Vertrag ohne Extras
wie peinlich das Ganze ist?«
»Jetzt komm schon, irgendwann hätten die Mitarbeiter es doch sowieso erfahren, und ich dachte es wäre besser, wir geben es offiziell bekannt, bevor es irgendwelches Gerede gibt.«
»Mag ja sein, dass du recht damit hast, aber es wäre nett, wenn du mich in Zukunft vorher über deine Absichten informieren würdest.«
»In Ordnung, das nächste Mal werde ich dich vorwarnen.« Ein amüsiertes Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. »‚Achtung Kim, ich werde dich jetzt küssen‘ - wäre dir das dann so recht, ja?«
»Mir wäre es recht, wenn du mich überhaupt nicht mehr anfassen würdest«, fauchte sie zornig, drehte sich um und stürzte hinaus.
Am Vorabend der Hochzeit saßen John und Ryan im ‚Roma‘ und stießen zusammen auf die bevorstehende Trauung an.
»Für einen Junggesellenabschied ist das aber ziemlich trostlos«, schmunzelte John.
»Was hast du erwartet? Nackte Frauen, die aus einer überdimensionalen Torte springen? Du weißt, dass ich nicht der Typ für diese Art von Partys bin.«
»Ja ich weiß, außerdem ist der Anlass ja auch nicht gerade dazu geeignet, ausgelassen zu feiern.« Nachdenklich sah John seinen Freund an. »Bist du wirklich dazu entschlossen, das durchzuziehen?«
»Habe ich eine andere Wahl?«
»Ryan, vielleicht wäre es doch besser, wenn du mit Kim darüber …«
»Hör auf damit, ich möchte kein Wort davon hören«, unterbrach Ryan ihn ärgerlich, »Kim und ich haben einen Deal, und damit hat sich die Sache. Die Hochzeit wird morgen wie geplant stattfinden, Punkt.«
»Tut mir leid, ich weiß, dass dieses Thema ein rotes Tuch für dich ist, aber ich mache mir Sorgen«, erklärte John bedrückt. »Ich glaube, ihr habt euch da beide auf etwas eingelassen, was sehr schnell außer Kontrolle geraten wird.«
Energisch schüttelte Ryan den Kopf.
»Mach dir keine Gedanken, ich habe das Ganze im Griff. – Aber du könntest mir einen Gefallen tun.«
»Ja?«
»Du weißt ja, dass Kims Vater nicht mehr lebt, und ich hätte dich gerne als ihren Brautführer. Ich würde sie in dieser Situation ungern alleine lassen, und ich wüsste nicht, wer sonst in Frage kommen würde.«
»Natürlich«, nickte John verständnisvoll, »Das mache ich gerne.«
Ryan lächelte dankbar, und John grinste ihn an.
»Und ich werde selbstverständlich dafür sorgen, dass sie es sich in der letzten Minute nicht doch noch anders überlegt, ich denke, das ist doch genau das, was du damit wirklich bezwecken willst.«
Überrascht schaute Ryan seinen Freund an und sagte dann leise: »Nein, ich möchte das Kim zuliebe – ausnahmsweise habe ich dabei mal keine Hintergedanken.«
Kapitel 15
S trahlender Sonnenschein fiel in den kleinen Raum in der Summerschen Villa, in dem Kim sich für die Trauung bereit machte. Sie hätte nicht beschreiben können, was in ihr vorging, sie war zu aufgewühlt und durcheinander, um auch nur einen vernünftigen Gedanken zustande zu bringen. Ihre Gefühle stürzten sie von einem Wechselbad ins nächste, und der Wunsch, einfach zu gehen, weit wegzugehen, und das alles hier hinter sich zu lassen, wurde immer stärker.
Doch das liebevoll lächelnde Gesicht ihrer Mutter, die ihr dabei behilflich war, in ihr Kleid zu schlüpfen, machte ihr klar, dass es für eine Flucht zu spät war. Sie hatte sich auf diese Sache eingelassen, und es gab keine Chance dem Unvermeidlichen zu entrinnen.
Mechanisch setzte sie sich auf einen Stuhl und schaute teilnahmslos im Spiegel zu, wie die Friseuse, die eigens bestellt worden war, ihr die Haare richtete und den kleinen Schleier befestigte.
Es klopfte an der Tür, und John kam herein.
»Also dann Liebes, ich gehe schon nach draußen«, sagte Kims Mutter und drückte ihr noch einen Kuss auf die Wange. »Bis gleich.«
Zusammen mit der Friseuse ging sie hinaus und Kim war mit John alleine im Raum.
Immer noch saß sie unbeweglich auf dem Stuhl, schaute stumm in den Spiegel und fing Johns besorgten Blick auf.
»Geht es dir gut?«
Sie nickte schweigend.
John griff nach ihrer Hand, ihre Finger waren eiskalt, und vorsichtig zog er sie vom Stuhl.
»Ich weiß, dass diese Sache für dich nicht einfach ist, aber ich möchte dir gerne noch etwas sagen.«
Überrascht schaute Kim ihn an, er wusste also offenbar Bescheid. Damit hatte sie nicht gerechnet, doch wirklich wunderte sie sich auch nicht darüber, immerhin war er Ryans bester Freund.
»Kim, was auch immer passieren wird, ich möchte dich bitten, Ryan eine faire Chance
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