebenso wie Malkom Slaine, der die beiden beschützt hatte. Und er hatte gehört, dass MacRieve die Gestaltwandler der Vertas unter seiner Führung vereint und sich mit ihnen in den Bergen verschanzt hatte, wo sie dem Pravus Fallen stellten.
Offensichtlich lebten also drei der Wesen, um die Regin sich sorgte …
Die beiden Sorceri kamen in den Tempel stolziert. Eine Vielzahl von Kreaturen – vermutlich über drei Dutzend – folgte den beiden und versammelte sich in Erwartung der Show.
»Die Nacht bricht herein, Magister«, sagte Portia. »Bereite dich auf den Tod vor.«
Declan hatte keinen Grund anzunehmen, dass sein Schicksal weniger schmerzlich sein würde als
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