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Versunkene Inseln

Versunkene Inseln

Titel: Versunkene Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marta Randall
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gelegenen Stadtbezirken von Hilo werden wir sehen, daß viele der Gebäude an einem bestimmten Punkt wie abgeschnitten sind, als hätte man sie mit einem gewaltigen Laser zerteilt.“
    „Die meisten der kleineren Gebäuden sind natürlich vollständig zerstört“, sagte Tobias. „Da lohnt sich überhaupt keine Untersuchung.“
    „Aber nicht alle“, erwiderte ich. „Einige Bauten wurden von anderen geschützt, die näher an der Wellenfront lagen und den Hauptstoß der Wogen auffingen. Und es gab auch einige kleinere Gebäude, deren Konstruktion so gut war, daß sie das alles beinahe unbeschädigt überstanden. Die sind für uns natürlich besonders interessant.“
    „Und die Hawaiianer haben sich auch schon vor der Formung sehr genau überlegt, welche Materialien sie zum Bau verwendeten“, sagte Tobias. Ganz offensichtlich wollte er einen Großteil des Gesprächs allein bestreiten, und so lehnte ich mich zurück und ließ ihm seinen Willen. „Ein sehr feuchtes Klima. Eine Menge Salz in der Luft. Sie mußten Dinge verwenden, die nicht so rasch zerfielen – Kunststoffe, nichtkorrodierende Metalle, solche Sachen. Und das führte dazu, daß die Artefakte selbst unter Wasser in gutem Zustand blieben. In Inlandregionen, wie zum Beispiel unter der Kalifornischen See, kümmerte man sich nicht sonderlich um solche Schutz- und Vorsorgemaßnahmen, und darum findet man dort nicht viele wertvolle Artefakte.“
    „Eisen etwa zersetzt sich einfach“, sagte Greville.
    „Ja“, meinte Tobias.
    „Eisen wird zu Rost“, bemerkte Hart weise und schnippte explosionsartig mit den Fingern. „Man braucht das Zeug nur zu berühren, und schon fällt es auseinander, wie Staub.“
    „Genau“, sagte Greville.
    „Wie Staub“, bestätigte Lonnie, und alle nickten sich zu und akzeptierten diese grundlegende und fundamentale Erkenntnis.
    „Aber nicht in jedem Fall“, sagte Benito, und seine Liebe zu Maschinen überwog in diesem Fall den Widerwillen, an einem Gespräch teilzunehmen. „Wenn man das Zeug anfaßt, zerkrümelt es, klar. Man sollte es deshalb mit einer Ergblase umgeben, wißt ihr; und wenn ihr es hochbringt, dann müßt ihr darauf achten, daß der Druck im Innern der Blase konstant bleibt und dem entspricht, der an der Fundstelle geherrscht hat. Und man muß sichergehen, daß der Fund vor Stößen geschützt ist. Eine Blase für das Artefakt selbst, eine zweite, um es zu polstern – und es kann nichts mehr schiefgehen.“
    „Natürlich kann man es nicht wieder rausholen aus der Kapsel“, sagte Greville.
    „Rost“, erinnerte ihn Hart. „Nur Rost und nochmals Rost.“
    „Ja, allerdings, Rost.“ Greville mußte das amüsierte Lächeln gesehen haben, das Hart und Harkness ausgetauscht hatten, denn der Wissenschaftliche Leiter der Expedition wandte sich mißmutig wieder seiner Suppe zu.
    „Und was ist mit den Gebäuden?“ fragte Jenny.
    „Das ist so eine Sache für sich“, sagte Harkness und glättete den Brustteil seines krausen Hemds. „Da stößt man manchmal auf einige wirklich billige Konstruktionen, die während der Periode der Zweiten Blüte gebaut wurden, als sie irgendwelchen Schund verwendeten, um den Beton zu armieren. Oh, es klappte ganz gut, zumindest eine Zeitlang. Doch als der Wasserspiegel stieg, wurde ein Teil des Metalls dem Salzwasser ausgesetzt und begann daraufhin zu korrodieren, durch und durch. Ab und zu entdeckt man ein Gebäude, dessen Wände völlig stabil wirken; dann führt man eine Abtastung durch, und es stellt sich heraus, daß es sich nur um losen Beton handelt, der von Tunneln durchlöchert ist. Genauso sicher und stabil wie eine Sandburg.“
    „Vielleicht sogar noch weniger“, sagte Lonnie und lächel te. „Tobias spricht immer von all den guten Sachen, die er von solchen Fundorten heraufgebracht haben könnte. “
    „Aber Fische kann er immer mitbringen“, warf Li ein. „Wie wär’s Tobias? Zwei Speerfische wären wirklich nicht zu verachten. Ich könnte einen in Stasis legen und den anderen vielleicht mit, äh, Limettensaft servieren. Oder wäre euch Weißwein lieber? Mit Pilzen, etwas Knoblauch, Paprika, Tomaten? Was meinst du, Tobias?“
    „Ach du meine Güte!“ Tobias stieß sich vom Tisch fort. „Was glaubst du eigentlich, wer ich bin? Ich bin nicht an Bord gekommen, um deine Einkäufe für dich zu erledigen. Wenn du Fisch willst, dann geh runter und hol ihn dir selbst.“ Er marschierte aus dem Zimmer, und Jenny erhob sich nach kurzem Zögern und folgte

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