Versuchung in blond
war ihm egal. Er mochte es, wie sich Sam in seinen Armen anfühlte. Er mochte es, wie sie ihm die Arme um den Hals schlang und diese tollen Kurven an ihn presste. Sie erregte ihn maßlos. Verrückt oder nicht, er wollte sie.
Sie zog sich ein bisschen von ihm zurück, und er sah das Verlangen in ihren
smaragdgrünen Augen. Und die Verwirrung. „Was war das denn jetzt?” Ihre gehauchten Worte und die einladenden roten Lippen trugen nicht gerade dazu bei, seine Lust zu dämpfen.
„Es ist eine Tradition”, antwortete er und trat einen Schritt zurück. Es stimmte zwar, aber es hatte nichts mit der Art zu tun, wie er sie geküsst hatte.
„Oh.” Sie wandte sich ab, um die letzten Momente des Sonnenuntergangs zu sehen.
„Eine Tradition”, wiederholte sie.
Als die Menge sich zerstreute, nahm Jake Sam bei der Hand und schlenderte mit ihr vom Mallory Square ins Zentrum von Key West. „Ich hoffe, du magst Fisch”, sagte er und versuchte an etwas anderes zu denken als an die Frau neben sich. Es stellte sich als eine unlösbare Aufgabe heraus.
„Ja, klar”, sagte sie nach einer Weile, in Gedanken offensichtlich ganz woanders.
Sie gingen zu Haley’s, einem Open-air-Cafe an einer bevölkerten Straßenecke. Das
Lokal war bereits voll. Jake bahnte sich mit den Ellbogen seinen Weg durch die Menge und zog Sam an der Hand hinter sich her. Er hatte gerade einen Tisch ergattert, als die Band zu spielen anfing. Während Sam sie beobachtete, beobachtete er Sam.
Er konnte es kaum glauben, dass dies dieselbe Frau war, die er erst gestern aus den Everglades gerettet hatte. Sie wirkte gelassen und selbstsicher. Sie betrachtete das muntere Treiben um sich herum mit einer Wachsamkeit, wie sie nur eine Fotografin entfalten konnte. Er war froh, dass sie die schlimmsten Symptome des Entzugs hinter sich zu haben schien. Aber er wusste, dass es noch Tage dauern würde, bis sie wieder ganz sie selbst war.
Doch wenn alles so lief wie vorgesehen, würde sie bis dahin schon wieder aus seinem Leben verschwunden sein. Aus irgendeinem Grund wollte er nicht zugeben, dass dieser Gedanke einen bitteren Geschmack in seinem Mund hinterließ.
Die Band spielte harten Rock, der den Boden vibrieren ließ und jedes • Gespräch
unmöglich machte. Eine junge, gehetzt wirkende Kellnerin kam an ihren Tisch und lehnte sich zu Jake hinüber. „Was soll’s denn sein?” schrie sie.
„Soll ich für dich mitbestellen?” brüllte Jake Sam ins Ohr.
Sie nickte automatisch, ganz und gar auf die Musik konzentriert. Jake gab seine
Bestellung auf, und die Kellnerin drängte sich durch die Menge in Richtung Bar.
Nach dem Essen tanzten sie. Sam bewegte sich wie eine Wildkatze, glatt und
geschmeidig. Sie war nicht dieser gertenschlanke blonde Modeltyp, sondern hatte die atemberaubendsten Kurven, die Jake je untergekommen waren. Ihre Hüften kreisten im Takt der Musik, und ihr Haar wehte ihr wie ein goldener Umhang um die nackten Schultern. Jake war fasziniert und ließ sich mit einem Gefühl, das an Anbetung grenzte, von ihr mitreißen. Sie hatte den Kopf in den Nacken geworfen und bewegte sich mit geschlossenen Augen.
„Du tanzt einfach wunderbar”, murmelte er etwas später dicht an ihrem Ohr, nachdem die Musik langsamer geworden war und sie eng umschlungen tanzten. Er mochte es, dass sie nicht nach Parfüm, sondern nach Seife und Frau duftete.
Das Lächeln, das sich langsam auf ihrem Gesicht ausbreitete, passte zu der Stimmung des Songs. „Danke.”
Er spürte, wie seine Erregung wuchs, weil das Lächeln allein für ihn bestimmt war. Sie war leicht außer Atem, und er fragte sich, ob es vom Tanzen kam oder von der wachsenden Spannung zwischen ihnen. Auf der Tanzfläche drängten sich die Paare so dicht, dass sie fast auf der Stelle tanzten. Sie bewegten sich im gleichen Rhythmus, verschmolzen miteinander.
Es war fast, als ob sie Liebe machten. Er stöhnte.
„Ist irgendetwas?”
Sie presste sich an ihn, und er bezweifelte nicht, dass sie genau wusste, was los war. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schaute ihr tief in die Augen. Er hätte in diesen Augen ertrinken mögen.
„Nichts, dem man nicht abhelfen könnte”, gab er zurück. Etwas Blöderes hätte ihm nicht einfallen können, sein Gehirn hatte sich offensichtlich ausgeschaltet.
Aber Sam lächelte nur. „Mal sehen, ob ich da etwas tun kann.” Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust und bewegte die Hüften auf eine Art, die keinen Zweifel aufkommen ließ.
„Lass
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