Versunkene Inseln

be­deu­ten – Luft, die un­ter der nas­sen De­cke des Mee­res ein­ge­schlos­sen war.
    Mein Puls ras­te. Ich hielt mich am Auf­zugs­ka­bel fest und at­me­te tief durch, bis das Blut wie­der ru­hig durch die Adern floß. Dann kehr­te ich in den Kor­ri­dor zu­rück, um die De­cke noch ein­mal in Au­gen­schein zu neh­men. Ich jus­tier­te den Ab­tas­ter auf mitt­le­re Ver­grö­ße­rung und be­trach­te­te die Bil­der auf mei­nem Schirm. Ganz am En­de des Kor­ri­dors, ver­bor­gen, ent­deck­te ich ei­ne klei­ne, qua­dra­ti­sche Aus­buch­tung.
    Der Ser­vo er­rich­te­te ein Erg­sie­gel vor dem Zu­gang, ei­ne trans­pa­ren­te Kraft­feld­bla­se, die sich von der De­cke zum Bo­den er­streck­te und so­wohl den Ein­gang als auch mich um­faß­te. Als das Ener­gie­feld sta­bi­li­siert war, gab ich die An­wei­sung an den Ro­bo­ter, Luft aus sei­nem Tank ins In­ne­re des Erg­sie­gels zu pum­pen. Als das Was­ser aus der Bla­se ver­drängt wur­de, er­faß­te mich wie­der der vol­le Zug der Schwer­kraft, und ich fluch­te lei­se, als ich fest­stel­len muß­te, daß sich der Zu­gang nun einen gu­ten Me­ter über mei­nem Kopf be­fand. Nun, es nütz­te al­les nichts: Ich leg­te Schwimm­flos­sen und Blei­gür­tel ab, klet­ter­te auf den Ser­vo und zerr­te an der Aus­buch­tung. Sie be­weg­te sich nicht. Ich schal­te­te mein Vi­bra­mes­ser ein, fuhr mit der Klin­ge an den Rän­dern der Lu­ke ent­lang und preß­te dann er­neut bei­de Hän­de da­ge­gen. Sie wi­der­setz­te sich einen Au­gen­blick, dann be­weg­te sie sich wie zö­gernd, und ich stieß sie auf und von dem Zu­gang zu­rück. Ei­ne Wind­bö fauch­te an mei­nem Ge­sicht vor­bei in die Hö­he, und der Ro­bo­ter un­ter mir pump­te er­neut Luft aus sei­nem Tank in die Kraft­feld­bla­se. Ich ach­te­te dar­auf, nicht das Gleich­ge­wicht zu ver­lie­ren, dann sprang ich hin­auf, um­klam­mer­te die Kan­te der Öff­nung, zog mich em­por, dreh­te mich um und saß am Rand des qua­dra­ti­schen Zu­gangs. Der Ro­bo­ter sam­mel­te die Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de ein, die ich ab­ge­legt hat­te. Er fuhr einen Arm aus, ver­an­ker­te ihn am Ran­de der Öff­nung und zog sich zu mir in die Dun­kel­heit hin­auf. Ich spür­te ein leich­tes Krib­beln auf mei­ner Haut, als sich das Erg­sie­gel aus­dehn­te, um den gan­zen Raum zu um­fas­sen. Dann schal­te­te der Ser­vo sei­ne Schein­wer­fer ein, und um mich her­um nahm die Fins­ter­nis hel­le Ge­stalt an.
    Ein nied­ri­ges Tor trenn­te die klei­ne Kam­mer, in der ich saß, von dem Hauptraum. Und am Bo­den des Tors war fol­gen­de In­schrift an­ge­bracht: MIT­SU­YA­GA FE­CIT , PRO BO­NO HO­MI­NIS .
    Was zum Teu­fel soll­te das be­deu­ten?
     

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    MIT­SU­YA­GA , G EOR­GE A NDRE­AS . Ge­bo­ren 2005 A. D., Mo­lo­kai, Ha­waii. Ver­hei­ra­tet mit: Mit­su­ko Ha­ya­ka­wa, von 2025 bis 2027. Ver­hei­ra­tet mit: Jean An­ders­sen, von 2030 bis 2055. Kei­ne Kin­der. Prä­si­dent von: Hi­lo Na­tio­nal-Bank; Pa­zi­fi­sche Trans­port- und Schif­fahrts­ge­sell­schaft; Ost­west-Im­port AG; Elek­tro­nik In­ter­na­tio­nal; In­sti­tut für psy­chi­sche For­schun­gen, Hi­lo; Apol­lo-Wer­ke. Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der von: US-Kar­tell AG; Fernost-Trans­port­ge­sell­schaft; In­dus­tri­as Me­xi­ca­nas, S. A.; Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­te­me In­ter­na­tio­nal AG; In­sti­tut für Ele­men­tar­stu­di­en, Han­no­ver. Au­tor von: DIE IN­NE­RE FLAM­ME ; PA­RA­PSY­CHO­LO­GI­SCHE ANA­LY­SEN ; HIS­TO­RI­SCHE MEN­TAL­PHÄ­NO­ME­NE ; GEIST ÜBER MA­TE­RIE ; DER LETZ­TE SCHRITT . Füh­ren­der Ver­fech­ter der Theo­rie, durch psy­chi­sche Kon­trol­le Un­s­terb­lich­keit er­lan­gen zu kön­nen; Grün­der der For­schungs- und Ent­wick­lungs­zen­tren für Pa­ra­g­a­ben. Phil­an­throp. Rief 2087 das In­sti­tut für Ta­len­tier­te Geis­tes­kran­ke, Hi­lo, ins Le­ben. Starb 2094, Hi­lo, Ha­waii.
    AUS KUR­Z­ES WER IST WER IM IN­TEL­LEK­TU­EL­LEN AME­RI­KA , ver­öf­fent­licht im Jah­re 2012 Prä-For­mung, Ver­lag Al­fred Green­gar­teb & Co., New York, New York Ci­ty, USA. Ent­hal­ten in der Mond­bi­blio­thek.
     
    Ei­ne Ein­tra­gung, de­ren