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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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darin, doch er schien uns zu erkennen.
      „Devil“, wisperte Banshee
und drückte seine Hand.
      Er lächelte sie an
und sah sich dann nach mir um. Ich konnte nicht atmen, so sehr schmerzte mich
sein Blick.
      „Nicht weinen“,
flüsterte er.
      Ich spürte seine
heiße Hand in meiner, er drückte sie leicht.
      Er sah nun wieder
zu Banshee.
      „Es tut mir leid,
dass ich euch nichts gesagt habe.“
  Sie schüttelte den Kopf. „Es wird alles wieder gut. Marid kennt ein
Heilmittel. Du wirst wieder gesund, hörst du?“
      Er lächelte noch
immer, fuhr dann aber fort. „Versprich mir, dass du dich um Force kümmerst. Du
musst sie in ihre Welt zurückbringen.“
      Ich zitterte und
konnte nicht aufhören zu weinen. Er sollte nicht an mich denken und solche
Dinge sagen! Er sollte wieder gesund werden.
      „Versprich es mir“,
verlangte er erneut von ihr.
      Sie nickte. „Ich
verspreche es.“
    Ein letztes Mal flog
sein Blick zu mir, er schien sich damit verabschieden zu wollen. Es lag so viel
Wärme darin … Tränen verschleierten mir die Sicht, als er erneut in die
Bewusstlosigkeit zurücksank.
      Banshee warf sich
auf seine Brust und weinte bitterlich.    
      „Marid wird
rechtzeitig kommen. Du wirst sehen, es wird alles gut.“
      Es musste einfach,
einen anderen Gedanken wollte ich gar nicht zulassen.
     
    Es dauerte noch über
eine Stunde, bis er endlich zurückkehrte.
      „Ich hab alles“,
verkündete Marid.
      „Ich glaub, ich war
noch nie so froh, dich zu sehen“, meinte Banshee und trat neben ihn.
      „Wie geht es ihm?“
      Wir beide
schwiegen.
      „Er lebt aber noch,
oder?“
      Banshee nickte.
      „Okay, dann bereite
ich den Trank vor.“
      „Wie lange wirst du
brauchen?“, wollte sie wissen.
      „Mindestens drei
Stunden.“
      Sie ächzte
fassungslos. „Das hält er nicht mehr durch, bis dahin ist er tot.“
      „Er muss, eine andere
Chance hat er nämlich nicht.“
      Marid entfachte ein
Feuer und begann, in einem Topf die Medizin herzustellen. Wir kümmerten uns
währenddessen um Devil und hofften, dass er es schaffen würde.
     
    „Was ist das?“,
fragte Banshee und erhob sich. Sie blickte in die Ferne und ihre Augen weiteten
sich. „Das darf doch nicht wahr sein!“
      Auch Marid wandte
sich um. „Verdammt. Was sind das für Kerle?“
      „Keine Ahnung, aber
sie kommen hierher.“
      „Meinst du, sie
haben uns schon gesehen?“, fragte er weiter.
      „Ja.“
      „Dann nichts wie
weg!“
      „Das geht nicht“,
erwiderte sie. „Wir können mit Devil nicht schnell genug fliehen. Außerdem ist
der Trank noch nicht ganz fertig.“
      „Wir haben aber
keine andere Wahl! Das sind zu viele, gegen die haben wir keine Chance. Wir
müssen ihn hier lassen. Es ist wahrscheinlich ohnehin zu spät. Selbst wenn wir
ihm das Mittel noch geben, wird es wohl nicht mehr viel helfen können.“
      „Marid, ich warne
dich! Du wirst das Zeug fertigbrauen und wir werden es ihm anschließend
verabreichen. Und wenn ich gegen tausend Soldaten antreten muss, sie werden
Devil nicht anrühren!“
      Sie war fest entschlossen
und Widerworte vergebens, das sah auch Marid ein.
      „Es dauert noch ein
paar Minuten, bis der Trank fertig ist. Ich wage aber zu bezweifeln, dass wir
diese Zeit haben.“
      „Dafür sorge ich
schon“, antwortete Banshee.
      Beide sahen immer
wieder in die Ferne und schließlich konnte auch ich die Männer erkennen. Es
würde nicht mehr lange dauern, bis sie hier waren. Mein Herz klopfte voller
Panik. Ich blickte zu Devil, der kaum noch wahrnehmbare Atemzüge tat. Nicht
mehr lange und das Mittel käme zu spät.
      In diesem Moment
brachen die Kerle durchs Gebüsch und bauten sich grinsend vor uns auf. Sie
hielten ihre Schwerter kampfbereit in den Händen und funkelten uns gierig an.
Sie stanken entsetzlich, waren schmutzig und auch ihre Kleidung schien schon
bessere Tage gesehen zu haben.
      „Was haben wir denn
hier?“, zischte einer und zeigte eine Reihe brauner Zahnstümpfe.
      Banshee ging auf
sie zu und flüsterte, als sie an mir vorbeikam, leise: „Versuch, auf Devil
aufzupassen.“
      Ich nickte und sah,
wie Marid den Topf vom Feuer nahm und eine Flasche damit füllte. Er versuchte,
möglichst unbemerkt zu bleiben, und näherte sich Devil langsam, während die
Dämonin sich den Kerlen entgegenstellte.
      „Na, du bist aber ganz
besonders süß“, sagte einer von ihnen und leckte sich lasziv über die Lippen.
     

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