Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
leuchteten, als er von seiner Arbeit zu erzählen begann.
»Warum sind Sie zur Stone Corporation gewechselt? Es scheint, als habe
Ihnen Ihre Arbeit hier viel Spaß gemacht?«
Er seufzte. Sein Blick glitt wieder über mein fast durchsichtiges Kleid,
blieb diesmal noch länger auf meinem Dekolleté hängen. »Wie fast immer, die
Bezahlung hat den Ausschlag gegeben. Aber wenn ich ehrlich bin, bereue ich den
Schritt ein wenig. Erzählen Sie das bloß nicht Mr. Stone, der wäre
wahrscheinlich nicht begeistert.«
Ich rutschte unruhig auf dem gepolsterten Stuhl herum. Hendricks
Interesse an mir war jetzt nicht mehr zu ignorieren. Darum bedauerte ich es
fast, den Wein bestellt zu haben. Trotzdem prostete ich ihm zu, als uns
eingeschenkt wurde.
Während des Essens trat plötzlich einer der Kellner an unseren Tisch. »Eine
Nachricht für Juliet Walles«, verkündete er und überreichte mir ohne weitere Fragen
einen geschlossenen Briefumschlag. Neugierig öffnete ich ihn. Die Nachricht war
von Daniel. Wer sonst sollte mir hier auch schreiben?
Juliet, vergiss nicht - du bist mit mir hier. Schalte
dein Telefon wieder ein, damit ich dich jederzeit erreichen kann. Daniel
Ich atmete geräuschvoll aus.
»Ist etwas nicht in Ordnung?« Hendricks forschender Blick lag auf meinem
Gesicht.
»Mr. Stone möchte wissen, ob wir uns gut amüsieren«, sagte ich daraufhin
schließlich.
Nun war es Hendricks, der genervt das Gesicht verzog. »Er ist ganz schön
besitzergreifend, nicht wahr? In seinem Unternehmen hat er auch am liebsten
alles selbst unter Kontrolle.« Hendricks nahm nun diskret meine Hand. »Ich kann
gut nachfühlen, wie es Ihnen geht, Juliet.«
Ich musste mich dazu zwingen, ihm meine Hand nicht sofort wieder zu
entreißen. Viel länger hielt ich das nicht aus. »Ja, manchmal nervt er mit
seinen Forderungen. Da bin ich froh, wenn ich ihm für eine Weile entfliehen
kann.«
Hendricks beugte sich vor und flüsterte nun fast. »Juliet, das heute
muss nicht das Ende zwischen uns sein. Wenn alles gut läuft, können wir uns
auch in Boston weiterhin treffen. Ich bin nicht verheiratet und Mr. Stone
braucht davon ja nichts zu wissen.«
Er ließ seine Hand über meinen nur unzureichend bedeckten Oberschenkel
gleiten. Seine Absichten waren eindeutig und ich schloss die Augen, damit er den
Widerwillen darin nicht sah. Aber noch mehr verabscheute ich Daniel. Er hatte
mich erst in diese Lage gebracht.
Hendricks blickte mich mit verschwörerischer Miene an. »Wenn die
Verhandlungen beendet sind, haben wir noch ungefähr vier Stunden Zeit, bis wir
wieder zurückfliegen. Bis zum Flughafen sind es nur drei Stunden Fahrt, wir
hätten also eine ganze Stunde Zeit für uns allein und ich kenne ein kleines
Hotel nicht weit von hier.«
Seine Finger streichelten über meine nackte Haut. Ich schluckte. »Ja,
das klingt verlockend. Und im Flugzeug wird uns Mr. Stone wohl kaum seine
Kabine überlassen.«
Oh Gott, was tat ich hier eigentlich? Und wozu? Ich war gerade am
Tiefpunkt meines ganzen bisherigen Lebens angekommen, mit einem herzlosen
Lover, der mich an seine Geschäftspartner auslieh. Wieso spielte ich Daniels
Spiel überhaupt mit? Und wo war die Grenze des Erträglichen?
Hendricks lachte leise. »Nein, dass wohl kaum. Dazu ist er zu
egoistisch.« Er stand auf und half mir danach, mich ebenfalls zu erheben. Dann
sprach er leise mit dem herbeigeeilten Kellner, der verstehend nickte und sich
sofort zurückzog.
Wir verließen das Restaurant und kehrten zu den Verhandlungen zurück. Hendricks
legte vertrauensvoll seine Hand um meine Hüfte, während wir ins Gebäude gingen,
zog sie jedoch rechtzeitig wieder weg, als wir auf Daniel und die anderen
trafen. »Ich freue mich auf unsere Verabredung«, flüsterte er mir mit einem
Zwinkern zu, ehe wir den Sitzungssaal betraten.
Mein Gesicht war immer noch leicht gerötet, als ich am Verhandlungstisch
Platz nahm. Daniel musterte mich mit undefinierbarem Blick. Ich tat so, als
bemerke ich ihn gar nicht, wandte meine Aufmerksamkeit stattdessen einer
ausliegenden Broschüre der Stone Corporation zu.
Mit zunehmender Dauer der Verhandlungen wuchs meine Unruhe. Ich rutschte
unruhig auf meinem Stuhl hin und her. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus,
entschuldigte mich und ging nach draußen, um mich auf der Toilette frisch zu machen.
Als ich wahrnahm, wie Hendricks kurz darauf ebenfalls aus dem Saal trat und mit
schnellen Schritten auf mich zukam, erfasste mich Panik. Was, wenn er mich
jetzt
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