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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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lehnten.
    Ich war mit meinen Gedanken ganz woanders, dachte darüber nach, wie ich
Hendricks anmachen sollte. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie
einen Mann absichtlich verführt, und Hendricks war fast so alt wie mein Vater –
mindestes fünfzig Jahre, etwas dicklich und hatte schütteres Haar. Außerdem war
er im Moment sicherlich mehr auf seine Arbeit konzentriert, als sich um sein
Liebesleben zu kümmern. Mir war übel beim bloßen Gedanken daran, diesem Mann
schöne Augen zu machen.
    Aber als er zusammen mit Daniel wieder aus dem Nebenzimmer trat, fiel
sein Blick sofort auf mich. Was hatte Daniel ihm erzählt? Ich wäre am liebsten
weggerannt und allein zurück nach Boston geflogen, so unangenehm fühlte ich
mich unter seinen Blicken.
    Ich drehte mich wieder zu Alissa um, die diese Szene auch mitbekommen
hatte. »Ich bin mitgekommen, um Mr. Stone zu assistieren«, antwortete ich ihr
schließlich ausweichend. Alissa schien meine Antwort gar nicht mehr zu
interessieren, sie wandte sich zum Gehen und ließ dabei Hendricks nicht aus den
Augen.
    Daniel hatte Recht, Alissa war tatsächlich extrem eifersüchtig.
    Wir versammelten uns um das Modell, aber in diesem Moment traf die
Delegation des Autoherstellers schon im Konferenzsaal ein, so dass Daniel keine
Möglichkeit blieb, mit seinem Team zu sprechen.
    Während der allgemeinen Begrüßung bemühte ich mich, mir möglichst viele
Namen zu merken. Plötzlich stand Hendricks vor mir und hielt mir seine
ausgestreckte Hand hin. »Ich glaube, wir haben uns noch nicht miteinander
bekannt gemacht. Mein Name ist Hannes. Hannes Hendricks.«
    Ich lächelte höflich und stellte mich ebenfalls vor. »Juliet Walles. Es
freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Hendricks.« Dann nahm ich seine Hand und
schüttelte sie.
    Er bedachte mich mit einem eigentümlichen Blick. »Sie können mich Hannes
nennen, wenn ich Sie Juliet nennen darf?« Ich nickte knapp und suchte mit
meinen Augen nach Daniel. Was hatte er Hendricks von mir verraten?
    Als wir unsere Plätze einnahmen, wollte ich mich auf den Stuhl neben
Daniel setzen, doch der verwies mich mit kühler Geste an einen anderen Tisch.
    Ich verstand seine Konzentration und entgegnete nichts. Als sich jedoch
wiederum Hendricks zu mir gesellte, konnte ich meine aufschäumende Wut kaum
noch verbergen. Ich brachte es zwar fertig, dem CFO halbwegs interessiert
zuzuhören, als er mir unentwegt über seine Aufgaben im Unternehmen berichtete,
aber innerlich brütete ich an einem Plan, um an Daniel Rache zu nehmen. Ich
malte mir genüsslich sein zorniges Gesicht aus, wenn er mit ansehen musste, wie
ich mit Hendricks zusammen im selben Wagen zurückfuhr. Oder gehörte das auch zu
seinem Plan? Wieder wurde mir bewusst, wie wenig ich Daniel eigentlich kannte.
    Abrupt drehte ich mich zu Hendricks um und schenkte ihm fortan meine
gesamte Aufmerksamkeit. Die Präsentation verlief erfolgreich und es schien, als
habe Daniel die Geschäftsleitung schon überzeugt. Während der Kaffeepause stand
ich mit Hendricks und dem Finanzleiter des Autokonzerns zusammen. Die beiden
diskutierten auf deutsch über Aktienderivate und Währungsfluktuationen. Sie
warfen mit Begriffen um sich, von denen ich noch nie gehört hatte.
    »Darf ich Ihnen noch einen Kaffee mitbringen, Hannes?«, fragte ich, um
einen Anlass zu haben, die beiden kurz allein zu lassen. Mein Kopf brummte,
sicher eine Folge des Schlafmangels und der morgendlichen Aufregung.
    »Ja, gern. Wenn wir hier fertig sind, müssen wir ins Verwaltungsgebäude
auf die andere Seite des Werks. Möchten Sie mit mir zusammen dorthin fahren?«
    Ich nickte erfreut. Das klappte ja besser als erwartet.
    Am Kaffeeautomaten traf ich auf Alissa. »Na, amüsieren Sie sich gut?«,
fauchte sie mich an.
    Ich antwortete gelassen: »Ich amüsiere mich bestens. Danke der
Nachfrage.« Sie konnte ja nicht wissen, dass dies alles Daniels Idee war. Ich
hasste ihn noch mehr, wenn ich daran dachte, dass er uns wie Schachfiguren
gegeneinander ausspielte.
    Auf dem Weg zum Parkplatz fasste mich Hendricks bereits vertraulich am
Arm. Ich konnte nicht riskieren, mich nach Daniel umzusehen, hoffte aber, dass
er wenigstens ein bisschen eifersüchtig war.
    Die Vertragsverhandlungen zogen sich in die Länge. Der Besprechungsraum
im Verwaltungshochhaus war zwar prunkvoll ausgestattet, aber im Gegensatz zu
dem Konferenzraum zuvor fensterlos. Damit bot er keinerlei Ablenkung von den
trockenen Verhandlungen, ich langweilte mich schon nach wenigen

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