Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)
Zahnbürste im 45 -Grad-Winkel am Übergang Zahnfleisch-Zahn aufzusetzen, dann den Zahnbelag durch eine Rüttelbewegung zu lösen – und diesen dann zum Zahn hin auszustreichen. Auf den Kauflächen kann normal geschrubbt werden. Ich empfehle elektrische Zahnbürsten, die nehmen einem die beschriebene Rüttelbewegung ab. Sie haben außerdem den Vorteil, dass man mit ihnen bei gleichem Ergebnis schneller fertig ist. Elektrische Zahnbürsten, die man ab 25 Euro zum Beispiel im Drogeriemarkt bekommt, sind meistens gut. Manche lösen Zahnbeläge mit Schall oder Ultraschall, andere mit der beschriebenen Rütteltechnik. Beides ist gleich effektiv.
Man sollte, wenn immer möglich, wiederholt kleine Mengen Fluorid auf die Zähne bringen, das ist die beste Waffe gegen Karies. Einmal die Woche ein fluoridhaltiges Gel zu verwenden ist gut, Zahncreme sollte unbedingt fluoridiert sein, relativ neu gibt es auch kleine fluoridhaltige Tabletten, die man anstatt Zahncreme nimmt. Gerade sind Mundspüllösungen mit vielen ätherischen Ölen sehr beliebt, weil sie dem Patienten ein großes Frischegefühl geben. Auch Spüllösungen sind sinnvoll, wenn sie Fluorid enthalten, können aber das Putzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta nie ersetzen.
DER KÖRPER
Leben mit dem unbekannten Wesen
Homo smartphonicus hat ein neues Hobby: die Vermessung des Körpers. Der App-Store quillt über von Programmen, mit denen man alle seine Schritte, Atemzüge, Kalorien und Tiefschlafphasen messen kann. Es gibt Monitore, die uns ermahnen, wenn wir schief sitzen. Hightech-Armbänder sagen uns, wenn wir uns mal wieder bewegen sollten. Und die neue Xbox überwacht neuerdings sogar schon unser Wohnzimmer. Es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis sie uns von der Couch verjagt, auf der wir es uns so bequem gemacht haben.
Man kann leider nicht behaupten, dass sie keinen Grund dazu hätte. Sie erinnern sich noch an
Die Rückkehr der Jedi-Ritter
, an diesen überdimensionierten Fettwurm namens Jabba the Hutt, der sich auf seiner Liege fläzte und über seine eigenen miesen Witze lachte? Vor 30 Jahren amüsierte Jabba, die ultimative Couch-Potatoe, uns noch. Nun berührt er einen wunden Punkt. Denn ausgerechnet in einem Moment, an dem wir eigentlich nicht nachdenken wollen – beim DVD -Gucken auf der Couch –, beschleicht uns das ungute Gefühl, da möglicherweise – von Couch zu Couch – unsere eigene Zukunft zu sehen. Es ist davon auszugehen, dass schon eine Menge Zuschauer, die gerade Jabba bestaunen, sich ihm inzwischen körperlich angenähert haben könnten. Denn Übergewicht ist die größte Epidemie unserer Tage.
Kein Wunder, denn der Fernseher, der alte Couchmagnet, hat Verstärkung bekommen: Computer, Spielekonsolen und Tablets haben es geschafft, dass wir lieber unsere Profilseiten pflegen als unsere echten Profile. In unserer Facebook-und-Smartphone-Gesellschaft scheint jeder mittlerweile mit dem Mitmenschen besser vernetzt zu sein als mit dem eigenen Körper. Wenn es um den eigenen Leib geht, heißt es bei vielen schlicht: «Verbindung getrennt». Und nun suchen wir in den Geräten und Apps nach mehr Informationen über unseren Körper, den wir kaum noch kennen – nur, um ihn dann am Ende wie eine Maschine mit Leistungsdaten zu betrachten.
Seien wir smarter als unsere Smartphones. Gehen wir die Schritte lieber, statt sie zu zählen. Das bringt uns weiter.
Jens Lubbadeh
FREDERIK JÖTTEN
«Du durchgedrehter Penn-Nazi»
Gut zu schlafen fällt vielen Menschen schwer. Dabei braucht man dazu nur ein paar einfache Regeln – sowie Schlafbrille, Ohrstöpsel und Käsebrot.
Schlafen ist das Wichtigste in meinem Leben. Manche Leute behaupten, ich ginge dafür über Leichen. Ich sage: Man kann eben nicht immer Rücksicht auf die Gefühle anderer Menschen nehmen, wenn es darum geht, die Welt zu verbessern. Denn genau das tue ich, indem ich schlafe. Nie richte ich weniger Schaden an. Schon als ich ein Kind war, pflegte meine Mutter zu Freunden und Verwanden zu sagen: «Wenn er schläft, ist er lieb.» Das gilt für alle Menschen. Wer schläft, kann keinen Unsinn machen. Alle sollten der Welt mindestens sieben Stunden Pause von sich gönnen oder auf jeden Fall so viel, dass sie nicht missmutig durch die Welt rennen. Ich brauche 7 , 5 Stunden, sonst bin ich unerträglich für mich selbst und andere. Es ist deshalb niemandem angeraten, meinem Schlaf im Wege zu stehen.
Als mein Bruder und ich im Urlaub einmal ein Zimmer teilten, habe ich ihn abends
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