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Versuchung Pur

Versuchung Pur

Titel: Versuchung Pur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Stimme klang ruhig und vernünftig, als sie zu einem neuerlichen Versuch ansetzte. »Wenn Sie mich aufstehen lassen, werde ich Ihnen gerne alles erklären.«
    »Die Erklärung zuerst.«
    Ihr stand schlichtweg der Mund offen. »Sie sind der unverschämteste und ungehobeltste Mann, der mir je untergekommen ist.«
    »Mein Land, meine Regeln«, bemerkte er knapp. »Also, dann lassen Sie mal Ihre Erklärung hören.«
    Fast war es zu viel, den Fluss von Beschimpfungen zurückzuhalten, der ihr auf der Zunge lag. Sie musste blinzeln, wenn sie ihn anschauen wollte, weil ihr die Sonne ins Gesicht schien. Hinter ihren Schläfen begann es bereits schmerzhaft zu pochen. »Drei meiner Mädchen haben sich aus dem Camp geschlichen. Unglücklicherweise sind sie über den Zaun auf Ihren Besitz geklettert. Ich habe sie gesucht und gefunden, habe sie angewiesen, aus dem Baum zu kommen, und ins Camp zurückgeschickt, wo sie in diesem Moment ihre Strafe erhalten.«
    »Teeren und federn?«
    »Sie würden das wahrscheinlich vorziehen, doch wir haben uns auf Küchendienst geeinigt.«
    »Klingt auch gut. Das erklärt aber immer noch nicht, wieso Sie aus meinem Baum und in meine Arme gefallen sind. Über Letzteres beschwere ich mich ja gar nicht. Sie riechen nach Paris.« Zu Edens völliger Verblüffung vergrub er sein Gesicht in ihrem Haar. »Aufregende Nächte in Paris.«
    »Hören Sie auf mit dem Unsinn.« Jetzt hörte sich ihre Stimme ganz und gar nicht mehr beherrscht und ruhig an.
    Chase konnte ihren hämmernden Herzschlag an seiner Brust spüren. Eigentlich würde er gern mehr als nur eine Kostprobe ihres Dufts erleben. Doch als er den Kopf hob, schaute sie ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Und außer dem Tiefblau darin erkannte er noch etwas – Furcht.
    »Eine Erklärung«, sagte er leichthin. »Mehr will ich im Moment gar nicht.«
    Edens Herz schlug ihr bis zum Hals. Wie von allein fiel ihr Blick auf seine Lippen. Hatte sie jetzt den Verstand verloren? Glaubte sie wirklich, seine Lippen schmecken zu können? Sie fühlte, wie ihre Muskeln erschlafften, und sofort spannte sie sich wieder an. Ja, sie musste verrückt geworden sein. Wenn er eine Erklärung hören wollte, dann würde sie ihm eine geben. Und dann würde sie zusehen, dass sie so schnell wie möglich von ihm wegkam.
    »Eines der Mädchen …« Verärgert dachte sie an Roberta. »Eines von ihnen hat seine Kappe im Baum hängen lassen.«
    »Also sind Sie hochgeklettert, um sie zu holen.« Nickend akzeptierte er ihre Begründung. »Nur weiß ich noch immer nicht, wieso Sie sich von meinen Äpfeln bedient haben.«
    »Er war sowieso mehlig.«
    Grinsend fuhr er mit einem Finger an ihrem Kinn entlang. »Das bezweifle ich. Ich kann mir eher vorstellen, der Apfel war hart und sauer und köstlich. Ich habe in meinem Leben schon mehr als genug Bauchweh gehabt, weil ich unreife Äpfel verschlungen habe. Aber der Geschmack ist es wert.«
    Etwas höchst Unerwünschtes breitete sich plötzlich in ihr aus – ein warmes, prickelndes Gefühl, dass von ihrem Bauch in jede Faser ihre Körpers ausstrahlte. Was war das? Vor Schreck machte Eden sich ganz steif. Ihr Blick und ihre Stimme wurden eisig. »Sie haben Ihre Erklärung bekommen. Und ich habe mich entschuldigt.«
    Er feixte. »Eine Entschuldigung habe ich bisher nicht gehört.«
    Eden wurde heiß. Das fehlte noch! Sie würde sich eher die Zunge abbeißen, als jetzt noch bei ihm zu Kreuze zu kriechen. »Ich wünsche, dass Sie mich sofort aufstehen lassen!«, bemerkte sie beherrscht. »Ich kann Sie nicht davon abhalten, Anzeige zu erstatten, wenn Sie das wegen zweier wurmstichiger Äpfel unbedingt tun müssen. Aber im Moment habe ich wirklich genug von Ihrer lächerlichen hinterwäldlerischen Arroganz.«
    Seine Äpfel waren die besten im ganzen Land. Und doch genoss Chase die Vorstellung, wie Miss Carlbough aus Philadelphia mit ihren hübschen weißen Zähnen auf einen Wurm stieß. »Bis jetzt haben Sie noch keine Erfahrung mit meiner hinterwäldlerischen Arroganz gemacht. Vielleicht sollten Sie das.«
    »Das wagen Sie nicht«, setzte sie an. Doch sein Mund brachte sie zum Schweigen.
    Der Kuss überrumpelte sie. Er war rau und fordernd und herb wie der Apfel. Verbotene Früchte. Als Frau, die an galantes Werben und geistreichen Charme gewöhnt war, ließ dieser drängende Kuss sie reglos verharren. Sie war zu keiner Bewegung fähig, reagierte in keiner Weise. Weder protestierte sie, noch wehrte sie sich. Dann streichelten seine Hände

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