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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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besichtigen, Miss Warren«, meinte Tara. »Ich zeige Ihnen jetzt erst mal Ihr Zimmer, damit Sie sich frisch machen können.«
    »Vielleicht braucht sie ein bißchen Ruhe«, bemerkte Jarrett. »Heute nacht hörte ich sie stundenlang an Deck umherwandern.«
    »Oh, tut mir leid, ich wollte Sie nicht stören«, entschuldigte sich Teela. »Aber ich konnte einfach nicht widerstehen — ich mußte das Ufer betrachten. Nie zuvor habe ich ein so tiefes Dunkel gesehen.«
    »Ja, manchmal kann einem dieses Land angst machen«, meinte Tara leichthin. »Wenn Sie müde sind, sollten Sie sich hinlegen. Ich lasse Ihnen Badewasser bringen. Kurz vor Sonnenuntergang erwarten wir unsere Gäste. Bis dahin sind Sie bestimmt wieder frisch und munter.«
    »Ich würde gern ein wenig schlafen«, gestand Teela.
    »Und du, Jarrett?« fragte Tara ihren Mann. »Möchtest du dich auch ausruhen?«
    »Eigentlich habe ich was anderes vor ...«
    Als er sie wieder umarmte und küßte, wandte sich Teela rasch ab. In ihren Augen brannten Tränen. Sie fand es wundervoll, daß diese beiden liebenswürdigen Menschen glücklich miteinander waren. Aber sie hatte sich noch nie in ihrem Leben so einsam gefühlt.
    Seltsam — als Michael Warren beschlossen hatte, sie zu verheiraten, war ihr der Bräutigam keineswegs unsympathisch gewesen. Doch sie hatte ihn nicht geliebt. Jetzt, wo sie die McKenzies beobachtete — oder nicht zu beobachten versuchte, wußte sie, wonach sie sich gesehnt hatte. Nach leidenschaftlicher Liebe. Wenn sie die nicht fand, wollte sie ein unabhängiges Leben führen.
    So leicht zu erträumen, so schwer zu erreichen ...
    Tara befreite sich lachend aus den Armen ihres Mannes, führte Teela eine geschwungene Treppe hinauf und öffnete eine Tür. »Das ist Ihr Zimmer. Hoffentlich finden Sie dort alles, was Sie brauchen. Wenn nicht, läuten Sie bitte nach Jeeves.«
    »Danke, das ist sicher nicht nötig.«
    Ehe Teela die Tür schloß, sah sie, wie die McKenzies eng umschlungen den Flur entlanggingen. Müde kleidete sie sich aus und sank aufs Bett. Wie schön es hier ist, dachte sie. Zweifellos würde Warren jemanden nach ihr schicken. Aber bis es soweit war, wollte sie den Aufenthalt in diesem Haus genießen und nicht an die bedrohliche Zukunft denken.
    Seufzend schloß sie die Augen, und wenige Minuten später schlief sie ein.
    Als es an der Tür klopfte, erwachte sie. »Teela, bald treffen unsere Gäste ein!« rief Jarrett. »Kommen Sie runter, wenn Sie fertig sind!«
    »Vielen Dank!«
    Während sie geschlafen hatte, mußten die Dienstboten heißes Wasser und ihr Gepäck ins Zimmer gebracht haben. Hastig wusch sie sich und schlüpfte in ein Abendkleid. Nachdem sie ihr zerzaustes Haar frisiert und hochgesteckt hatte, ging sie in die Halle hinunter.
    Inzwischen war Cimarron auf die Party vorbereitet worden. Die Vorder- und die Hintertür, die zu hohen Bäumen und den Ställen führte, standen offen. Über den Veranden hingen Lampions. Auch die Türen der Salons und Wohnräume zu beiden Seiten der Halle waren geöffnet.
    Am Fuß der Treppe angelangt, spähte Teela in den Hauptsalon und sah einen hochgewachsenen schwarzhaarigen Mann vor dem Kaminfeuer stehen. Zunächst dachte sie, es wäre der Hausherr. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Kopf leicht gesenkt, starrte er in die Flammen. Er trug ein elegantes weißes Rüschenhemd, eine rote Weste und eine schwarze Hose.
    Dann drehte er sich um, und Teela blinzelte verwirrt. Er war nicht Jarrett McKenzie, obwohl ihr sein Gesicht vertraut erschien. Noch nie hatte sie so faszinierende Züge gesehen. Von der bronzebraunen Haut hoben sich strahlend blaue Augen ab. Offenbar ein Halbblut, dachte sie und spürte seine Vitalität, ein eigenartiges Feuer, das in ihm zu brennen schien.
    Als er ihren Blick erwiderte, beschleunigten sich ihre Atemzüge. Plötzlich lächelte er, bitter und spöttisch. Erriet er ihre Gefühle? Ahnte er, welche Anziehungskraft er auf sie ausübte?
    Höflich verneigte er sich. »Guten Abend.«
    Seine tiefe Stimme klang angenehm und kultiviert. Absurderweise begann sie zu zittern und hielt sich am Treppenpfosten fest. Irgend etwas in ihr erwachte zu neuem Leben, erhitzte ihr Blut. Doch sie riß sich zusammen. Kein Wunder, daß sie etwas durcheinander war ... Sie hatte bisher nur wenige Indianer getroffen.
    »Sprechen Sie englisch?« fragte er und schlenderte zur Tür des Salons.
    »Ja.«
    »Wollen Sie sich die ganze Nacht am Treppenpfosten festklammern? Vor mir müssen

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