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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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dunkle, heisere Stimme.
      Ein anderer Kerl
lachte: „Du hörst Gespenster!“
      Doch der Mann ließ
sich nicht beirren. „Nein, da war was!“
      Er stapfte
augenblicklich in Richtung Dickicht und ließ einen Zauber in seiner Hand
erglühen.
      „Mist“, zischte
Devil, wandte sich um, nahm mich bei der Hand und zog mich hinter sich her. Zusammen
schritten wir aus dem Gebüsch, wobei mein Herz klopfte, als würde es gleich
zerspringen. Was hatte er vor?
      „Hey, ihr da!“,
rief uns einer der Männer zu und auch andere wandten sich nach uns um. Sie
wirkten recht bedrohlich und machten sich offenbar bereit, uns notfalls zu
töten. Sie trugen allesamt Gürtel, in denen Schwerter steckten, zu denen der
ein oder andere bereits gegriffen hatte, um uns damit zu drohen. Ihre Körper
waren von Rüstungen geschützt, ich sah Kettenhemden, Brustpanzer aus Leder und eiserne
Helme.
      „Steckt eure
Schwerter wieder weg“, mahnte Devil sie.
      Einige Männer
blickten ihn überrascht an, während andere sich bereits auf ihr rechtes Knie
fallen ließen und die rechte Faust auf ihre linke Brust legten.
  „Verzeiht, Aureus, wir haben Euch nicht sofort erkannt.“
      Ich runzelte
erstaunt die Stirn, während sich auch die restlichen Soldaten auf ihre Knie
niederließen. Aureus? Was sollte das bedeuten? War das so eine Art Ehrerbietung?
      Ein weiterer Mann trat
aus den Büschen und blickte verwirrt auf das Geschehen. Schließlich schien er
Devil jedoch wiederzuerkennen, breitete die Arme aus und lächelte: „Da
verschwindet man mal kurz, und schon verpasst man die Ankunft unseres
zukünftigen Herrschers.“
      Er kam auf Devil zu
und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.
      „Wir haben uns ja
lange nicht mehr gesehen. Was machst du hier?“
      „Ich bin auf
Kundschaft für meinen Vater. Und ihr? Seid ihr auf dem Rückweg zum Palast?“
      Der Mann nickte.
„Ja, allerdings. Wird auch Zeit. Wir waren wirklich lange weg.“
      Er grinste breit,
als ich ihm ins Auge fiel.
      „Du bist also nicht
allein?“
      Devil blickte mich
kurz an und fuhr fort. „Sie begleitet   mich auf der Mission. Ihr Name ist Adriel.“
   
      Er stellte mir nun
auch den Soldaten vor: „Asasel ist einer unserer Hauptmänner, nimm ihn aber am
besten nicht zu ernst, er übertreibt recht gerne.“
    „Wenn ich von meinen
Abenteuern berichte, erzähle ich stets nur die Wahrheit“, erwiderte er und
lachte scherzhaft.
      Ich betrachtete den
Mann genauer. Er wirkte nicht ganz so Furcht einflößend wie die anderen. Ich
schätzte ihn auf Mitte dreißig, er war groß, schlank und trug neben einer
leichten Lederrüstung ebenfalls ein Schwert im Gürtel. Er hatte rote Augen und
schwarzes, wildes Haar, einen Dreitagebart und jede Menge Ohrringe.
      Er musterte mich
prüfend und voller Interesse. Mich schauderte es unter seinem Blick. Da grinste
er plötzlich breit.
      „Sie gefällt mir.
Ja, wirklich. Nicht schlecht. Also, Devil. Wenn du sie nicht willst, kann ich
sie dann haben?“
      „Lass die dummen
Sprüche, klar?!“ Sein Ton klang eine Nuance schärfer als sonst, oder bildete
ich mir das nur ein?
      „Schon gut“,
beschwichtigte der Hauptmann ihn und fuhr fort: „Wollt ihr nicht mit uns
feiern? Dank deinem Besuch hätten wir nun wenigstens einen ordentlichen Grund dafür.“
      Asasel legte den
Arm um seine Schulter und zog ihn zum Lagerfeuer, wo sie sich setzten. Er
reichte ihm einen Krug, aus dem Devil einen kurzen Schluck nahm.
      „So, und jetzt
erzähl mal. Wohin führt dich deine Mission? Ich hoffe doch, du wirst dich von
Averonns Gebiet fernhalten?“
  „Klar, wir haben nicht vor, so weit zu reisen.“
      Der Mann musterte
ihn kurz und wandte sich anschließend an mich. „Na komm, setz dich.“
      Ich ließ mich neben
Devil nieder und sah auf, als Asasel auch mir einen Krug in die Hand drückte.
      „Hier, für dich. Und
bedien dich beim Essen, es ist genug für alle da.“
      Er reichte mir
einen Teller mit Fleisch, das bis eben über dem Feuer gebraten worden war.
      „Erzähl mir ein
bisschen über dich. Kommst du aus Basseit? Und wie habt ihr beide euch
kennengelernt?“
      „Du bist echt ein
altes Klatschweib“, unterbrach Devil ihn mit einem schiefen Grinsen.
      „Ich bin doch nur
neugierig.“
      Er betrachtete mich
und sein Blick wirkte durchdringend.    
      „Was ist überhaupt mit
der Kleinen, mit der du sonst immer zusammen bist? Wird sie nicht

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