Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
Streits zu verhindern. Doch ich wollte nicht nachgeben, fühlte mich im Recht. Meine Gedanken waren verwirrt, was wohl zum Teil auch der bleiernen Müdigkeit geschuldet war, die inzwischen auf mir lag. Die durchgemachte Nacht hatte ihre Spuren hinterlassen und machte mich nun reizbar und launisch.
»Ich glaube kaum, dass es eine Beleidigung ist, wenn ich für meine eigenen Ausgaben auch selber aufkomme. Du bist schließlich nicht mein Sugardaddy.«
Daniels Augen funkelten, als er einen Schritt auf mich zutrat. »Treib es nicht zu weit, Juliet. Auch meine Geduld hat Grenzen. Denk an unseren Vertrag, du schuldest mir Respekt, genauso wie deine uneingeschränkte Verfügbarkeit. Und beides hast du mir bislang versagt.«
»Auch wenn du es weiterhin nicht wahrhaben willst, wir haben keinen Vertrag mehr und ich schulde dir überhaupt nichts!« Ich konnte mich gerade noch zurückhalten, um nicht mit dem Fuß aufzustampfen.
Daniel trat noch einen Schritt näher an mich heran und überbrückte damit die letzte Distanz zwischen uns. Groß stand er vor mir, die Hände zu Fäusten geballt kämpfte er um seine Beherrschung. »Juliet, bitte hör endlich auf damit!«
Meine Gedanken kehrten zu dem Gesprächsmitschnitt auf meinem Handy zurück. Wenn er wirklich vorhatte, mich aus dem Weg zu schaffen, wäre jetzt eine gute Gelegenheit dazu. Er könnte vielleicht sogar behaupten, er hätte im Affekt gehandelt.
War es also wirklich klug, ihn weiter zu reizen? Andererseits konnte ich angesichts meines ständig wachsenden Misstrauens ihm gegenüber nicht so weitermachen, als sei nichts geschehen.
Ich starrte nach oben, in sein angespanntes Gesicht. »Du wolltest eine Erklärung von mir, warum ich von unserer Abmachung zurücktrete? Also gut...«, ich atmete tief durch. Jetzt oder nie. »Was wir zusammen gemacht haben, diese ganzen Schweinereien, das will ich wirklich nicht noch einmal machen. Jedenfalls nicht mit dir!«
Nun konnte ich nur noch beten, dass Corinne Recht behielt und er mich gehen ließ. Ich konnte sehen, wie sehr seine Hände zitterten. Er breitete seine Arme aus, um mich darin einzufangen und zum Schweigen zu bringen, doch ich stieß ihn energisch von mir weg. »Warum sagst du nichts? Wieso willst du unbedingt an diesen Scheißvertrag festhalten? Wir passen doch sowieso nicht zusammen, jede Nutte könnte es dir besser besorgen als ich. Oder hast du das etwa gemacht, um meine Eltern zu erpressen? Hast du mich deshalb an deinem Bett festgebunden? Damit ich auf dem Video aus der richtigen Perspektive zu sehen bin, wenn du mich fickst?«
Damit hatte ich das letzte bisschen Selbstkontrolle zerstört, mit dem Daniel sich bislang so mustergültig beherrscht hatte. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde spürte ich seine Hand in meinem Gesicht. Er hatte mit voller Wucht zugeschlagen, sodass mein Kopf im Bogen nach hinten flog.
Mit weit geöffneten Augen starrte ich ihn ungläubig an. Der zornige Ausdruck war aus seinem Gesicht verschwunden und er stand einfach nur da und sah mich an.
Eine Träne kullerte über meine Wange, ich wischte sie hastig weg. Mein Gesicht brannte wie Feuer und ich spürte, wie meine Lippe anschwoll.
Dann drehte ich mich langsam zur Haustür um, durch die ich erst vor wenigen Minuten hereinspaziert war. Mit entschlossenem Griff zog ich meine Handtasche an mich, dann ergriff ich die Türklinke.
»Warte!«, sagte Daniel, der bis dahin vollkommen bewegungslos dagestanden hatte.
Doch ich wollte nur weg von ihm. Es war gar nicht der Schmerz, der mich so aufbrachte, sondern eher der Schock, dass er überhaupt dazu in der Lage war, mir mitten ins Gesicht zu schlagen. Ich spürte, wie etwas auf mein T-Shirt tropfte, kleine rote Punkte waren darauf zu sehen.
»Ich habe dir nichts mehr zu sagen. Und nichts, was du jetzt sagen willst, würde daran irgendetwas ändern, Daniel.«
Mit diesen Worten öffnete ich die Tür und ging schnell hinaus. Er hielt mich nicht auf, unternahm auch keinen weiteren Versuch mehr, mit mir zu sprechen.
In meiner Wohnung angekommen, verriegelte ich sofort die Eingangstür, lautlos ging ich danach in der stillen, dunklen Wohnung auf und ab. Ich hatte kein Bedürfnis, das Licht anzuschalten oder Musik zu hören. Trotz meiner Müdigkeit war ich unfähig, mich zu irgendetwas durchzuringen. Ich wollte weder duschen noch schlafen, der Hunger war mir längst vergangen. Erschüttert wurde mir klar, dass ich insgeheim darauf wartete, dass Daniel sich meldete.
Nachdem ich für lange
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