Versuchung
eifersüchtig,
wenn du mit anderen Frauen auf Reisen gehst?“
Ich sah Devil
erschrocken an. Was sollte das heißen?
„Zerbrich dir
darüber mal nicht den Kopf.“
Asasel seufzte.
„Dass man von dir auch nie eine normale Antwort bekommt. Aber ich versteh
schon.“ Er grinste breit und zwinkerte ihm zu. „Keine Sorge, von mir wird sie
nichts erfahren.“
Devil nickte vage und
trank einen weiteren Schluck aus seinem Becher. Die beiden unterhielten sich weiter
und die Stimmung wurde zunehmend lockerer. Sie scherzten miteinander und schienen
sich gut zu verstehen, doch ich fühlte mich noch immer unwohl. Die Männer um
mich herum tranken, lachten und blickten hin und wieder zu uns herüber. Ich
versuchte, mich auf das Gespräch zu konzentrieren, gab es jedoch bald auf. Mir
gingen Asasels Worte einfach nicht aus dem Kopf. Hatte Devil tatsächlich eine
Freundin? Ich fühlte einen schmerzhaften Stich durch mein Herz jagen und
verstand selbst nicht ganz, warum.
Vermutlich sah man
mir an, dass ich mich nicht so recht wohlfühlte, denn Devil musterte mich
prüfend von der Seite.
„Bist du müde?
Sollen wir langsam schlafen gehen?“
Ich nickte und
erhob mich.
„Gut, ich werde
mich dann auch mal hinlegen“, erklärte der Hauptmann und wandte sich an seine
Soldaten.
„Trinkt nicht zu viel
und dreht nachher noch eine Runde, um zu schauen, ob die Wachposten auch auf
ihren Plätzen sind.“
„Jawohl, Sir“,
antworteten die Männer, die in der Nähe des Feuers saßen.
Wir gingen ein paar
Meter, bis wir auf weitere Soldaten trafen, die bereits auf dem Boden lagen und
schliefen. Asasel legte sich zu ihnen und war seinen Geräuschen nach zu
urteilen sehr schnell eingeschlafen.
„Ich hole noch
schnell unsere Sachen. Es dauert nicht lange“, erklärte Devil und eilte los.
Ich lauschte derweil
den Atemgeräuschen um mich herum und blickte gen Himmel, der dunkel über uns
lag. In Gedanken ließ ich die letzten Tage Revue passieren und musste lächeln. Auch
wenn wir bereits einige Gefahren hatten überstehen müssen, war ich froh, Devil
wiedergetroffen zu haben. Mittlerweile wusste ich, dass er im Grunde nicht
dieser Furcht erregende Dämon war, als der er in der Schule nach seiner
Verwandlung aufgetreten war.
Ich hörte Schritte
und das Rascheln von Blättern. Er war zurück und reichte mir mehrere Decken,
mit denen ich mir mein Lager zurechtmachte, um mich anschließend hineinzukuscheln.
Devil setzte sich
neben mich. „Ich hoffe, die Gesellschaft der Soldaten war nicht zu unangenehm
für dich. Sie sehen schlimmer aus, als sie eigentlich sind. Vor allem Asasel
ist ein ziemlich netter Kerl.“
„Ja, den Eindruck
hatte ich auch.“
Ich wollte nicht
über den Hauptmann reden, sondern hätte viel lieber mehr über Devil erfahren.
Wie sah sein Leben in Incendium aus? Was hatte er für Pläne? Und was hatte es
mit diesem Mädchen auf sich?
„Wir werden den
Trupp morgen verlassen und weitergehen“, erklärte er.
Ich nickte und
versuchte anschließend, Schlaf zu finden. Hoffentlich würde ich irgendwann den
Mut aufbringen, ihn all die Dinge zu fragen, die mir auf der Seele lagen.
Am nächsten Morgen frühstückten
wir mit den Soldaten und verabschiedeten uns anschließend von Asasel.
„Ich wünsche euch noch
eine gute Reise“, sagte der Hauptmann, als er Devil die Hand reichte. „Und pass
auf dich auf.“
Er nickte. „Das
werde ich. Und treib du es nicht allzu heftig, wenn du wieder zu Hause bist.“
Asasel schmunzelte:
„Du kennst mich doch.“
„Eben darum.“
Der Hauptmann
lachte, wandte sich um und zog mit seinen Soldaten weiter.
Devil und ich packten
unsere Sachen zusammen, dann rief er nach Velox, der sofort herbeigeeilt kam. Er
half mir auf das Pferd und wir setzten unsere Reise fort.
Wir ritten mehrere
Stunden über weite, kahle Ebenen, bis wir schließlich wieder einen Wald
erreichten. Nach einigen Minuten hielt Devil unvermittelt inne.
„Was ist los?“,
wollte ich wissen, während er bereits vom Pferd stieg.
„Wir müssen von
hier aus zu Fuß weiter.“
„Warum das?!“, fragte
ich und sprang ebenfalls hinab, während er bereits unser Gepäck von Velox’
Rücken abschnallte.
„Wir kommen jetzt auf
Wege, die alles andere als ungefährlich sind. Deshalb müssen wir besonders vorsichtig
sein und sollten uns möglichst unauffällig verhalten. Das wird uns am ehesten
gelingen, wenn wir ohne
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