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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Übermacht einfach hilflos ausgeliefert.
    Erst nach Einbruch der Dunkelheit schlugen sie ein Nachtlager auf. Sie machten kein Feuer, um weder Indianer noch Soldaten anzulocken. Jarrett wollte Teela möglichst unauffällig nach St. Augustine bringen und ihr Zeit geben, sich zu besinnen, bevor sie gezwungen wurde, mit Warrens Freunden zu sprechen und den Überfall zu schildern.
    Gemeinsam mit Robert Trent machte er ein Lager für sie zurecht, aus einer wasserdichten Plane und Decken. Ein Sattel diente als Kopfkissen. Dann saß er neben ihr, an einen alten Eichenstamm gelehnt, sein Gewehr in Reichweite. »Jetzt kannst du schlafen. Du bist in Sicherheit.«
    »Solange ich bei dir bin — oder bei James fürchte ich mich nicht.«
    »Teela ...«, begann er zögernd, »dieser Krieg geht immer weiter, und ich sehe keine Lösung des Problems. Wenn frische Grenzen gezogen sind, werden die Siedler sie erneut überqueren. Die Indianer wiederum schicken ihre Plündertruppen los, weil sie in ihren armseligen Gebieten zu wenig Nahrung finden. Viele Generäle glauben, sie könnten den Krieg beenden, indem sie die Häuptlinge gefangennehmen. Aber die jungen Krieger wachsen zu kampfstarken Anführern heran.«
    »Warum erzählst du mir das alles? Das weiß ich doch.«
    »Weil du meinen Bruder liebst. Rückhaltlos und ohne Vorurteile. Aber du darfst ihn nicht lieben. Was dir dein Herz befiehlt, wird diese Welt nicht gestatten. Du mußt abreisen und alles vergessen, was du hier erlebt hast.«
    »Gegen meine Gefühle bin ich eben machtlos.« Sie setzte sich auf und schlang ihre Arme um die Knie. »Und wenn ich bei ihm bin, ist mir die restliche Welt gleichgültig. Du sagtest, daß ich ihn liebe. Und was empfindet James?«
    »Er ist von dir besessen. Aber er ist gezwungen, sich von dir trennen, wegen dieses Krieges, der noch endlos lange dauern kann.«
    »Immer wieder hat er mich aufgefordert, Harrington zu heiraten. Meint er das ernst?«
    »Wenn du Harrington heiratest, würde James ihm vermutlich die Kehle durchschneiden. Trotzdem meint er's ernst.«
    Sie legte sich wieder auf die Decken, denn in ihren Augen brannten Tränen, die Jarrett nicht sehen durfte. Zu ihrer Verwirrung spürte sie einen väterlichen Kuß auf der Stirn.
    »Du kleine Närrin! Nur weil er dich liebt, will er, daß du Harrington heiratest.« Dann versank er in beharrlichem Schweigen, und sie hörte nur mehr den Nachtwind flüstern, der sie in den Schlaf lullte.
    Im Morgengrauen ritten sie weiter. Jarrett versuchte, St. Augustine zu erreichen, bevor die Stadt erwachte.
    In Charleston hatte Teela einige Geschichten über St. Augustine und seine spanischen Erbauer gehört. Vor langer Zeit waren sie auf die Suche nach Gold und dem Jungbrunnen gegangen, den die Indianer dem spanischen Mystiker Ponce de Leon verheißen hatten. Die schöne Architektur der Stadt zeigte viele Elemente aus der Kultur ihrer Gründer. Nun standen zwischen den jahrhundertealten Regierungsgebäuden mit den Baikonen und Torbögen moderne Stein- oder Holzhäuser.
    Als sie durch einen alten Friedhof ritten, zeigte Jarrett auf das gigantische Castillo de San Marcos, das Fort Marion, das sich auf einer Landzunge erhob. »Jetzt dürfen uns keine Soldaten über den Weg laufen.« In hastigem Trab folgten sie den schmalen Straßen, bis zu dem alten spanischen Haus, das er gemietet hatte.
    Nach dem langen Ritt fühlte Teela sich erschöpft. Aber es war wundervoll, Tara, Jennifer und den keinen Ian wiederzusehen, ein heißes Bad zu nehmen, Sherry zu trinken und in das weiche Baumwollnachthemd zu schlüpfen, das die Gastgeberin ihr lieh.
    An diesem Abend ging sie nicht zum Dinner hinunter. Sie verspeiste in ihrem Schlafzimmer ein saftiges Steak mit Maisbrei, dann lehnte sie sich in einem bequemen Polstersessel zurück, und Tara bürstete ihr das lange Haar.
    »Bald werden sich die Zeitungsreporter auf dich stürzen«, warnte Tara. »Die Leser interessieren sich für alles, was mit Indianern und Entführungen und Geiselnahmen zusammenhängt.«
    »Aber ich wurde nicht entführt.«
    »Das weiß ich, und deshalb solltest du mit den Reportern reden. Erklär ihnen, James McKenzie hätte dein Leben gerettet. Manchmal übt die öffentliche Meinung einen großen Einfluß auf die Army aus.«
    Teela ergriff Taras Hand. »Ist James meinetwegen in noch größerer Gefahr?«
    »Nun, im Augenblick hält man ihn für einen Verbrecher«, gab Tara seufzend zu. »Aber nicht deinetwegen. Daran ist Warren schuld, dieser

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