Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

sofort abzubrechen.
    Weitere Verpflichtungen
    Vor Ausbildungsbeginn ist ein Gesundheitszeugnis beider Parteien erforderlich. Die Auszubildende verpflichtet sich, während des gesamten Zeitraums der Ausbildung keine sexuellen Aktivitäten mit anderen Personen auszuüben. Während der gesamten Ausbildung ist der sexuelle Kontakt einzig auf Lehrer und Auszubildende beschränkt, dritte Personen sind nicht in die Ausbildung einzubeziehen.
    Zu Ausbildungszwecken kann es erforderlich sein, dass die Auszubildende den Lehrer auf gesellschaftliche Anlässe begleitet. Die Auszubildende verhält sich dabei stets zurückhaltend und höflich und vermeidet jegliches obszöne oder unangemessene Auftreten. Die Auszubildende vermeidet Konfrontationen und begibt sich nicht unnötig in Gefahr.
    Die Auszubildende verpflichtet sich, während der gesamten Dauer der Ausbildung jederzeit für ihren Lehrer erreichbar zu sein. Fragen nach ihrer Verfügbarkeit beantwortet sie stets ehrlich und bemüht sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, dem Lehrer zur Ausbildung so häufig wie möglich zur Verfügung zu stehen um den Erfolg der Ausbildung zu gewährleisten.
    Beide Parteien verpflichten sich, der anderen Partei und sich selbst keine unnötigen Schmerzen während der Ausbildung zuzufügen und rücksichtsvoll miteinander umzugehen.
    Die Auszubildende behandelt den Lehrer während der gesamten Dauer der Ausbildung, auch außerhalb der Lehrstunden, mit Respekt und unterwirft sich jederzeit und ohne Einwände dessen Anweisungen. Lehrmethoden und andere Aspekte der Ausbildung sind von der Auszubildenden bedingungslos zu akzeptieren. Alle Anforderungen durch den Lehrer sind sofort und ohne Nachfragen auszuführen, Abweichungen von den Anweisungen des Lehrers sind nur dann erlaubt, wenn diese gegen andere Punkte des Ausbildungsvertrags verstoßen.
    Während der gesamten Ausbildungsdauer ist der Lehrer zu jedem Zeitpunkt und in vollem Umfang für die Sicherheit und das Wohlergehen der Auszubildenden verantwortlich.
    Dieser Vertrag ist vertraulich zu behandeln und tritt mit dem Datum der Unterzeichnung durch beide Parteien in Kraft.
    Unterschrift Auszubildende (Juliet A. Walles):
    Unterschrift Lehrer (Daniel I. Stone):

    Ungläubig und mit erhitztem Gesicht ließ ich die Papiere sinken. Was war das denn? Das konnte eigentlich nur ein fieser Scherz sein, so etwas meinte doch niemand ernst. Oder etwa doch?
    Daniel Stone schien ja auch ansonsten nicht ganz richtig zu ticken, doch das hier ging nun wirklich zu weit. Ich mochte vielleicht unerfahren im Umgang mit Männern sein, aber deshalb brauchte ich noch lange keinen Lehrer, der mich darauf vorbereitete, wie ich mich im Bett zu verhalten hatte. Das Ganze klang doch eher, als ob er sich so eine Art Rollenspiel für uns beide ausgedacht hatte. Und ihm kam dabei natürlich die dominante Rolle des Lehrers zu, ich sollte ihm so oft wie möglich zu Lehrstunden zur Verfügung stehen. Na super! Da bekam ja selbst die Vorstellung, ihn als Prostituierte zu bedienen, einen ganz neuen Reiz. Dafür wurde man am Ende wenigstens bezahlt und es dauerte nicht länger als eine Nacht, wenn überhaupt.
    Ich stopfte die Papiere wütend zurück in den Umschlag und überlegte, wie ich den am besten entsorgte. Einfach wegschmeißen war mir zu riskant, schließlich stand mein Name in diesem ekelhaften Dokument. Selbst schreddern erschien mir zu unsicher. Am liebsten würde ich den Umschlag verbrennen, dann war er wenigstens unwiederbringlich weg. Aber wo? Einfach einen Papierkorb anzuzünden ging wohl kaum. Gab es in den Suiten nicht einen Kamin?
    Ich schaute auf meine Uhr, die Mittagspause war in zehn Minuten zu Ende, ich hatte bisher noch keinen einzigen Bissen angerührt und der Appetit war mir inzwischen auch gründlich vergangen. Ich beschloss, den Vertrag mit nach Hause zu nehmen und an Daniel Stone zurückzusenden. An der Rezeption nahm ich einen roten Filzstift und schrieb die Buchstaben A-B-G-E-L-E-H-N-T-!!! groß und gut leserlich auf den Umschlag, dann packte ich ihn zwischen meine Notizhefte und machte mich wieder an die Arbeit. Ich war erleichtert über meine Entscheidung, wenn sich auch ganz tief in meinem Innern ein klein wenig Enttäuschung über diese verpasste Chance breitmachte. Die Vorstellung, von Daniel Stone etwas über orale Befriedigung zu lernen, erregte mich, auch wenn ich ihm das nie eingestehen würde.

    Nach der Arbeit hatte ich ein paar Stunden frei, bevor ich zur Aufführung ins Musicaltheater