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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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wie Mrs. Herzog die Abdeckung vom Tablett entfernte, darunter kamen frische Croissants, Honig, Marmelade, Obst und ein Becher Tiramisu zum Vorschein. Beim Anblick der Köstlichkeiten zog sich mein Magen zusammen und erst jetzt erinnerte ich mich, wie lange es schon seit meiner letzten vernünftigen Mahlzeit war. Das versprochene Abendessen war ja gestern ausgefallen und danach hatte ich weder Hunger noch Energie gehabt, mir selbst etwas zuzubereiten.
    Eine einzelne blassrote Rose lag auf dem Tablett, dazu eine kleine Karte mit dem Aufdruck Bitte verzeih mir . Ich nahm die Karte und drehte sie um, Daniel hatte tatsächlich eine lange Nachricht in seiner schnörkellosen, feinen Handschrift hinterlassen.
    Liebste Juliet,
    Es tut mir leid, was gestern Abend passiert ist. Ich verstehe nicht, warum du so aufgebracht und abweisend warst, aber das ist natürlich keine Entschuldigung für mein Verhalten. Wir beide haben gestern unseren Vertrag gebrochen. Ich möchte dich trotzdem nicht verlieren und ich würde gern meine Verfehlung wieder gutmachen, soweit es möglich ist.
    Aber dazu braucht es zwei Menschen und ich muss wissen, was dich bewegt und warum du mir plötzlich nicht mehr vertraust. Es macht mich sehr traurig zu sehen, wie wir unaufhaltsam auseinanderdriften. Sprich mit mir! Sag mir, was dich bedrückt und gib mir wenigstens die Gelegenheit, darauf zu antworten.
    Ich habe dringende Geschäfte und komme am Dienstagabend zurück nach Boston. Wenn du einerstanden bist, können wir uns dann treffen und unser gemeinsames Abendessen nachholen?
    Falls du bis dahin etwas brauchst, wende dich an Mrs. Herzog oder sende mir eine Nachricht. Ich wünsche Dir einen erholsamen Sonntag und einen guten Start in eine neue Arbeitswoche.
    Daniel

    Oh Gott, der Mann hatte ja einen halben Roman geschrieben! Wie sollte ich ihm jetzt noch böse sein, wenn er so etwas tat? Die Schmetterlinge in meinem Bauch flogen Pirouetten bei dem Gedanken daran, dass er unseren Vertrag noch immer fortsetzen wollte. Also lag ihm anscheinend etwas an mir.
    Wieder ertappte ich mich bei dem Gedanken an die mysteriösen Anrufe. Wenn es sich dabei wirklich um Daniels Stimme handelte, dann war er ein verdammt guter Schauspieler. Aber wie sonst waren die Nachrichten zu verstehen?
    Gedankenversunken legte ich die Karte aufs Fensterbrett und wandte mich der Kaffeemaschine zu. So gut mir der Kaffee daraus auch schmeckte, langsam gingen mir die ständigen Spülvorgänge mächtig auf die Nerven.
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie von Ihrer Arbeit abhalte, Mrs. Herzog. Falls Sie es eilig haben, schaffe ich das schon allein.« Meine Familie hatte seit meiner Kindheit Personal, doch es war für mich immer noch ungewohnt, selbst so umsorgt zu werden.
    »Ach, ich habe heute und morgen etwas mehr Zeit. Mr. Stone ist schon sehr früh zu seiner Dienstreise aufgebrochen, da kann ich mir mit dem Saubermachen mehr Zeit lassen. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen beim Essen Gesellschaft leisten. Allein schmeckt es doch gar nicht, oder?«
    Wir saßen fast eine ganze Stunde in meiner Küche und plauderten locker über das Wetter, die Stadt Boston und am Ende versprach Mrs. Herzog sogar, mir das Kochen von ein oder zwei einfachen Gerichten beizubringen, falls wir morgen Zeit dazu haben würden.
    Sorgfältig vermieden wir es, über Daniel zu sprechen.
    Um halb elf klingelte es an meiner Tür, Mr. Burton stand davor, um mich wie besprochen abzuholen. Heute musste ich mich endlich auf meine neue Solorolle konzentrieren. Ich hatte mit Katie verabredet, dass wir uns am späten Vormittag zu einer Trainingssession trafen, dabei würden wir nicht nur tanzen, sondern auch die einzelnen Gesangspartien durchgehen. Das Musical war zum Glück nicht zu wortlastig, viele der Stücke waren rein instrumental, sodass ich mit etwas Konzentration und Übung in der Lage sein sollte, alles innerhalb von drei Wochen auswendig zu lernen.
    Heute Abend hatten wir dann auch noch einen Auftritt, es blieb da kaum Zeit für düstere Gedanken und ich war im Stillen froh über die ganze Ablenkung. Auf keinen Fall wollte ich heute schon wieder den ganzen Tag an Daniel und die anonymen Nachrichten denken. Die Tatsache, dass sich die erste Botschaft ja nur teilweise bewahrheitet hatte, machte mir Mut, dass das Ganze vielleicht doch nur ein dummer Streich war.
    Als ich die Tür für Mr. Burton öffnete und heraustrat, sah er mich erschrocken an. »Miss Walles, was ist denn mit Ihnen passiert? Hatten Sie einen Unfall

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