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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Pferd unterwegs sind. Außerdem werden wir auch Strecken
nehmen, die Velox nicht gehen kann.“
      Er streichelte zum
Abschied den Kopf des Tieres: „Er findet ohne Probleme den Weg zurück.“
      Schon setzte sich das
Pferd in Bewegung und trabte langsam davon, während Devil sich unsere Taschen
über den Rücken warf.
      „Lass uns
weitergehen.“
      Ich folgte ihm und
merkte bald, wie anstrengend der Marsch war. Die Pfade, die wir gingen, waren
kaum breiter als ein Fuß und zudem noch steil und rutschig. Überall befanden
sich Wurzeln, Äste und Gestrüpp, durch das wir uns kämpfen mussten. Wir kamen
nur sehr langsam voran, was wohl vor allem an mir lag. Schon nach kurzer Zeit
begannen meine Beine vor Anstrengung zu zittern. Schließlich wurde es Abend und
wir suchten einen geeigneten Platz, um dort zu übernachten.
      Ich war selbst zum
Essen zu müde und legte mich in meine Decke. Ich genoss die Wärme des Feuers und
war fast eingeschlafen, als ich ein seltsames Geräusch hörte: ein Knacken, als
brächen Äste. Ich schaute mich um, als ich auch schon direkt vor mir zwei
blitzende grüne Augen erkennen konnte. Ich ächzte vor Entsetzen und rutschte
instinktiv ein paar Zentimeter zurück. Schnell bemerkte ich jedoch, dass ich in
Sicherheit war, denn Devil hielt die Dämonin bereits gepackt.
      „Lass mich los!“,
zischte sie und zu meiner Verwunderung kam er der Aufforderung nach.
      Er drehte sie zu
sich um, sodass er ihr ins Gesicht sehen konnte, und fragte leicht verärgert:
„Lex? Was machst du hier?“
      Sie stemmte die
Hände in die Hüfte und sah ihn zornig an.
      „Was ich hier
mache? Ich bin dir natürlich gefolgt. Erklär du mir lieber mal, was du hier
treibst? Ich habe gehört, du seist auf eine Mission gegangen. Seit wann machst
du so etwas?! Vor allem, wenn ER dir den Auftrag dazu gegeben hat?“
      „Es war eben einfach
eine gute Möglichkeit, mal von ihm wegzukommen.“
  Die Dämonin runzelte die Stirn. „Ach ja, und warum sagst du mir dann nicht
Bescheid, sondern verschwindest einfach klammheimlich?“ Sie zeigte auf mich und
fuhr fort: „Und wer ist das?“
      „Ihr Name ist
Adriel.“ Er blickte mich an und fügte erklärend hinzu. „Das ist Lexerus Banshee
Elasid, eine Freundin aus Kindertagen.“
      Ob sie wohl das
Mädchen war, von dem Asasel gesprochen hatte? Devils Erklärung nach waren sie
also nicht zusammen.
      „Nenn mich Banshee,
hast du verstanden?! Wag es ja nicht, mich anders anzusprechen“, giftete sie in
meine Richtung.
      „Sie ist etwas
eigen, was ihren Namen angeht“, erklärte er.
      „Versuch nicht, vom
Thema abzulenken“, fuhr sie fort.   
      „Warum ist sie bei
dir? Und woher kennst du sie?“
      „Sie hatte sich
ebenfalls für die Mission gemeldet und begleitet mich.“
      Sie runzelte
misstrauisch die Brauen. „Sie sieht gar nicht aus wie eine Soldatin.“
      Er lächelte: „So
soll es ja auch sein.“
      Sie seufzte: „Wie
auch immer. Wohin seid ihr denn unterwegs?“
      „Ingarstett.“
      Sie sah ihn mit
großen Augen an. „Ist das dein Ernst?!“    
      Als er nichts
erwiderte, brauste sie los: „Bist du verrückt geworden?! Das liegt viel zu nah
an seinem Gebiet! Du weißt doch, dass er hinter dir her ist. Was, wenn er dich
in die Finger bekommt?!“
      Devil verdrehte die
Augen. „So leicht lass ich mich schon nicht schnappen.“
      „Das sagst du so
einfach.“
      Ich verstand nicht
wirklich, wovon die beiden sprachen, doch ich erinnerte mich an das Tor, von
dem Devil mir erzählt hatte. Es lag im Gebiet eines verfeindeten Adeligen. War
das derselbe, um den es hier ging? Die Vermutung lag nahe. Doch warum hatte
Devil so getan, als wäre der Weg gar nicht so gefährlich?
      „Du wirst dich wohl
kaum umstimmen lassen.“ Es war keine Frage, vielmehr eine Feststellung. „Okay“,
fuhr die Dämonin fort, „dann werde ich mitkommen. Du wirst jede Hilfe brauchen,
die du bekommen kannst.“
      „Lex, ich glaube
kaum …“, begann er, doch sie funkelte ihn zornig an.
      „Was?! Eine völlig
Fremde willst du dabei haben, aber mich nicht?!“
      „So ist das doch
nicht.“
      „Gut, du wirst mich
ohnehin nicht davon abhalten können.“
      Damit zog sie ihren
Rucksack vom Rücken und ließ ihn unsanft auf den Boden fallen. Devil seufzte,
gab aber nach. Selbst mir war klar, dass er sie nicht von ihrem Vorhaben
abbringen konnte. Sie zog einige Decken aus ihrer Tasche und begann, sich daraus
ein

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