Verteidigung
La-Porte mit hochgezogenen Brauen fest, als wüsste er alles über das Klopeck-Verfahren.
»Das habe ich. Ich hatte praktisch nichts in der Hand. Das ist diesmal ganz anders. Wenn die Geschworenen alles gehört haben, werden Ihnen 6,5 Millionen wie ein Schnäppchen vorkommen.«
»Wir bieten fünf.«
David schluckte und sah LaPorte empört an. »Sie hören mir nicht richtig zu, Carl. 6,5 Millionen Dollar jetzt oder sehr viel mehr später.«
»Sie wollen fünf Millionen Dollar für diese armen myanmarischen Einwanderer ablehnen?«
»Das habe ich bereits getan, und die Höhe ist nicht verhandelbar. Ihr Unternehmen ist gut versichert. Die 6,5 Millionen Dollar zahlen Sie nicht aus dem Nettogewinn.«
»Kann schon sein, aber die Versicherungsprämien sind auch nicht gerade günstig.«
»Ich feilsche nicht, Carl. Sind wir uns einig oder nicht?«
LaPorte holte tief Luft und wechselte einen Blick mit Dylan Kott und Wyatt Vitelli. Dann zuckte er die Achseln, lächelte resigniert und streckte die Hand aus. »Einverstanden.«
David schüttelte sie kräftig.
»Unter der Bedingung, dass es streng vertraulich bleibt«, sagte LaPorte.
»Selbstverständlich.«
»Ich lasse unsere Rechtsabteilung eine Vereinbarung vorbereiten«, sagte Dylan Kott.
»Nicht nötig.« David griff in seinen Aktenkoffer. Er holte eine Aktenmappe heraus, entnahm ihr vier Kopien eines Dokuments und verteilte sie. »Das ist eine Vergleichsvereinbarung, die alles abdeckt. Alles sehr simpel gehalten, mit einer ausführlichen Geheimhaltungserklärung. Ich arbeite für eine winzige Kanzlei mit großen Problemen. Es ist in meinem eigenen Interesse, dass nichts bekannt wird.«
»Sie haben eine vorbereitete Vergleichsvereinbarung über 6,5 Millionen Dollar in der Tasche?«, fragte LaPorte.
»So ist es. Und keinen Penny weniger. Die Sache ist es wert.«
»Der Vergleich muss aber gerichtlich bestätigt werden«, gab Dylan Kott zu bedenken.
»Das ist richtig. Die Vormundschaft ist bereits geklärt, der Vater ist gesetzlicher Vertreter des Kindes. Das Gericht muss den Vergleich bestätigen und überwacht die Verwendung der Gelder. Ich muss einen jährlichen Rechenschaftsbericht ablegen und mich einmal im Jahr beim Richter melden, aber die Akte kann versiegelt werden, um die Vertraulichkeit zu gewährleisten.«
Nach Prüfung der Vereinbarung unterzeichnete Carl LaPorte für das Unternehmen. Nachdem David unterschrieben hatte, wurden Soe und Lwin hereingeführt. David erklärte die Bedingungen der Vereinbarungen, und sie unterschrieben unter seinem Namen. Carl LaPorte entschuldigte sich erneut und wünschte ihnen alles Gute. Beide standen unter Schock und waren von ihren Emotionen so überwältigt, dass sie kein Wort herausbrachten.
Als sie das Gebäude verließen, bat Dylan Kott David um ein kurzes Gespräch unter vier Augen. Die Khaings gingen schon vor und warteten an Davids Wagen.
Kott ließ einen unbeschrifteten weißen Umschlag unauffällig in Davids Hand gleiten. »Von mir haben Sie den nicht«, sagte er.
David steckte den Umschlag in seine Manteltasche. »Was ist das?«
»Eine Liste anderer Produkte, in erster Linie Spielsachen, die Bleivergiftungen verursachen. Die meisten stammen aus China, aber es sind auch Produkte aus Mexiko, Vietnam und Pakistan darunter. Im Ausland hergestellt, von US-amerikanischen Firmen importiert.«
»Verstehe. Und sind diese Firmen zufällig Wettbewerber von Ihnen?«
»Sie haben’s erfasst.«
»Danke.«
»Viel Glück.«
50
Die letzte Kanzleibesprechung von Finley & Figg fand am selben Nachmittag statt. David bestand darauf, dass sie warteten, bis Rochelle nach Hause gegangen war. Oscar war erschöpft und schlecht gelaunt, ein gutes Zeichen. Seine Freundin und Fahrerin hatte er um fünfzehn Uhr wieder weggeschickt, und David hatte versprochen, seinen Seniorpartner nach der Besprechung nach Hause zu fahren.
»Das muss ja wichtig sein«, stellte Wally fest, als David die Eingangstür abschloss und die Jalousien herunterließ.
»Allerdings«, bestätigte der und setzte sich an den Tisch. »Erinnern Sie sich noch an die Sache mit der Bleivergiftung, die ich vor ein paar Monaten erwähnt habe?«
Die beiden erinnerten sich dunkel, aber seitdem war viel passiert.
»Nun ja, in dieser Sache hat es eine interessante Entwicklung gegeben«, begann David selbstzufrieden.
»Raus damit«, sagte Wally in freudiger Erwartung.
David schilderte ausführlich sein Engagement für die Khaings. Er legte eine Packung Nasty Teeth
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