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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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und hatten
mehrere Reihen scharfer Zähne. Ihre langen Hälse bogen sich schlingernd der
Dämonin entgegen, während sie immer wieder versuchten, nach ihr zu schnappen.
Sie bemühte sich, auszuweichen und die Angreifer mit Zaubern zu vernichten,
doch sie waren zu schnell und sie selbst unverkennbar zu geschwächt. Trotz der
Entfernung konnte ich mehrere tiefe Verletzungen erkennen. Mich wunderte, dass
sie überhaupt noch in der Lage war, sich zu wehren. Da gaben ihre Beine nach
und sie sank erschöpft zu Boden.
      „Oh Mann, sag
nichts. Wir müssen da wohl helfen, oder?“, fragte Banshee und verdrehte genervt
die Augen. Sie wartete allerdings nicht auf eine Antwort, sondern rannte los.
      „Warte hier“, sagte
Devil an mich gewandt und folgte ihr.   
      Banshee stürzte
sich aus der Luft auf die Kreaturen, ließ ihre Klingen hervorschnellen und
durchtrennte die Kehle eines Angreifers. Noch ehe dieser zu Boden gegangen war,
wandte sie sich bereits um und stieß einem anderen die Messer in den Bauch,
sodass auch dieser mit einem gurgelnden Geräusch zusammenbrach. Devil war inzwischen
an ihrer Seite und tötete einen weiteren Dämon mit dem Schwert. Anschließend
rief er einen Zauber und riss gleich mehrere Kreaturen damit auseinander. Sie
kämpften sich stetig näher an die Dämonin heran, die ihre Retter überrascht,
aber auch voller Erleichterung ansah. Die restlichen Angreifer wirkten
allmählich verunsichert und wichen zischend zurück. Während Devil und Banshee
weitere vernichteten, entschloss sich der Rest zur Flucht.
      Nun hielt mich
nichts mehr. Ich eilte ihnen hinterher und kam gerade an, als sie auf die
Fremde zugingen.
      „Ein Glück, dass
ihr gekommen seid. Ein paar Minuten später und ich wäre wohl tot gewesen.“
      Mit zitternden
Beinen versuchte sie aufzustehen. Devil reichte ihr helfend die Hand und sie
sah ihm dankbar ins Gesicht. Plötzlich zogen sich ihre Brauen zusammen und ihr
Blick verdunkelte sich: „Das gibt’s doch nicht! Devil?“
      Nun schauten auch
die beiden die Dämonin genauer an.
      „Oh nein!
Ausgerechnet die?!“, ächzte Banshee und verzog mürrisch das Gesicht.
      „Lenn?“, fragte
Devil erstaunt.
      Sie nickte und
umarmte ihn.
      „Es ist ewig her. Ich
freue mich wirklich, dich wiederzusehen. Einen besseren Moment hätte es für
unsere Begegnung wohl kaum geben können.“
      Sie ließ von ihm ab
und sah nun Banshee und mich an.   
      „Wie ich sehe, bist
du noch immer mit der Kleinen befreundet.“
      „Das geht dich wohl
kaum etwas an“, zischte sie zurück, doch Lenn ignorierte den Kommentar und
wandte sich stattdessen an mich.
      „Und wer bist du?“
      „Adriel“,
antwortete ich.
      „Sie ist eine Freundin
und begleitet uns“, sprang Devil erklärend ein. An mich gewandt fügte er hinzu:
„Das ist Lenn. Sie ist die Tochter eines Fürsten, der meinem Vater untersteht.
Wenn sie bei uns zu Besuch waren, haben wir Kinder immer miteinander gespielt.“
      „Oh ja, das war
wirklich eine wundervolle Zeit“, knurrte Banshee voller Ironie.
      „Du bist noch
genauso kratzbürstig wie früher“, lachte die fremde Dämonin erfreut.
      Banshee schien sich
schwer zusammenreißen zu müssen, Lenn nicht ein paar passende Worte zu
entgegnen. Ihr gesamter Körper war zum äußersten angespannt und ihre Augen
funkelten zornig.
      „Was machst du eigentlich
hier?“, fragte Devil. „Die Burg deines Vaters liegt doch recht weit von hier
entfernt.“
      „Ich war für ein
paar Tage in Sarnal und habe dort Bekannte besucht. Nun bin ich auf dem Rückweg
nach Hause und leider diesen Kusaren in die Arme gelaufen. Danke noch mal, dass
ihr mir das Leben gerettet habt.“ Sie sah uns erleichtert an und fragte dann:
„In welche Richtung geht ihr weiter?“
      „Unser nächstes
Ziel ist Ugados“, erklärte Banshee mit süffisantem Lächeln.
      „Oh, könnte ich
euch dann vielleicht begleiten? Ich werde euch kurz nach Ugados verlassen. Es
ist zwar ein kleiner Umweg, aber in eurer Begleitung würde ich mich doch sicherer
fühlen.“
      „Wir befinden uns
auf einer kaiserlichen Mission“, wandte Banshee ein. „Es geht also nicht, dass
du dich einfach anschließt.“
      Lenn wirkte
enttäuscht, wollte aber offenbar nicht so einfach aufgeben. „Bitte, ich bin
verletzt und darum ein leichtes Ziel. Wir waren doch als Kinder so oft
zusammen. Ich werde versuchen, euch nicht aufzuhalten, und begleite euch auch
nur ein kurzes Stück.“
      Diesen

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