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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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schon.
Tagsüber war es schrecklich heiß und die wenigen Pausen, die wir einlegten,
nutzte die Dämonin, um mit mir zu üben. Kein Wunder also, dass ich nachts
sofort in einen tiefen, traumlosen Schlaf sank.

 
Die Wüste Bikari
     
    Mehrere Tage waren inzwischen
vergangen und mittlerweile waren auch die letzten Pflanzen verschwunden. Die heiße
Sonne brannte auf uns herab und um uns herum befand sich nichts als weißer Wüstensand.
Meine Füße versanken bei jedem Schritt darin, sodass ich sie jedes Mal aufs
Neue mühselig herausziehen musste.
      Die Kleidung klebte
unangenehm und der Schweiß rann mir unaufhörlich ins Gesicht. Eines wurde mir
schnell klar: Ich hasste die Wüste. Doch leider konnten wir nicht einfach hindurchrennen,
auch wenn mir momentan nichts lieber gewesen wäre, als mich an Devil festhalten
zu können, um so möglichst zügig diese schreckliche Gegend hinter mich zu bringen.
Doch das war leider ausgeschlossen. Er hatte mir erklärt, dass es hier von
Sandwürmern wimmelte, die sowohl auf magische Kraft als auch auf körperliche
Stärke reagierten. Da wir diese Würmer auf jeden Fall meiden wollten, mussten
wir langsam und leider auch tagsüber gehen. Nachts befanden sich nicht nur
diese Dämonen auf Nahrungssuche, was ein Vorankommen unmöglich machte.
      Den drei anderen
schien weder die Hitze noch die körperliche Anstrengung etwas auszumachen.
Banshee trug inzwischen eine kurze Hose und ein enges Trägertop, Devil hatte
sein Shirt ausgezogen und lief nun mit nacktem Oberkörper voran, während Lenn
ein leichtes Kleid trug. Ich hatte zwar ebenfalls dünnere Sachen angezogen, nur
half das nicht viel … Ich war schon wieder so schrecklich durstig. Mein Wasser hatte
ich bereits ausgetrunken. Devil hatte mir zwar eine weitere Flasche gegeben,
doch ich wollte sie mir einteilen. Wir hatten schließlich noch einige Tage in
der Wüste vor uns.
      Irgendwann war mein
Mund jedoch vollkommen trocken und das Schlucken tat so sehr weh, dass ich letztendlich
doch zum Wasser griff und einen kräftigen Schluck nahm. Es tat so gut in meinem
ausgetrockneten Mund und meiner wunden Kehle, dass ich gern noch mehr getrunken
hätte. Doch ich blieb vernünftig, setzte die Flasche wieder ab, schraubte sie
zu und steckte sie ein.
      „Ist das langweilig
hier“, hörte ich Banshee sagen. „Weit und breit nichts als Sand.“
      „Ja, ich weiß. Aber
alle anderen Routen wären vermutlich noch unangenehmer gewesen“, antwortete
Devil. In diesem Moment wanderte sein Blick zu mir. „Geht es noch oder sollen
wir besser eine Pause einlegen?“
      „Nein, nein, es
geht schon. Wir können ruhig noch ein Stück gehen.“
      Ich wollte wirklich
keine Pause machen, denn umso länger würden wir hier in der Wüste festsitzen.
So stolperte ich weiter durch den heißen Sand und glaubte, die Sonne würde mich
allmählich verbrennen.
     
    Ich fühlte mich schlapp.
In der Nacht hatten wir in den Dünen geschlafen, was keine besonders schöne
Angelegenheit gewesen war. Ständig dieser Sand, der in die Nase kroch und sich
sogar in die Augen bohrte. Zudem war es so eiskalt gewesen, dass ich kaum in
den Schlaf gefunden hatte. Nun war ich vollkommen erschöpft und kraftlos.
Selbst die Gedanken waren regelrecht zäh geworden. Mittlerweile spürte ich kaum
mehr etwas anderes als Durst. Ich trank zwar immer wieder etwas, doch diese
wenigen Schlucke reichten definitiv nicht aus. Vor einer ganzen Weile hatte ich
dann auch noch entsetzliche Kopfschmerzen bekommen, mir war übel und schwindelig.
      Devil sah mich immer
öfter besorgt an. So sehr ich es auch versuchte, konnte ich ihm dennoch nicht
mehr vormachen, dass es mir gut ging.
      „Trink bitte etwas,
du siehst nicht gut aus.“
      Ich zog die Wasserflasche
aus meiner Tasche, doch sie war bereits leer. Hatte ich sie wirklich ausgetrunken?
Ich konnte mich gar nicht daran erinnern …
      Devil suchte in
seinem Rucksack.
      „Mist, die sind
alle leer. Lex, hast du noch Wasser?“
      Sie holte ihre
Flasche heraus und gab sie direkt an mich weiter. Ich nahm sie dankend an und
trank in großen Zügen, bis sie ebenfalls leer war, doch ich fühlte mich danach
nur wenig besser. Devil strich mir das schweißnasse Haar aus dem Gesicht.
      „Sag bitte, wenn du
wieder etwas brauchst. Wir haben genug mitgenommen, okay?“
      Ich nickte langsam
und wir setzten unseren Marsch fort.     
      Mir war noch immer
schlecht und vor mir begannen seltsame Flecken zu tanzen. Sie

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