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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Metall bestehen und so gut wie alles durchschneiden
können.“
      Ich nickte und schaute
zu Banshee, die mich weiterhin voller Zorn anfunkelte, sich schließlich aber abwandte
und ihren Rucksack an sich nahm. Ich sah ihr an, dass        sie sich unwohl
fühlte, zwischen Wut und Verlegenheit schwankte. Nur warum, verstand ich nicht
recht. Es war doch eine unglaubliche Eigenschaft, die sie da besaß. Weshalb war
ihr das unangenehm?
      Marid wischte Blut
von seinem Schwert und steckte es zurück in die Scheide. „Und wie geht es jetzt
weiter?“
      Devil rief erneut
das Licht, woraufhin ganz langsam die Feuergeister aus ihren Verstecken
hervorgekrochen kamen. Sie begutachteten die toten Kreautren auf dem Boden und stupsten
sie zaghaft an, nur um vorsichtshalber gleich darauf schnell wieder
wegzufliegen. Als sie sicher waren, dass die Berserker nicht mehr lebten, hüpften
sie ausgelassen auf ihnen herum, streckten ihnen die Zungen heraus und jubelten.
      „Wir danken euch!
Diese Berserker haben meinem Volk schon lange sehr zugesetzt und viele von uns
getötet.“     
      Die Feuerfrau
lächelte und schüttelte mit ihren kleinen, zarten Händen jedem von uns dankbar
den Daumen.
      „Wir werden euch
sicher aus der Höhle führen, behaltet den Rest eurer weißen Würfel. Das sind wir
euch schuldig“, erklärte sie weiter und flog mit den anderen erneut voraus.
      Wir folgten ihnen
und kamen bald auf einen ziemlich schmalen und niedrigen Weg. Für die kleinen Lichtgestalten
stellte diese Enge natürlich kein Problem dar, doch  wir anderen mussten uns
bücken und stellenweise im Seitwärtsschritt weitergehen. Ich schrammte mir
immer wieder die Haut an der rauen Wand auf und musste mich durch einige
Stellen zwängen. Daher atmete ich erleichtert auf, als wir endlich wieder auf
einen Weg normaler Breite zurückfanden.
      „Hoffentlich sind
wir bald draußen“, murmelte Marid.   „Kaum zu glauben, dass bisher alles gut
gegangen ist.“
      Da konnte ich ihm
nur zustimmen. Bei der Erinnerung an die Berserker liefen mir eisige Schauer über
den Rücken. Ich sah mich einige Male hektisch um, weil ich glaubte, kalte,
beobachtende Blicke auf mir zu spüren, doch ich konnte nichts Verdächtiges
erkennen.
      Plötzlich blieb
Devil stehen und schrie nur ein Wort: „Lauft!“
      Bevor ich überhaupt
reagieren konnte, griff Marid schon nach meiner Hand und zerrte mich mit sich.
In diesem Moment sah auch ich die Gesichter in den Steinwänden. Sie waren mit
ihnen verschmolzen und somit bestens getarnt. Nur, wenn sie sich bewegten, nahm
man die grauen, kalten Fratzen wahr, die uns mit ihren schrecklichen Augen
beobachteten. Ich hatte mir diese Blicke also doch nicht eingebildet.
      Wir rannten an
ihnen vorbei, so schnell wir nur konnten, doch sie folgten uns und waren
überall. Ich sah mich nach Devil um, der sich hatte zurückfallen lassen und nun
das Schlusslicht bildete.
      „Vorsicht!“, rief
er, als irgendetwas zischend durch die Luft pfiff.
      „Mist!“, rief
Banshee. „Passt bloß auf, dass ihr nicht von den Pfeilen getroffen werdet.
Jamonas sind bekannt für ihr Gift. Wenn ihr getroffen werdet, gibt es keine
Rettung.“
      Ich betrachtete
einen der kleinen spitzen Holzspieße, die nun in der Steinwand steckten. Sie
sahen eher aus wie Zahnstocher, doch so harmlos waren sie wohl nicht.
      „Duckt euch!“, rief
Devil, als weitere über uns hinweg-flogen.
      Er warf mehrere
Zauber nach den Jamonas, woraufhin einige kreischend zu schwarzem Schlamm
zerfielen, der aus den Wänden klatschte.
      Die Feuergestalten
flogen weiterhin vor uns her, wirkten allerdings bei Weitem nicht so
aufgebracht wie zuvor beim Angriff durch die Berserker. Allerdings wurden sie auch
nicht mit den Pfeilen bombardiert. Anscheinend gehörten sie nicht in das
Beuteschema.
      „Das schaffen wir
nie“, ächzte Banshee, die gerade einer weiteren Welle von Geschossen ausgewichen
war.
      „Lauft weiter und
werft euch auf den Boden, sobald ich euch Bescheid gebe!“, rief Devil.
      Die Dämonin
verstand sofort.
      „Aber während du
den Zauber wirkst, bietest du eine zu gute Angriffsfläche.“
      „Es geht nicht
anders.“
      Sie wollte etwas
erwidern, doch da blieb er auch schon stehen.
      „Rennt weiter!“
      Marid zerrte mich
noch immer hinter sich her, sodass ich Devil bald aus den Augen verloren hatte.
      „Runter!“, rief er und
wir warfen uns augenblicklich hin, als auch schon eine riesige Feuerwelle

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