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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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werden.«
    »Wie bitte?«
    Miranda zwinkerte verschwörerisch und setzte ein wissendes Lächeln auf. »Also bitte, Emma. Wir sind beide Frauen von Welt. Und es ist schließlich kein Geheimnis, dass Sie Ihrem Verlobten - wie soll ich es nennen? - bereits die Gunst Ihrer Nähe erwiesen haben.«
    Zu ihrem Leidwesen spürte Emma, wie ihr die Röte in die Wangen schoss. Glücklicherweise kam in diesem Augenblick der Page mit dem Tee, und sie nutzte die Gelegenheit und atmete tief und beruhigend ein.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen, Madam«, antwortete sie, als der Diener wieder gegangen war.
    Miranda lachte leise auf. »Sie wollen also die Unschuld vom Land spielen? Dann lassen Sie mich Ihnen sagen, dass dieser Eindruck durch die Ereignisse auf Ware Castle ziemlich gelitten hat. Schließlich haben wir alle Sie im Nachthemd gesehen. Und es war Stokes selbst, der Wares Gästen versichert hat, dass Sie zum Zeitpunkt von Cranes Ermordung bei ihm gewesen sind.«
    Emma murmelte etwas Unverständliches und nippte eilig an ihrem Tee.
    Mirandas Augen blitzten geradezu begierig auf. »Sie wollen doch wohl nicht sagen, dass das gelogen war?«
    Oh nein, du kleine Hexe. Den Gefallen tue ich dir nicht. Ich werde dir ganz sicher nicht so einfach in die Falle gehen.
    »Er hat die Wahrheit gesagt, Miranda«, antwortete sie denn auch. »Natürlich war mir seine Aussage ein wenig unangenehm.« Emma lächelte ihr Gegenüber an. »Wenn natürlich auch deutlich weniger unangenehm als wenn man mich wegen Mordes gehängt hätte.«
    »Ich verstehe.« Miranda stützte ihr straffes Kinn auf eine ihrer Hände auf und bedachte Emma mit einem verschwörerischen Blick. »Aber es besteht wahrlich keine Notwendigkeit für Sie, mir gegenüber derart zurückhaltend zu sein. Da wir beide im Moment schließlich gerade alleine sind, kann ich der Versuchung einfach nicht widerstehen, Sie zu fragen, wie Ihnen Stokes' Tätowierung gefällt.«
    Um ein Haar hätte Emma ihre Tasse fallen lassen. »Seine was ?«
    Ein Teil der Selbstsicherheit in Mirandas Blick verflog. »Seine Tätowierung. Ganz sicher haben Sie sie doch gesehen. Schließlich waren Sie mit ihm intim.«
    »Gentlemen haben keine Tätowierungen«, sagte Emma nachdrücklich. »Wie man mir sagte, haben Matrosen und Piraten Tätowierungen. Aber bestimmt nicht Herren wie Mr. Stokes.«
    Mirandas Lächeln bekam etwas Gezwungenes. »Vielleicht haben Sie sie in der Dunkelheit ja einfach nicht bemerkt.«
    »Ich habe wirklich keine Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    Miranda riss die Augen auf. »Meine Güte, wollen Sie damit etwa sagen, dass er noch nicht einmal sein Hemd auszieht, wenn er Sie liebt? Wie enttäuschend. Ich persönlich kann mich an Männerbrüsten kaum satt sehen.«
    Emma würde sicherlich nicht zugeben, dass sich Edison während ihres bisher einzigen körperlichen Zusammenseins tatsächlich nicht die Mühe gemacht hatte, sein Hemd auszuziehen, und so stellte sie ihre Tasse vorsichtig auf den Tisch und sah Miranda reglos an.
    »Mir ist durchaus bewusst, dass ich mich mit den Gepflogenheiten der sogenannten besseren Gesellschaft noch nicht zur Genüge auskenne, Lady Ames. Sie müssen mir also verzeihen, falls ich mich irre, aber bisher hatte ich den Eindruck, wenn sich Damen mit ihren amourösen Abenteuern brüsten, gälte das als ziemlich vulgär.«
    »Wie bitte?« Mirandas Miene wurde kühl. »Was genau wollen Sie damit sagen, Miss Greyson?«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass eine wohlerzogene Dame je über Dinge wie Tätowierungen und Männerkörper sprechen würde. Sicher brüsten sich doch für gewöhnlich nur bestimmte Frauen aus der Halbwelt« - Emma machte eine bedeutungsvolle Pause, ehe sie schließlich weitersprach »oder vielleicht Schauspielerinnen mit ihren sexuellen Eroberungen.«
    Die Wirkung, die diese Worte auf Miranda hatten, war geradezu verblüffend, stellte Emma fest. Ihre Kinnlade klappte herunter, und sie fuhr zusammen, als hätte Emma ihr einen Schlag versetzt. Ihre Augen blitzten wütend auf, und es war nicht zu übersehen, dass sie spürbar um Beherrschung rang.
    »Wie können Sie es wagen, mir zu unterstellen, ich wäre vulgär?«, fragte Miranda in zischendem Flüsterton. »Sie sind diejenige, die so gewöhnlich ist wie eine Staubflocke. Sie waren nichts weiter als eine bezahlte Gesellschafterin, ehe Stokes Sie freundlicherweise vor dem Strick gerettet hat. Ich an Ihrer Stelle würde mir mal Gedanken darüber machen, aus welchem Grund er Ihnen gegenüber

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