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Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Titel: Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Jötten
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Augenarzt gewarnt. Nun schreibe ich diesen Text und würde Ihnen gern den Tipp geben, wohin Sie nicht gehen sollten, wenn Sie in Hamburg einen guten Augenarzt brauchen.
    Aber wie sagte Gandhi schon: Auge um Auge macht die ganze Welt nur blind.

FREDERIK JÖTTEN

Das Ungeheuer von Loch Karies
    s
    Trotz Strebsamkeit bei der Mundhygiene – bei der professionellen Zahnreinigung wird Plaque gefunden, ein Schock. Und dann taucht auch noch eine Schlange auf.
    Ich gehe gerne zum Zahnarzt – vor allem, weil ich als Zahnputzstreber dort gelobt werde. Normalerweise. Diesmal ist es anders. Ich bin zur professionellen Zahnreinigung in der Praxis. Zuerst läuft alles gut. Die Zahnarzthelferin fragt: «Benutzen Sie Zahnseide?» Und ich antworte stolz: «Dreimal am Tag.» Sie könnte mir ruhig sagen, wie spitze das ist. Stattdessen gibt sie mir stumm eine Lösung zum Spülen, die Zahnbelag sichtbar machen soll.
    Überzeugt davon, dass alles gut ist, spüle ich, spucke aus und grinse wie ein Musterschüler, der gerade ein Gedicht aufgesagt hat. Innerlich freue ich mich bereits, dass sie gleich meine Mundhygiene preisen wird. Doch sie analysiert kühl: «An den hinteren Backenzähnen, außen, müssen Sie besser putzen.»
    Missmutig lehne ich mich zurück. Noch nicht mal hier werde ich mehr gelobt. Wer soll dann überhaupt noch ein gutes Wort für mich haben? Sie streckt mir einen Kunststoffschlauch in den Mund, der den Speichel absaugt und für die nächste Stunde ein Geräusch machen wird wie ein Staubsauger, der sich am Sofabezug festgesaugt hat. Anschließend kratzt sie mit scharfen Metallwerkzeugen zwischen meinen Zähnen herum, danach spritzt sie mit Hochdruck Salz auf deren Oberfläche.
    An den Zähnen tut es kaum weh, dafür spüre ich ein Ziehen im Nacken. Ich frage nach einem Kissen. Die Zahnarzthelferin schaut sich um – und zeigt auf eine giftgrüne Plüschschlange von etwa zwei Metern Länge. «Würde es Ihnen was ausmachen, sich auf Schmelzi zu legen?», fragt sie. «Nein, schon okay», antworte ich. Schmelzis Fell ist weich, ihre Zunge hängt neben meinem Ohr, während die Zahnarzthelferin den Rest meiner Zahnbeläge mit einer Art Schmirgelpapier bearbeitet.
    Das Stofftier ist da, weil mein Zahnarzt auf Kinder spezialisiert ist. Das ist wahrscheinlich auch der eigentliche Grund, warum ich gerne zu ihm gehe. Ich kann mir an der Anmeldung nicht nur Kinderzahncreme mitnehmen, die viel besser schmeckt als das Erwachsenenzeug, er ist auch sehr behutsam, wenn es wirklich mal etwas zu bohren gibt.
    Er fragt schon, wenn man nur den Mund öffnet: «Ist alles in Ordnung?» Man spürt, dass er sich wirklich sorgt, um große und kleine Patienten. Bevor er eine schmerzstillende Spritze gibt, schmiert er ein Lokalanästhetikum auf die Stelle, in die er piekt – deshalb schmerzt noch nicht mal das. Und das Bohren auch nicht. Das Ganze ist kein Hexenwerk, jeder Zahnarzt könnte das hinkriegen, wenn er sich bemühen würde.
    Plötzlich steht der Zahnarzt in der Tür. Nach der Zahnreinigung steht die Kontrolle an – und ich liege immer noch auf dem Zahnarztstuhl, umarmt von einer Plüschschlange. Erst jetzt fällt mir auf: Das muss aussehen, als ob ich mir aus Angst vor der Zahnreinigung ein Stofftier habe geben lassen! «Brauchten Sie Trost?» Der Zahnarzt grinst mich an und fragt die Zahnarzthelferin: «Wie ich ihn kenne, finden wir sowieso kein Karies, oder?» Und jetzt gibt sie es endlich zu, auch wenn sie fast enttäuscht wirkt. «Nein, kein Karies.» Er schaut in meinen Mund und sagt: «Sie putzen sehr gut.» Note eins mit Sternchen, mein Tag ist gerettet – und sogar Schmelzi grinst dazu.
    «Ich empfehle elektrische Zahnbürsten.»
    Roland Frankenberger, Professor in Marburg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung, über die richtige Mundhygiene.

    Die durchschnittliche Mundhygiene in Deutschland ist nicht besonders gut. Im Schnitt beträgt die Zahnputzzeit abends, wo es besonders wichtig wäre, die Zähne gründlich zu säubern, 48 Sekunden. Menschen mit unregelmäßig stehenden Zähnen können ohne professionelle Hilfe gar nicht alle Stellen von Zahnbelag befreien. Deshalb ist es in jedem Fall sinnvoll, sich die Restbeläge zumindest jedes halbe Jahr mittels professioneller Zahnreinigung entfernen zu lassen.
    Die tägliche Mundhygiene zu Hause sollte umfassen: Reinigung der Zunge mit einem Schaber, der Zahnzwischenräume mit Zahnseide und der Zähne mit einer Zahnbürste. Die ideale Putztechnik: die

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