Vertrag ohne Extras
fragen.«
»Du brauchst keine Angst zu haben«, fügte er hinzu, als er ihr verstörtes Gesicht sah, »Ich weiß, dass du mich für einen rücksichtslosen und berechnenden Mistkerl hältst, und nach allem nehme ich dir das auch nicht übel, aber du kannst mir glauben, dass ich nie die Absicht hatte, dir zu schaden oder dich zu verletzen.«
Sie sah so hilflos aus, dass er nicht anders konnte, er beugte sich zu ihr und küsste sie sanft.
»Versuch mir zu vertrauen«, bat er leise und strich ihr übers Haar, »Bitte gib mir eine Chance und vertrau mir.«
Kapitel 24
V öllig aufgewühlt saß Kim kurze Zeit später in ihrem Büro und fragte sich die ganze Zeit, wie schwerwiegend Ryans Gründe für die Hochzeit sein mochten, wenn er nicht bereit war, darüber zu sprechen.
»Bitte gib mir eine Chance und vertrau mir«,
hallten seine Worte durch ihren Kopf, und im gleichen Augenblick fielen ihr auch Johns Worte wieder ein, die er vor der Trauung zu ihr gesagt hatte:
»… was auch immer passieren wird, ich möchte dich bitten, Ryan eine faire Chance zu geben.«
John wusste also scheinbar auch über die Hintergründe Bescheid, und für einen kurzen Augenblick überlegte sie, ob sie es wagen sollte, ihn danach zu fragen. Doch sofort verwarf sie diesen Gedanken wieder, er war Ryans bester Freund, und mit Sicherheit würde er ihr nichts erzählen.
Mit einem unguten Gefühl wandte sie sich seufzend ihrer Arbeit zu, versuchte sich abzulenken von dem Gefühlschaos, das in ihrem Inneren tobte.
Tatsächlich schaffte sie es irgendwie, den Tag herumzubringen, es gab genug zu tun, und sie hatte nicht viel Zeit zum Grübeln.
Gegen Abend kam Ryan zu ihr herüber.
»Können wir fahren?«
Kim schaltete den PC aus und nickte.
Zusammen gingen sie nach unten und saßen kurz darauf in Ryans Wagen, doch zu ihrer Verwunderung schlug er nicht den Weg nach Hause ein, sondern fuhr in die Stadt.
»Wo fährst du hin?«, fragte sie irritiert.
»Lass dich überraschen«, lächelte er statt einer Antwort.
»So langsam ist mein Bedarf an Überraschungen gedeckt«, dachte Kim ironisch, doch sie sagte nichts.
Wenig später hatten sie das Auto geparkt, und Ryan griff nach ihrer Hand.
»Komm mit.«
Sie gingen ein Stück weit die Straße entlang, das Kino kam in Sichtweite, und Sekunden später stürzte auch schon eine begeisterte Betsy auf sie zu.
»Kimi«, rief sie freudestrahlend und fiel ihr um den Hals.
Kim ließ Ryans Hand los und drückte ihre Schwester an sich, sie hatte völlig vergessen, dass diese sie ja vorgestern gefragt hatte, ob sie mit ins Kino gehen würden.
»Betsy, dich hatte ich ja total vergessen«, gestand sie zerknirscht.
»Dafür hast du ja jetzt einen Ehemann«, grinste Ryan, und im gleichen Moment tauchte John auf.
Er begrüßte Kim, gab Ryan einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter, dann legte er seinen Arm um Betsy.
»Also, auf geht‘s.«
Wie selbstverständlich griff Ryan wieder nach Kims Hand, und sie liefen hinter John und Betsy her.
Kurz darauf saßen sie in den weich gepolsterten Sesseln des Kinos, und nach den obligatorischen Trailern und ein paar Werbespots begann der Film. Betsy und Kim hatten sich »Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück« ausgesucht, und nach anfänglichem Murren hatten die Männer schmunzelnd nachgegeben. Eigentlich hatte Kim sich auf den Film gefreut, doch bereits nach den ersten Minuten bekam sie kaum noch etwas mit. Ryan hatte seinen Arm um ihre Schultern gelegt, und nach einer Weile lehnte sie ihren Kopf an ihn und schloss die Augen. Bridget Jones und alle Schokolade der Welt war ihr plötzlich egal, sie wollte nur noch das warme Gefühl auskosten, das Ryans Nähe in ihr auslöste.
Nach eineinhalb Stunden ging das Licht wieder an, und Kim wäre am liebsten noch sitzengeblieben, nur zögernd richtete sie sich wieder auf. Als sie aufstand, bemerkte sie, dass Ryan ihr einen merkwürdigen Blick zuwarf; verlegen drehte sie sich weg und folgte Betsy und John zum Ausgang.
»Na, der Film war doch super, oder?«, sagte Betsy begeistert, als sie wieder draußen auf der Straße standen.
»Ja, ganz toll«, grinste John und verdrehte die Augen.
Ryan schmunzelte. »Das nächste Mal sind wir aber dran mit aussuchen.«
»Da kann ich mir schon vorstellen, wo wir landen«, seufzte Kim, »Kleine grüne Männchen im Weltraum oder muskelbepackte Rambos, die marodierend durch die Gegend laufen.«
»Du hast die spärlich bekleideten Frauen vergessen«, fügte Betsy neckend
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