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Versunkene Staedte

Versunkene Staedte

Titel: Versunkene Staedte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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beantwortete der Junge die Frage für sie. » Verstoßene mögen sie hier nicht. Du solltest dir schleunigst ein Kennzeichen der GA zulegen oder die Stadt verlassen. «
    GA . Gottesarmee. Natürlich. Sie brauchte ein Kennzeichen. Wie dumm von ihr. Sie musste sich ein Amulett oder etwas Ähnliches besorgen. Und wenn sie in das Gebiet der VPF eindrangen, würde sie wieder ein anderes Kennzeichen tragen müssen. Wahrscheinlich das Brandmal der Dreierraute auf der Wange, wenn sie Schwierigkeiten vermeiden wollte.
    Â» Danke « , sagte sie noch einmal.
    Aber der Mann und die beiden Jungen waren schon wieder damit beschäftigt, ihre Ladung zu sichern. Gerade lösten sie die Seile, um abzulegen.
    Â» Hee! « , rief Mahlia. » Fahren Sie den Fluss hinunter? «
    Â» Warum? «
    Â» Wenn ja, würde ich gerne mitfahren. «
    Â» Hast du Geld? «
    Â» Mein Freund hat welches. «
    Â» Ach ja? «
    Â» Er ist verletzt. Ich brauche Hilfe, um ihn zum Hafen zu bringen. Wenn Sie uns mitnehmen, würden wir Sie dafür bezahlen. Wir wollen nur weg von hier. «
    Â» Und ihr wollt den Fluss runterfahren? « Seine Zweifel waren dem Mann deutlich anzusehen.
    Â» Wir haben Freunde « , sagte Mahlia. » Sie haben gesagt, dass sie uns auf einem der Schrottschiffe unterbringen können, die nach Norden fahren. Nach Seascape Boston. «
    Â» Das ist das erste Mal, dass ich so was höre. Hier kommt niemand raus. «
    Â» Wir haben einen Freund. Wir müssen nur zu ihm gelangen. « Sie zögerte. » Bitte. Wir müssen den Fluss hinunter. Mein Freund ist drüben im Wald. Wir können Sie bezahlen. Wir haben Reis und Macheten. Und einen Kojwolfpelz. «
    Plötzlich kam ihr noch ein Einfall, als sie daran dachte, wie Mouse hatte zu Geld kommen wollen. » Ich habe ein paar Zähne von einem Halbmenschen. Von einer Töle. Die können Sie verkaufen, nicht wahr? Die bringen Glück. Die Soldaten lieben so was. «
    Beinahe hätte sie gelacht, als sie das plötzlich erwachte Interesse in den Gesichtern der Jungen sah.
    Tool überwältigte die beiden Jungen so schnell, dass Mahlia fast ein schlechtes Gewissen hatte.
    Die Jungs hatten sie zum Dschungelrand begleitet. Mit ihren Gewehren fühlten sie sich überlegen und sicher. Vielleicht waren sie auch noch ein bisschen high von der Nacht zuvor. Und dann…
    Die beiden standen unter den Bäumen und sahen sich erwartungsvoll um, ein bisschen verärgert, dass sie so weit hatten laufen müssen. Und plötzlich schien ein Luftzug durch den Dschungel zu gehen.
    Blätter raschelten. Die Jungen gingen zu Boden, und Tool landete auf ihnen. Er riss ihnen die Waffen aus den Händen und klemmte sich die zwei unter die Arme.
    Sie strampelten und wehrten sich. Der eine machte sich vor Angst in die Hose. Mahlia hätte darüber gelacht, wenn sie sich nicht noch sehr gut daran hätte erinnern können, wie es war, von Tool angegriffen zu werden.
    Sie ging neben den Jungen in die Hocke und sagte: » Geld habe ich zwar keines, aber jetzt habe ich euch. « Sie sah die beiden an. » Ich werde mit eurem Boss reden. Vielleicht kommen wir ja ins Geschäft. «
    Die Jungen starrten sie mit hasserfülltem Blick an.
    Mahlia seufzte. » Nehmt es nicht so schwer. Mein Freund Mouse ist auch wegen der Zähne eines Halbmenschen in Schwierigkeiten geraten. Ist nicht eure Schuld. « Sie nahm sich die Schrotflinte des einen Jungen. Fummelte daran herum, bis sie sie geöffnet hatte, und überprüfte die Ladung.
    Â» Nimm das Jagdgewehr « , riet Tool ihr. » Der Rückstoß ist bei der Schrotflinte stärker. Du wirst sie nicht festhalten können. «
    Mahlia sah von einer Waffe zur anderen. » Der kleine Läusefresser kann auch damit umgehen. Warum soll ich das nicht schaffen? «
    Â» Er hat Übung und zwei Hände. «
    Mahlia sah von dem Gewehr zu der Schrotflinte, die sie in der Hand hielt. » Aber hiermit kann ich nicht danebenschießen. «
    Â» Wenn du nah genug dran bist. Es wird schwierig sein, die Waffe mit nur einer Hand festzuhalten. «
    Â» Ich werd schon klarkommen. «
    Tool zuckte mit den Achseln.
    Entgegen seiner Bedenken entschied sich Mahlia für die Schrotflinte. Mit einem Lächeln hob sie sie hoch. Verdammt, es war ein gutes Gefühl, eine Waffe in der Hand zu halten. Nicht nur eine lausige Machete, mit der man viel zu nahe an den Gegner

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