Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
Vom Netzwerk:
Telefon: »Du Schwein, ruf mich nie wieder an!« Danach legte ich auf, vergrub meinen Kopf im Kissen und begann, hemmungslos zu weinen.

Dienstag, 15. Mai 2012

    Gefühlte zehn Sekunden später klingelte auch schon der Wecker, schlaftrunken tapste ich durch die Wohnung, duschte und machte mich fertig für die Arbeit. Ich zog meine Arbeitskleidung gleich hier an. Dienstags trugen wir dunkelblaue Uniformröcke und türkisfarbene Seidenblusen mit dem passenden gestreiften Seidentuch. Bedächtig rollte ich meine halterlosen Strümpfe an den Beinen hoch. Eigentlich mochte ich meine Arbeitskleidung überhaupt nicht, ich kam mir darin so verdammt erwachsen vor, fast schon alt. Aber wenn ich mich schon zu Hause umzog, ersparte ich mir wenigstens die lästigen Blicke meiner Kollegen, die schon gestern meine zahlreichen Blutergüsse beim Umziehen zu Gesicht bekommen hatten. Ich redete mich zwar mit meinen Tanzproben heraus, aber die Tuscheleien waren mir äußerst unangenehm.
    Ich machte ich mir einen großen Becher Milchkaffee zum Mitnehmen und band meine langen Haare zu einem strengen Knoten zusammen. Im Spiegel blickte mir eine übernächtigte Frau mit dunklen Ringen unter den viel zu großen Augen entgegen. Hastig trug ich mein Make-up auf.
    Bevor ich losging, versuchte ich ein weiteres Mal, Garry zu erreichen und stellte erstaunt fest, dass sein Handy nun ausgeschaltet war und nicht wie zuvor, endlose Klingelzeichen ertönten. Ich hinterließ eine Nachricht auf seiner Mailbox: Garry, wenn du das hörst, melde dich bitte bei mir. Wir machen uns schreckliche Sorgen um dich. Egal was passiert ist, bitte sag mir wenigstens Bescheid, dass es dir gut geht.

    Daniel Stone erwartete mich vor meiner Wohnungstür, in der Hand hielt er einen wunderschönen Strauß Rosen. Ich fragte mich zwar insgeheim, woher er um fünf Uhr morgens frische Blumen hatte, äußerlich beachtete ich ihn jedoch nicht weiter, war noch viel zu aufgewühlt von dem Anruf bei Garry. Wenn ich mich daran erinnerte, was mein perverser Nachbar in seinem Gespräch mit dem Unbekannten über meinen Freund gesagt hatte, machte mich das wütend.
    Ich versuchte, an ihm vorbeizugehen ohne ihm dabei Beachtung zu schenken, doch er stellte sich mir in den Weg. Mr. Burton eilte sofort auf uns zu. »Mr. Stone, bitte lassen Sie Miss Walles passieren. Sie wollen doch sicher keinen Ärger?«
    Ich bat meinen Leibwächter darum, mir seine Dienstwaffe zu leihen. Der verzog sein Gesicht, denn natürlich konnte er mir den Revolver nicht geben. Aber es fiel ihm sichtlich schwer, mir diesen Wunsch abzuschlagen. Stattdessen verstellte er Daniel Stone mit einer geübten Bewegung den Weg, sodass ich endlich freien Zugang zum Fahrstuhl hatte. Smith, der Leibwächter von Daniel Stone, hielt sich passiv im Hintergrund und musste sein Grinsen unterdrücken.
    »Juliet, ich will doch nur mit dir reden. Bitte hör mir einen Moment zu, ich habe noch einmal darüber nachgedacht, was...«
    Wieder dachte ich daran, wie kaltschnäuzig und arrogant dieses Scheusal am Telefon geklungen hatte. Nun war sein Blick klar und unschuldig, als ob er nie etwas Böses im Sinn gehabt hätte. Ich zitterte vor Verbitterung. Hatte er überhaupt kein Schamgefühl?
    Auf dem kleinen Garderobentischchen standen noch immer die Blumen in der schweren Keramikvase. In meinem Zorn stellte ich rasch den Kaffeebecher ab und hob stattdessen die Vase empor, schleuderte sie ohne weiteres Nachdenken in Daniel Stones Richtung. Die Hälfte des Wassers landete auf Mr. Burton, der mir den Rücken zugewandt hatte. Doch befriedigt stellte ich fest, dass auch mein Nachbar eine gute Portion Wasser und feuchte Blumen abbekam und sich dann eiligst zur Seite wegducken musste, als die Vase mit einem lauten Knall auf dem Boden aufschlug und in tausend Stücke zerbrach.
    Im Nu hatte ich mit meiner unbedachten Aktion Chaos ausgelöst. Mr. Burton stand mit gezogener Waffe auf dem Flur, triefend nass, genau wie Daniel Stone. Nur dessen Leibwächter war vollkommen verschont geblieben und sah mich mit großen Augen an. Offenbar versuchte er, mein Bedrohungspotenzial neu einzuschätzen. Zum Glück erklang in diesem Moment ein lautes Ping und der Fahrstuhl hielt. Die Türen öffneten sich und erlaubten den beiden Mitfahrenden einen Blick auf die Szenerie. Noch nie war ich so froh, diesen Fahrstuhl zu sehen. Ich nahm den Kaffeebecher und stieg ein, schloss dann erschöpft die Augen. Was für ein Morgen!
    Während ich in der Tiefgarage auf Mr. Burton

Weitere Kostenlose Bücher