Versprechen der Ewigkeit (German Edition)
ich sicher. Update: Informationen über ihre Schwächen haben Vorrang vor allen anderen Befragungen wie z . B. ihre Energiequelle oder der Ring des Vampirs …
Damit stand fest, welchen Pfad Declan einschlagen würde.
14
»Schon wieder, Walküre?«, fragte Carrow die Hexe, als Vincente Regin erneut durch den Korridor geleitete.
Die Wache war aufgetaucht und hatte ihr Handschellen angelegt, ohne jedoch zuvor das betäubende Gas einzusetzen. Da hatte sie es gewusst.
Chase hatte den Köder geschluckt.
»Was soll ich dazu sagen, Carrow? Der Magister liebt meine Gesellschaft.«
»Ich habe gesehen, wie es dir gestern in seiner Gesellschaft ergangen ist«, sagte die Hexe in leisem, aber eindringlichem Ton. »Vielleicht könntest du heute ja mal versuchen, ihn nicht wütend zu machen?«
Ich bin dabei. »Heute gehe ich mit einem Friedensangebot zu ihm. Sieh selbst!« Regin blickte auf ihre eigene Brust hinunter. »Ich hab keinen BH an.«
Carrow schüttelte den Kopf. »Ihr Walküren seid echt total durchgeknallt.«
Als sie an Brandrs Zelle vorbeikamen, sagte Regin auf Altnordisch zu ihm: »Meine Zeit hier nähert sich dem Ende.« Doch auch wenn sie sich zuversichtlich gab, wusste sie doch, dass diverse Faktoren gegen sie arbeiten würden.
Zunächst einmal war sie keine dieser redegewandten, überzeugungskräftigen Walküren. Um ehrlich zu sein, hielt man sie in der Regel für das genaue Gegenteil: plump und neunmalklug.
Zweitens waren Listen und Tricks nicht ihr Stil. Sie zog brutale Ehrlichkeit grundsätzlich vor.
Drittens eilte ihr der Ruf voraus, dass sie bei dem geringsten Anlass bereits aus der Haut fuhr – was leider tatsächlich der Wahrheit entsprach. Ihre Emotionen waren bekanntermaßen unberechenbar.
Doch jetzt würde sie so tun müssen, als ob sie sich zu einem Mann hingezogen fühlte, der sie erbarmungslos gefoltert hatte, anstatt ihrem Verlangen nachzugeben, ihn mit seinen eigenen Eingeweiden zu schmücken.
Doch ihr blieb nur diese einzige Möglichkeit. » Seine Zeit ist ebenfalls abgelaufen.«
In der nächsten Sekunde stand Brandr am Glas. Seine hellgrünen Augen waren blutunterlaufen, sein gut aussehendes Gesicht bleich. Chase hatte ihn wohl auch schon bearbeitet.
Trotzdem sagte Brandr: »Tu das nicht, Regin! Ich werde ihn warnen.«
Auch wenn Brandr und sie nie besonders gut miteinander ausgekommen waren, gab es an seiner Loyalität nun wirklich nichts auszusetzen. »Komm mir ja nicht in die Quere, sonst brichst du deinen Eid …« Sie verstummte. Waren das Klammern , die da über seinem Hemdkragen hervorlugten?
Ihr guten Götter, Chase hatte Brandrs Vivisektion angeordnet? Wenn er das seinem früheren besten Freund antun konnte, würde er auch bei ihr nicht davor zurückschrecken.
Als Vincente und sie an der Kreuzung ankamen, wo der Gefängnistrakt auf zwei weitere Abteilungen traf, führte die Wache sie in einen Gang, von dem Büros und Labors abgingen, die zu dieser späten Stunde alle leer waren. Sie folgten ihm bis zum Ende und betraten schließlich ein mit dunklem Holz verkleidetes Büro.
Chase war bereits dort, er saß hinter einem riesigen Schreibtisch. Wie immer trug er seine Uniform, die selbstverständlich makellos war. Regin roch sogar Schuhcreme. Das Haar war wieder aus dem Gesicht gekämmt, und er war nicht so blass wie sonst. Hübsche Lippen , stellte sie widerwillig fest.
»Lass mich raten«, sagte Regin. »Du hattest lang und breit geplant, was du zur Begrüßung sagen wolltest, aber als du mich dann ohne BH hier reinschlendern sahst, hat sich jeder vernünftige Gedanke verflüchtigt.«
Chases wütender Blick wanderte über ihre Brüste, die sich noch stärker als sonst gegen ihr enges T-Shirt pressten, da ihr die Arme hinter dem Rücken gefesselt waren.
»Lass uns allein, Vincente«, befahl er.
Der Mann folgte dem Befehl, ohne mit der Wimper zu zucken.
»Nur damit du’s weißt«, fuhr sie fort, »es ist nicht meine Schuld, dass ich hier so leicht bekleidet reinspaziere. Aber zufällig ist heute mein Waschtag, darum hab ich leider keine Unterwäsche an.«
Er veränderte beinahe unmerklich seine Beinstellung hinter dem Schreibtisch. Er hatte einen Ständer. Geschafft! Im Spiel Regin gegen Chase stand es eins zu null.
Doch das schien seinen Ärger nur zu vermehren.
Sie wusste nicht, wann – und ob – Chase sie das nächste Mal zu sich bringen lassen würde, darum musste sie diese eine Chance nutzen. Um seine Erinnerungen wachzurufen, musste sie ihn entweder dazu
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