Vertrag ohne Extras
charmant hinzu, und ließ seinen Blick langsam über Kim gleiten.
Ryans Gesicht verfinsterte sich.
»Antony, das ist Kim – Kim, mein Halbbruder Antony.«
»Hallo«, murmelte sie unsicher und wäre am liebsten laut schreiend davongelaufen.
»Na dann werde ich mir doch auch ein Glas holen, das ist wirklich ein Grund zum Feiern.«
Er ging an die Bar, schenkte sich ebenfalls etwas Champagner ein und hob das Glas.
»Auf euch«, prostete er Kim und Ryan zu.
Die ganze Situation begann Kim allmählich zu viel werden, sie fühlte sich schwindelig und steuerte auf einen Sessel zu, der etwas abseits stand.
Ryan folgte ihr und warf ihr einen prüfenden Blick zu.
»Alles in Ordnung?«
»Gar nichts ist in Ordnung«, fauchte sie leise, sie war immer noch verärgert über seine Bemerkung vorhin. »Wie kommst du überhaupt dazu, in Gegenwart unserer Eltern Andeutungen über unser Liebesleben zu machen? Das geht niemanden etwas an, und außerdem hast du wohl vergessen, dass dieser Punkt nicht Bestandteil unserer Abmachung ist.«
Wütend funkelte sie ihn an, und er verzog amüsiert das Gesicht.
»Wie könnte ich das vergessen? Ich habe dir versprochen, dass nichts passieren wird, was du nicht willst, und du hast mich ja bereits ziemlich deutlich spüren lassen, was du willst.«
Kim verstand sofort, dass er auf den Moment im Urlaub anspielte, als sie in einem Moment geistiger Umnachtung seinen Kuss erwidert hatte.
»Bilde dir nur nichts ein, du wolltest Theater, also bekommst du Theater – mehr nicht«, fuhr sie ihn an, und hätte ihm nur zu gerne sein spöttisches Lächeln aus dem Gesicht gekratzt.
»Na, das frischgebackene Brautpaar wird doch nicht etwa schon seinen ersten Streit haben?«, fragte plötzlich eine Stimme hinter ihnen.
Antony hatte sich unbemerkt genähert und grinste sie jetzt an.
»Ich denke, das geht dich nichts an«, erklärte Ryan trocken.
Im gleichen Augenblick kam Kims Mutter auf sie zu.
»Kim, Liebes, das war doch alles etwas zu viel für mich, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne nach Hause fahren«, bat sie.
Erleichtert sprang Kim auf.
»Nein, natürlich nicht.«
Rasch gab sie Antony die Hand und ging dann zu Ryans Eltern, um sich zu verabschieden.
Ryan begleitete sie und Chiara anschließend noch nach draußen, und wohl oder übel musste Kim noch einen kurzen Abschiedskuss über sich ergehen lassen. Dann waren sie endlich auf dem Heimweg, und Kim war heilfroh, diesen mehr als unangenehmen Abend überstanden zu haben.
Kapitel 13
O bwohl Kim fest damit gerechnet hatte, dass ihre Mutter ihr auf dem Weg nach Hause eine Standpauke halten würde, verlief die Fahrt jedoch still. Chiara starrte aus dem Fenster und sprach kein Wort, und so froh Kim auch darüber war, fragte sie sich doch, ob ihre Mutter immer noch zu geschockt oder einfach nur wütend war.
»Mom …«, sagte sie nach einer Weile zaghaft, doch Chiara unterbrach sie sofort.
»Schon gut Kim, wir unterhalten uns morgen.«
Kim bemerkte den gereizten Unterton in ihrer Stimme und schwieg.
Zu Hause stürmte sie sofort in ihr Zimmer, nachdem sie ihrer Mutter noch ein hastiges »Gute Nacht« zugeworfen hatte.
Erschöpft ließ sie sich auf ihr Bett fallen, und sofort begann das Gedankenkarussell in ihrem Kopf wieder zu kreisen.
Die Bilder des Abends zogen an ihr vorüber, Bilder, die ihr immer mehr deutlich machten, dass es Wahnsinn gewesen war, sich auf diese verrückte Sache einzulassen.
Der Einzige, der sich scheinbar wirklich über ihre Nachricht gefreut hatte, war Ryans Vater gewesen. Sowohl ihre als auch Ryans Mutter hatten alles andere als begeistert ausgesehen, und Kim vermutete, dass der Schock für beide wohl doch ziemlich groß gewesen war.
Antony hatte sich offensichtlich mit seinem Bruder gefreut, doch sie musste auch an seine Bemerkung denken:
»… hast du es doch noch rechtzeitig geschafft eine Frau zu finden«
, und sie fragte sich, was er damit gemeint haben könnte.
Grübelnd spielte sie mit dem Ring an ihrem Finger, und wieder kam sie zu dem Punkt, was Ryans wahre Gründe für diese Ehe mit ihr sein mochten. Doch so sehr sie auch überlegte, ihr fiel keine vernünftige Erklärung ein, und unruhig wälzte sie sich im Bett hin und her. Ryan – er war heute Abend sehr rücksichtsvoll und aufmerksam gewesen, so wie man es von einem Mann erwartete, der im Begriff war, der Frau, die er liebte, einen Antrag zu machen, und Kim musste zugeben, dass er es meisterhaft verstand, kühl und berechnend
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