Verstrickung des Herzens
englisch.
»Nun, dann komm mit uns.« James eilte voraus, um seine Hose zu holen.
»Sind Sie allein gekommen, Riley?« fragte Teela.
»Ja, Miss Warren.«
»Wieso haben Sie uns aufgespürt?«
»Osceola kennt dieses Versteck. Und Wildcat war schon einmal hier. Deshalb wußten wir genau, wo wir James finden würden, wenn es an der Zeit ist.«
»Was?« rief sie verwirrt. »Wildcat war hier? Und wir haben nichts davon gemerkt?«
»Oh, James ist zu ihm gegangen«, entgegnete Riley grinsend.
Inzwischen hatte James seine Hose angezogen, und sie trafen sich vor seinem improvisierten Unterschlupf. Anklagend starrte Teela ihn an. Als er zum Fluß ging, um Wasser zu holen, folgte sie ihm. »Wir haben von Anfang an gewußt, daß unsere Zeit in diesem Paradies begrenzt ist«, erklärte er.
»Offenbar war dein Freund Wildcat der Vogel, der dich in jener Nacht gerufen hat«, flüsterte sie vorwurfsvoll und versetzte seiner Schulter einen kräftigen Fausthieb. »Wenn er gesehen hätte, wie wir beieinanderlagen — splitternackt ...«
»Wildcat wollte uns nicht stören, und er kam nur hierher, um mir mitzuteilen, wir seien vor Otter sicher. Und jetzt benimm dich anständig, sonst muß ich dir den Hintern versohlen, damit ich vor meinem Freund nicht das Gesicht verliere. Riley ist ein guter Mann, aber verdammt redselig, und er würde mich bei meinem Volk verunglimpfen.«
Ohne eine Antwort abzuwarten, packte er ihr Handgelenk. In der anderen Hand den Kaffeetopf, führte er sie zu seinem Quartier zurück. Mittlerweile hatte Riley ein paar Köstlichkeiten ausgepackt, geräuchertes Rehfleisch und Maiskuchen.
Während das Feuer unter dem Wasserkessel brannte, fragte James: »Was gibt's für Neuigkeiten?«
»Die Soldaten haben Philips Lager überfallen. Dieses Versteck hatte ihnen sein unzufriedener Diener verraten, ein Neger, dessen Frau das Indianerleben haßte.« Riley machte eine kurze Pause und warf Teela einen Blick zu, der sie vor den Gefahren weiblicher Bosheit warnen sollte. »Seinem Vater zuliebe ist Wildcat zu den Weißen geritten. Nun soll wieder verhandelt werden. Osceola hat General Jesup eine Nachricht geschickt, und der General hat geantwortet. Bald soll eine Versammlung stattfinden. Coa
Hadjo wird für Osceola sprechen, Running Bear, aber der Häuptling bittet dich, ihn zu begleiten.«
»Natürlich.«
Ehe Riley weitersprach, zögerte er kurz. »Osceola sagt, man würde dich für den gefährlichsten aller Indianer halten — einen weißen Indianer ...«
»Warum?«
»Weil Colonel Warren behauptet, du hättest viele Soldaten ermorden lassen, um seine Tochter zu stehlen. Deshalb sollst du hängen.«
»Er ist ein Lügner!« rief Teela entsetzt.
»Aber viele Leute werden seinen Lügen glauben«, erwiderte James.
»Dann kannst du nicht zu Osceola gehen, du mußt in deinem Versteck bleiben ...«
»Ich muß gehen.«
»Nein, du ...«
»Teela!« unterbrach er sie in gebieterischem Ton.
»Bis morgen kannst du hierbleiben«, sagte Riley. »Dann erwartet Osceola dich hinter der Soldatenstraße, die nach Osten führt.«
James nickte. »Gut.«
»Nein, das ist gar nicht gut...«, begann Teela, bis James ihr den Mund zuhielt.
»Sehr gut, Riley.«
Der alte Mann schenkte sich Kaffee ein und stand auf. »Also, dann bis morgen. Ich schlafe drüben zwischen den Büschen.«
»Ja, bis morgen«, stimmte James energisch zu, seine Hand immer noch auf Teelas Lippen gepreßt. Er ließ sie erst los, als Riley davongegangen war.
Tränen verschleierten ihr den Blick. »O James, du darfst nicht gehen!« Mit beiden Fäusten trommelte sie gegen seine Brust, und er wehrte sich nicht. Schweigend wartete er, bis ihre Kräfte erlahmten und sie sich schluchzend an ihn lehnte.
»Einen letzten Sonnenuntergang haben wir ja noch.«
»Aber du darfst nicht ...«
Mit einem zärtlichen Kuß brachte er sie zum Schweigen.
In dieser Nacht liebte sie ihn wild und hemmungslos. Ohne Worte. Nur mit atemlosem Schluchzen. Nachdem sie vor Erschöpfung eingeschlafen war, hüllte er sich in eine Pelzdecke und ging zu Riley, der an einem Eichenstamm lehnte und ihn bereits erwartete.
»Osceola weiß, daß ich für Teela sorgen muß«, begann James.
»Ja, er hat einen Boten zu Jarrett McKenzie geschickt. Er wird deine Frau holen.«
Nur mühsam verbarg James seine Gefühle. »Ruh dich jetzt aus, Riley.«
Wenig später streckte er sich wieder neben Teela aus und betrachtete ihren nackten Körper, der im Mondlicht wie Elfenbein schimmerte. Er wollte
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