Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
konnte er
so etwas sagen?
Ich wandte mich
ab, wischte mir mit einer schnellen Handbewegung eine Träne aus dem Gesicht. Doch
er ließ nicht so schnell locker. Er nahm wieder meine Hand, als er langsam um
den Tisch herum zu seinem Platz ging, so, als wolle er verhindern, dass ich
davonrannte. »Ich weiß, dass du im Moment vollkommen verwirrt bist. Es tut mir
leid, dass wir nicht vorher darüber gesprochen haben, aber ich bin überzeugt,
ich kann dich glücklich machen. Bitte Juliet, gib mir eine klitzekleine Chance
und sei nicht so abweisend. Denk wenigstens darüber nach.«
Ich schüttelte
den Kopf wie ein bockiges Kind. Ich wollte nicht wahrhaben, dass dieser Mann,
der mich vor wenigen Stunden brutal zum Sex gezwungen hatte, mir nun einreden
wollte, es wäre eine unvergessliche Nacht gewesen. Am meisten aber verwirrte
mich, dass ein gutaussehender und vermögender Mann wie Daniel Stone, der so
ziemlich jede Frau haben konnte, sich ausgerechnet mit mir abgab. Wo ich doch
offensichtlich nur Ärger machte. Was wollte er wirklich von mir? Hatte das
etwas mit seinen Geschäften zu tun oder mit mir?
Ich erinnerte
mich an den Schmerz, an sein wildes Zustoßen und die animalischen Geräusche, die
tief aus seiner Brust kamen, als er seinen Höhepunkt erreichte. Und wieder
spürte ich dieses Ziehen in meinem Unterleib, mein Slip war feucht. Drehte ich
jetzt auch durch?
Daniel Stone
beobachtete mich scharf und ich begann zu befürchten, dass er genau wusste, was
sich in mir abspielte. Meine Wangen glühten und ich brauchte dringend Abstand
und Zeit zum Nachdenken. »Daniel, bitte lassen Sie mich jetzt gehen. Ich will
nach Hause. Allein. Und bitte kommen Sie nie wieder einfach so in meine
Wohnung. Beim nächsten Mal rufe ich die Polizei, das verspreche ich Ihnen.«
Erst wenn die Hölle zufror würde ich sein Angebot ernsthaft in Erwägung ziehen.
Ich sah
affektiert auf meine Uhr, stand auf und wollte das Café auf dem schnellsten Weg
verlassen. In diesem Augenblick ertönte das Klingeln meines Handys aus meiner
Handtasche. Ein Anruf kam jetzt ungelegen, aber ich setzte mich wieder hin und
kramte das Telefon hervor. Vielleicht war Garry ja endlich zur Vernunft
gekommen. Enttäuschung machte sich in mir breit, als ich auf dem Display Unbekannte
Nummer las. Trotzdem nickte ich Daniel Stone entschuldigend zu und nahm den
Anruf entgegen.
»Hallo?«
Ich erwartete
eine Antwort, aber es war nur ein Rauschen zu hören. Das Telefon des Anrufers
war aber definitiv angeschaltet und übertrug die Geräusche aus der
unmittelbaren Umgebung.
»Hallo?«,
fragte ich wieder.
Noch immer kam
keine Antwort, doch nach einem lauten Knacken schien ein Band anzulaufen.
Daniel Stone beobachtete mein Gesicht aufmerksam und eine tiefe Falte erschien
auf seiner Stirn.
Es dauerte eine
Weile bis ich begriff, was ich dort hörte. Laute Hintergrundgeräusche machten
es schwer, überhaupt etwas zu verstehen. Eine Männerstimme ertönte,
befehlsgewohnt und kalt.
»Finden Sie
heraus, wohin er gefahren ist. Ich will seine Adresse haben.«
Dann war einen
Moment lang nur das Rauschen zu hören, bevor die Stimme desselben Mannes wieder
erklang.
»Um die
kümmere ich mich später. Jetzt konzentrieren wir uns ausschließlich auf diesen
Garrett Fisher. Du weißt, was das heißt. Hol den Wagen und bereite alles vor.
Es muss wie ein Unfall aussehen.«
Es knackte
erneut, dann wurde die Verbindung unterbrochen. Ich starrte bewegungslos auf
mein Handy. Die Stimme gehörte unzweifelhaft Daniel Stone.
Verstohlen blickte
ich zu ihm hinüber, sah zu, wie er einen Schluck Mineralwasser trank. Konnte es
wirklich sein, dass dieser absonderliche Mann skrupellos genug war, meinen
besten Freund zu bedrohen und nun seelenruhig mit mir hier zu sitzen? Wie war
das möglich?
Mir war
plötzlich kalt und in meinem Kopf drehte sich alles. Wer hatte mir diese Aufzeichnung
geschickt? Und warum? War das eine Warnung oder eine Drohung? Mit einem Mal fühlte
ich mich krank.
Daniel Stones
Stimme drang zu mir vor: »Ist dir nicht gut, Juliet? Du bist ganz blass im
Gesicht. Bleib einfach sitzen, ich kümmere mich um dich!«
Als seine Hand
wieder meinen Arm berührte, schob ich sie energisch zurück. »Fassen Sie mich ja
nicht an, Stone! Nie wieder!«
Entschlossen zückte
ich mein Handy und tippte mit ungelenken Fingern Garrys Nummer. Ich hörte den
Klingelton, aber niemand antwortete. Ich legte auf, versuchte es wieder und
wieder, doch ohne Erfolg. Am liebsten hätte ich
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