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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Nase an ihrem Hals vergraben würde, wenn er abends nach Hause käme. Es war seltsam, aber in ihrer Fantasie war dieser Mann niemand bestimmtes.
    Er war einfach nur jemand, der sie liebte. Jemand, der sie nachts in den Armen hielt, sie zum Lachen brachte und sie beschützte. Der an ihrer Seite Zeuge wurde, wie die Jahre vergingen und sie beide alt wurden.
    „Also was möchtest du?“, unterbrach Connor ihre Gedanken.
    Das Blut schoss ihr in die Wangen, und sie fragte sich, ob man ihr die Sehnsucht, die sie empfand, vom Gesicht ablesen konnte. Dann erst wurde ihr klar, was er wirklich meinte.
    „Schauen wir uns mal die Pläne an. Hier muss mehr getan werden als nur ein wenig aufräumen und die alten Flaggen hissen. Und wir haben nur einen Sommer lang Zeit.“
    Die Notizen und Zeichnungen, die sie und Freddy gemacht hatten, lagen auf einem langen Tisch und hingen an einer Wand. „Ein paar Mitglieder meiner Familie werden noch kommen, um zu helfen. Meine Cousine Dare ist eine professionelle Eventplanerin, also wird sie sich um die Feierlichkeiten an sich kümmern. Mein Onkel Greg ist Landschaftsarchitekt, er wird sich des Grundstücks annehmen. Seine Tochter Daisy hat gerade ihr Junior-Jahr in der Highschool fertig. Sie und ihr Bruder Max können tun, was auch immer getan werden muss. Das Ziel ist, dass dieses Camp am Ende so aussieht, wie sich jeder ein Sommercamp vorstellt. Die Art Ort, von dem die Leute träumen …“
    „Im Gegensatz zu dem, was das Camp wirklich ist.“
    „Oh, ein Zyniker“, sagte sie. „Ich dachte, du mochtest das Camp.“
    „Das habe ich auch. Zumindest meistens.“ Ein kleiner, kaum sichtbarer Muskel zuckte in seinem Kiefer.
    Olivia versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu deuten, aber sie kannte ihn einfach nicht mehr. „Sollte ich mich lieber nach einem anderen Bauunternehmer umsehen?“
    „Das wäre total verrückt von dir.“
    Sie versuchte, sich von seiner Selbstsicherheit nicht beeindruckt zu geben. „Und warum?“
    Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück, schlug die langen Beine an den Knöcheln übereinander und hob die Hände hinter den Kopf. „Weil du erstens in einem Radius von fünfzig Meilen niemanden finden wirst. Und weil du zweitens“, er lächelte, „mich brauchst und nicht irgendjemand anderen.“
    „Ich brauch dich. Und woher weißt du das?“
    „Weil ich mich an dich erinnere, Lolly. Langsam kommt alles zurück, und ich weiß genau, was du willst.“

9. KAPITEL
    D as muss ich dir lassen“, sagte Olivias Cousine Dare. „Ich hätte nicht gedacht, dass du das durchziehst, aber du tust es.“
    Die Komplettrenovierung des Camps war im vollen Gange. Genau, wie er gesagt hatte, wusste Connor Davis, was Olivia wollte. Er hatte schweres Gerät und ein erfahrenes Team mitgebracht, und sie hatten schon sichtbare Fortschritte erzielt. Er kannte außerdem jeden Subunternehmer im Bezirk: Installateure, Elektriker, Anstreicher, Dachdecker.
    Dare stieg aus dem Mietwagen und betrachtete den Hauptteil des Camps. Ihre Augen strahlten vor Zufriedenheit. In Olivias Augen war Dare immer die etwas ältere, etwas besser angepasste Bellamy gewesen. Die Tochter von Tante Peg und Onkel Clyde war jemand, die es schaffte, das Leben immer einfach und fröhlich aussehen zu lassen. Sie war nur so durchs College gesegelt, hatte mühelos Verabredungen gefunden und dann eine erfolgreiche Karriere als Eventplanerin gestartet. Sie sah aus wie Barbies kleinere, nettere Schwester, und sie kleidete sich mit einer gewissen nachlässigen Eleganz. Es gab so viele Gründe, sie zu beneiden, doch Olivia betete Dare einfach nur an.
    „Kommt schon, Jungs, schaut es euch an.“ Dare schob die Schiebetür des Vans auf, während Onkel Greg auf der Beifahrerseite ausstieg. Er hatte zwei eigene Kinder – den zehnjährigen Max und die siebzehnjährige Daisy. Die beiden waren Olivias jüngste Verwandte, und dass ihre Eltern kurz vor der Scheidung standen war ein Gefühl, das Olivia nur zu gut nachempfinden konnte.
    „Meine Güte“, sagte sie und strahlte Max an. „Bist du groß geworden. Ich schätze, jetzt werde ich beim Basketball wohl keine Chance mehr gegen dich haben. Wo ist denn deine Schwester?“
    Daisy tauchte in der Tür des Vans auf. So fröhlich und strahlend wie ihre Namensgeberin, die Gänseblume, lächelte sie Olivia an. Sie war unglaublich hübsch, mit seidigem, blondem Haar und kornblumenblauen Augen. Es war schwer, in ihr das verstörte Mädchen zu sehen, das Greg ihr am Telefon beschrieben

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