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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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verschwammen und
zogen sich wieder auseinander … Lenn war hinter mir, ich hörte Wasser gluckern
und sah zu ihr.
      „Mann, ist mir
heiß“, hörte ich sie murmeln. „Widerlich, dieses Schwitzen.“
      Sie nahm ihre Flasche
und schüttete sich den Inhalt über den Kopf, verteilte es mit den Händen auf
ihrem Körper und lächelte.
      „Ahh, das tut gut.“
      Ich wandte mich von
ihr ab. Hatte ich gerade wirklich gesehen, wie sie Wasser verschwendet hatte?
Ich schüttelte fassungslos den Kopf und versuchte, mich zu entsinnen, was sie
da genau getan hatte. Warum konnte ich mich nur nicht richtig erinnern? Ich sah
erneut zu ihr. Sie war anders als sonst. Wie sie Devil ansah … als bohre sie
mit ihren Blicken Löcher in seinen Rücken. Sie wirkte so steinern und ernst.
Von ihrer fröhlichen und offenen Art schien nichts geblieben zu sein. Plötzlich
flogen ihre Augen zu mir, trafen mich und ihre Mundwinkel verzogen sich zu
einem drohenden Lächeln. Ich sah erneut weg und wischte mir den Schweiß von der
Stirn. Es musste ein Irrtum gewesen sein, denn nun wirkte sie wieder völlig
normal. Was hatte ich da nur geglaubt zu sehen? Die Erinnerungen zerflossen und
verschwanden. Es musste an der Hitze liegen. Das war einfach zu viel.
     
      Irgendetwas stimmte
nicht mit mir. Ich wollte den Mund öffnen, um etwas zu sagen, doch es war solch
ein Kraftakt, dass es viel leichter war, einfach nur weiterzugehen. Ich spürte
meine Beine längst nicht mehr und es kam mir eher so vor, als würde ich
schweben. Leicht und angenehm. Es war schön, keine Schmerzen mehr zu haben. Ich
sah nach vorne zu den Flecken, die umherwaberten. Alles war so hell. Ich
versuchte zu atmen, doch mein Brustkorb ließ sich nur noch schwer heben. Ein heller
Lichtkegel tanzte über mir, die goldenen Strahlen breiteten sich weiter aus,
blendeten mich und umfassten schließlich mein komplettes Sichtfeld. Ich hörte,
wie jemand neben mich trat und mich festhielt, doch ich verstand nicht, was er
sagte. Ich wollte einen weiteren Schritt tun, doch da knickte irgendetwas weg …
Alles wurde schwarz um mich herum und ich fiel … Mein Bewusstsein wurde
weggespült. Lediglich ein kleiner Teil blieb in mir zurück.
      Ich hörte Devil. „Verdammt!
Lex, gib mir noch eine Flasche, sie braucht dringend Wasser.“
      „Ich hab keine
mehr.“
      „Das kann doch gar
nicht sein. Wir haben genügend eingepackt. Lenn, hast du noch eine?“
      „Wie kann man denn
wegen der Hitze einfach so       umkippen? Sie gehört wohl eher zu einer
schwachen Dämonenart. Ich hatte mich schon gewundert, warum ihr so viel Wasser
mitgenommen habt.“
      „Hör auf zu reden
und gib mir deine Flaschen“, forderte er sie voller Ungeduld auf.
      „Aber ich hab auch keine
mehr. Ich dachte nicht, dass wir wirklich alle brauchen würden. Mir war heiß
und da hab ich mich zwischendurch ein bisschen abgekühlt.“
      Devil war kurz
davor, sich auf sie zu stürzen, doch ich spürte, dass er mich im Arm hielt. Wahrscheinlich
war das der Grund, weshalb er sie in Ruhe ließ.
      „Wir brauchen
schnellstens Wasser“, erklärte er und
    legte mich sanft auf
den Boden.
      „Ich geh los und
hol welches. Die Suchzauber dürften schwach genug sein, dass sie den
Sandwürmern entgehen.“ Er überlegte kurz. „Ich hoffe nur, dass hier im Boden irgendwo
eine Quelle ist und ich sie mit dem Zauber schnell genug finde. Lenn, du gehst
auch los und hilfst bei der Suche, klar?“
      „Und ich soll hier
bei ihr bleiben?“, rief Banshee aufgebracht.
      Plötzlich
verstummte sie und ich hörte ein leises Brummen. Ich spürte, wie es ununterbrochen
durch meinen Körper strömte. Es sollte aufhören, denn es war anstrengend und
zehrte an meinen letzten Kräften. Warum, verstand ich selbst nicht recht.
      „Hey, schon gut.
Ich bin ja da.“
      Devils Stimme war
nun wieder dicht neben mir. Sein sanfter Ton beruhigte mich etwas, auch wenn das
Brummen nicht abebbte.
      „Siehst du?!“,
mischte sich Banshee ein. „Ich höre mir doch nicht stundenlang an, wie sie
deinen Namen flüstert. Ich geh Wasser suchen und du bleibst bei ihr.“
      Was sollte das
bedeuten? Jemand wisperte Devils Namen? Wer sollte das sein und warum hörte ich
es nicht? Doch da spürte ich, dass es meine Lippen waren, die sich bewegten und
immer wieder denselben Namen hervorbrachten. Ich versuchte aufzuhören, doch es
war unmöglich. Mein Körper wollte mir einfach nicht gehorchen.
      „Okay, geht ihr
beide“,

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