Versuchung
über
uns hinwegrauschte und alles auslöschte, was sich ihr entgegenstellte. Ich
spürte die Hitze über uns hinwegfegen und konnte für einen Moment nicht mehr
atmen. So schnell, wie sie gekommen war, verzog sich die Feuerwelle aber auch
wieder. Ganz langsam stand ich auf und sah mich um.
Überall tropfte schwarzer
Schleim aus den Wänden. Devil hatte es offensichtlich geschafft und schloss
wieder zu uns auf.
„Es scheint, als
wäre alles gut gegangen. Seid ihr in Ordnung?“
Wir nickten.
„Und du?“, fragte
ich.
„Mir ist nichts
passiert.“
Auch die
Feuergeister hatten sich auf den Boden zurückgezogen und stiegen nun wieder in
die Höhe.
„Von hier ist es nicht
mehr weit bis zum Ausgang“, erklärte die Anführerin und flog weiter.
Tatsächlich schien
uns nur wenige Minuten später Tageslicht entgegen.
„Habt nochmals
vielen Dank“, sagte die kleine Frau und schüttelte jedem von uns den Daumen. „Ihr
habt uns wirklich sehr geholfen. Das werden wir euch nie vergessen.“ Sie winkte
uns zum Abschied, wandte sich anschließend um und verschwand mit den anderen
Geistern in der Tiefe der Höhle. Wir blickten ihnen kurz nach und traten
schließlich ins Freie.
„Tut das gut“,
sagte Banshee und streckte sich.
„Ich hätte nie
gedacht, dass wir das lebend schaffen“, murmelte Marid.
„Ja, wirklich sehr schade,
dass du es auch überlebt hast“, giftete sie.
Devil blickte in
den Himmel, der allmählich dunkler zu werden begann. „Wir sollten uns nach
einem Lagerplatz umsehen.“
Auf unserer Suche
verließen wir zu meiner Erleichterung schon bald das Gebirge und kamen an einen
Waldrand, wo wir eine geeignete Stelle fanden, um haltzumachen.
Ausweglos
„Ich bin ganz schön
geschafft“, ächzte Marid und ließ sich müde auf seinen Schlafplatz sinken,
nachdem wir gegessen hatten. Die Anstrengungen des Tages waren an keinem von
uns spurlos vorübergegangen.
„Ich leg mich mal
schlafen. Bis morgen.“ Mit diesen Worten drehte er sich um, schloss die Augen
und war kurz darauf eingeschlafen.
Auch Banshee
breitete ihre Decke aus und legte sich hin. Lediglich Devil schien wieder
einmal vorzuhaben, wach zu bleiben. Er saß am Feuer und blickte stumm in die
Flammen, wobei auch er ziemlich ausgelaugt wirkte.
„Willst du dich
nicht auch mal ein wenig hinlegen?“, fragte ich ihn.
Er lächelte,
während er mich anblickte.
„Es geht schon. Mir
ist es lieber, wenn ich aufpassen kann.“
Ich nickte, auch
wenn es ihm bestimmt gutgetan hätte.
Einige Stunden später
wachte ich auf. Das Feuer war inzwischen niedergebrannt und lediglich die Glut
glomm weiter vor sich hin. Ich hörte Marids Schnarchen und auch Banshee schien
tief und fest zu schlafen. Ich sah zu Devil und musste lächeln. Er lag neben
der Feuerstelle und war ebenfalls eingenickt. So viele Nächte, wie er nun schon
wach geblieben war, tat ihm der Schlaf sicherlich gut und bewirkte hoffentlich,
dass er sich ein wenig erholte.
Ich stand auf und
legte eine Decke um ihn. Ich betrachtete sein ebenmäßiges Gesicht und
streichelte ihm sacht über die Wange. Dann ging ich zu meinem Schlafplatz zurück
und schlief recht bald wieder ein.
Als ich am nächsten
Tag erwachte, streckte ich müde meine Arme und öffnete blinzelnd die Augen. Mir
fiel sofort auf, dass irgendetwas anders war als sonst. Es war viel heller.
Kein Wunder, denn die Sonne stand bereits hoch über uns. Ich setzte mich
erschrocken auf, denn bisher waren wir immer schon am frühen Morgen, mit dem Sonnenaufgang
aufgebrochen. Die anderen schliefen alle noch.
Ich ging zu Devil
und berührte ihn zunächst ganz leicht am Arm, schüttelte ihn dann jedoch, als
er nicht reagierte, etwas doller und rief seinen Namen. Langsam wurde er wach
und blickte mich müde an.
„Ich glaube, wir
haben verschlafen“, erklärte ich.
Diese Information
schien als Aufwachmittel zu genügen, denn er sprang sofort auf und erhielt
durch einen Blick zur Sonne die Bestätigung, dass ich recht hatte.
„Mist!“, fluchte er
und packte dabei bereits die ersten Sachen in unsere Taschen. „Lex, wach auf!
Wir müssen los!“
Banshee drehte sich
in ihrer Decke und sah ihn verwundert an. „Was ist denn los?“
„Ich habe verschlafen.“
Nun wirkte sie
ehrlich überrascht. „Das sieht dir aber gar nicht ähnlich.“
„Mach nicht so eine
große Sache daraus.“
„Ich meine ja nur.“
Sie erhob
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