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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Ihn selbst mit dir herumzutragen, ist viel zu
gefährlich.“
      „Ich kann ihn
niemandem geben. Die wenigen, denen ich wirklich vertraue, würde ich damit einem
enormen Risiko aussetzen.“
      Ich schwieg für
einen Moment und dachte nach. Es war schon schlimm genug, dass er meinetwegen in
dieses feindliche Gebiet ging, aber nun hatte er auch noch den Kristall bei
sich. Mir schnürte sich der Magen zu. Averonn musste Devil nur in die Hände
bekommen und alles wäre aus. Es sei denn …
      „Gib ihn mir“,
sagte ich und blickte ihm voller Entschlossenheit ins Gesicht.
      Er ließ mich los
und war vollkommen geschockt.
      „Vergiss es! Ich
würde wirklich alles für dich tun, aber das … niemals. Du hast keine Ahnung, in
welche Gefahr du dich damit begeben würdest.“
      „Es ist aber die
beste Lösung“, wandte ich ein. „Wenn Averonn dich gefangen nimmt und du den
Kristall trägst, ist alles vorbei. Er wird ihn finden, benutzen und dich anschließend
töten. Ist der Stein aber bei mir, haben wir wenigstens noch eine winzige
Chance. Falls wir ihm alle in die Hände fallen, wird er doch zunächst bei dir
suchen. Es käme sicher niemand auf die Idee, dass ich den Kristall habe. Das
würde uns Zeit verschaffen, um womöglich doch noch zu entkommen.“ Ich sah ihn
erneut an. „Bitte, gib ihn mir. Ich schwöre dir, dass ich darauf aufpassen und ihn
mit meinem Leben beschützen werde.“
      Ein beinahe schmerzhaftes
Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er strich mir vorsichtig durchs Haar, als
er sagte: „Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann.“
      „Dann gib ihn mir.“
      „Ich will aber nicht,
dass dir etwas passiert.“
      „Das wird es nicht.
Außerdem macht der Stein da keinen Unterschied. Niemand wird ihn bei mir
vermuten. Und wenn wir erwischt werden, ist es besser, wenn du ihn nicht hast.“
      Er schaute mich nachdenklich
an, sah mir tief in die Augen und nickte schließlich.
      „Okay, wahrscheinlich
hast du recht. Aber du behältst ihn nur so lange, bis wir am Tor sind. Ich will
nicht, dass du länger als nötig in dieser Gefahr schwebst. Und bis dahin werde ich
dich noch besser im Auge behalten und auf dich aufpassen.“
      Er reichte mir die
Kette und ich berührte sie vorsichtig. Nun spürte ich keinerlei Schmerz mehr,
was nicht nur mich, sondern auch Devil verwunderte.
      „Der Kristall
besitzt viele Kräfte, möglicherweise hat er kurz auf
deine Divina-Fähigkeiten reagiert. Nun scheint es aber wieder in Ordnung zu sein.
Falls jedoch erneut etwas passieren sollte, gibst du ihn mir besser zurück.“
      Ich nickte langsam;
er legte mir die Kette um und versiegelte sie erneut, sodass sie wieder
unsichtbar wurde.
      „Sie ist jetzt gut geschützt
und auch mithilfe der meisten Zauber nicht auffindbar.“
      Ich spürte das
Gewicht an meinem Hals sowie die Kühle des Kristalls. Sehen konnte ich ihn
jedoch nicht. Ich umfasste den Stein und schwor mir, alles dafür zu tun, damit
er niemandem in die Hände fiel.
      „Danke“, sagte ich
und sah Devil erneut an. „Es bedeutet mir viel, dass du mir vertraust. Ich
verspreche dir, gut darauf aufzupassen.“
      Er strich mir kurz
über die Wange und sagte: „Das weiß ich doch. Und ich werde dich beschützen,
immerhin setzt du dich meinetwegen diesem Risiko aus.“
      Ich lächelte und lehnte
mich erneut an seine Brust. Es würde alles gut werden. Ich fühlte den Stein auf
meiner Haut und schlief beruhigt ein.

 
Gewitternacht
     
    Als Devil und ich am
nächsten Morgen frühstückten, musste ich immer wieder an die vorangegangene
Nacht denken. Ich war so froh, dass er mir den Kristall anvertraut hatte.
Gleichzeitig sah ich ständig die Bilder vor     mir … Ich hatte in seinen Armen
gelegen … Noch immer spürte ich seine Berührungen und seine Blicke auf meiner
Haut. Ich hatte das Gefühl, dass die Hindernisse zwischen uns allmählich aus
dem Weg geräumt wurden und wir uns so nahe waren wie früher. Ich betrachtete
ihn und spürte, wie mein Puls sofort schneller ging. Es machte für mich längst
keinen Unterschied mehr, dass er ein Dämon war oder ein anderes Aussehen hatte.
Er war noch immer derselbe und auch an meinen Gefühlen hatte sich nichts
geändert. Sie waren eher noch intensiver geworden.
      Wie er die Sache wohl
sah? Empfand er auch etwas für mich? Gab es eine Chance für uns? Ich wusste,
dass der Tag immer näher rückte, an dem ich ihm meine Liebe würde gestehen müssen

      Devil blickte auf
und

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