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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Verbundenheit ebenso weh wie mir.
      Ich wollte ihm
gerade eine Frage dazu stellen, als die Feuergeister plötzlich aufsprangen, wie
verrückt umherflogen und in den hellsten Tönen zu schreien begannen.
      „Sie kommen!“,
schrie die Anführerin, flatterte wild durch die Luft und verschwand schließlich
zusammen mit ihrem Gefolge in den Spalten und Ritzen der Wände.
      Devil war bei ihrer
Warnung sogleich aufgesprungen und hatte sein Schwert gezogen. Auch Banshee
erhob sich und machte sich kampfbereit. Wir sahen uns alle suchend nach der
nahenden Gefahr um und lauschten in die Tiefe der Höhle. Da hörte ich es. Ein
leises Kratzen wie von spitzen Krallen, die sich auf Stein fortbewegten.
      Devil sah nach oben
und ich folgte seinem Blick. Da stürzten sich die Kreaturen auch schon auf uns
herab. Sie gingen auf allen vieren, hatten krumme, muskulöse Rücken und große,
runde Köpfe. Ihre Augen waren winzig klein und milchig. Sie stießen ihre
messerscharfen langen Krallen bei jedem Schritt in den Stein, sodass sich kleine
Splitter lösten und durch die Luft flogen. Sie gaben        ein feuchtes,
schnüffelndes Geräusch von sich, als sie     nach uns schnupperten, und ihre
langen, dünnen Zungen schlängelten dabei begehrlich aus ihren Mäulern.
      „Berserker“,
wisperte Marid, der ebenfalls sein Schwert gezogen hatte.
      „Es sind aber zum
Glück nicht so viele“, meinte Ban-shee. „Außerdem sind sie blind. Das könnten
wir schaffen.“
      Marid prustete
verächtlich. „Blind ja, aber das gleichen sie durch ihr gutes Gehör und die
Schnelligkeit aus. Zudem sind sie verdammt gerissen.“
      In diesem Moment
gab einer der Berserker ein lautes Knurren von sich, woraufhin sich alle
zusammen auf uns stürzten.
      Banshee wich dem
ersten Angriff aus, indem sie sich mit der Hand vom Boden abstieß und einige
Meter weiter sicher auf den Füßen landete. Ich sah, wie zwei grün schimmernde
Klingen aus ihren Handgelenken sprangen und wie sie diese in den Hals des
Dämons stieß, der daraufhin leblos zusammenbrach. Ich betrachtete die blutverschmierten
Klingen. Sie sahen aus, als seien sie aus einer Art Kristall oder Stein. Und
sie kamen tatsächlich direkt aus ihren Handgelenken, als seien sie ein Teil
ihres Körpers …
      Ich wollte gerade
zu den anderen stürzen, um ihnen zu helfen, als sich vor mir eines der Monster aufbaute.
Es gab einen drohenden Laut von sich und ich spürte seinen heißen Atem auf
meiner Haut. Seine Zunge schlackerte unruhig umher und verspritzte übel riechenden
Speichel. Ich sah, wie seine Muskeln sich anspannten, und sprang gerade noch
rechtzeitig zur Seite, um seinem Angriff zu entgehen. Unsanft landete ich auf
dem steinigen Boden und spürte, wie sich zahlreiche Kiesel in meinen Rücken
bohrten. Das Vieh war direkt über mir und hatte eine seiner Pranken auf meinen
Brustkorb gelegt, als es von einem Zauber in die Seite getroffen wurde. Devil
kämpfte bereits mit der nächsten Kreatur, hatte es zwischendurch aber geschafft,
mit einer Lichtkugel auf den Berserker zu zielen, als dieser gerade im Begriff
war, mich anzugreifen. Das Ding jaulte daraufhin verletzt auf und verzog das Gesicht.
Das war meine Chance. Ich riss den Arm empor und schleuderte ihm einen Zauber entgegen,
mit dem ich ihm eine Reihe von Stromschlägen verpasste, unter denen das Vieh
unkontrolliert zu zittern und zu zucken begann. Schließlich kippte es zur Seite
und blieb leblos liegen.
      Erleichtert sah ich
mich nach den anderen um. Marid zog gerade sein Schwert aus dem toten Leib eines
Berserkers und auch Devil versetzte seinem Gegner einen letzten, tödlichen
Hieb. Suchend blickte ich zur Decke, um zu sehen, ob weitere Angreifer in Sicht
waren, doch wir schienen alle vernichtet zu haben.
      „Du warst klasse“,
sagte Devil, als er neben mir stand.
      Er schenkte mir sein
allzu vertrautes schiefes Lächeln und strich mir mit dem Finger sanft über die
Wange. Ich spürte, wie sich eine glühende Hitze in mir ausbreitete.
      „Sieht so aus, als
hätten wir es geschafft“, bemerkte Banshee und ließ ihre Klingen wie
selbstverständlich wieder in ihren Handgelenken verschwinden. Doch offenbar
hatte ich sie zu auffällig angestarrt.
      „Was glotzt du
so?“, fuhr sie mich böse an.
      „Lex gehört einer
ganz speziellen Dämonenart an“, erklärte Devil leise, sodass Marid uns nicht
hören konnte. „Sie ist eine Assaija. Sie alle besitzen Nexous-Klingen, die aus
einem ganz besonderen

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