Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
unglaublich starke Anziehungskraft auf mich aus, der ich mich nicht so leicht entziehen konnte. Aber die Sache mit Garry ließ mir einfach keine Ruhe.
»Die Dokumente könnten Fälschungen sein«, warf ich ein.
Er ließ mich gar nicht ausreden. »Blödsinn! Du kannst selbst bei der Fluglinie anrufen, wenn du mir nicht glaubst. Oder frag Burton, der kann dir alles bestätigen. Nein, meine Liebe, so leicht kommst du aus der Sache nicht mehr raus. Ich habe meinen Teil unserer Abmachung erfüllt – nun bist du an der Reihe.«
Ich war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Als ich letzte Nacht diese Forderung aufstellte, hatte ich angenommen, Daniel hätte Garry entweder entführt oder schlimmer. Aber damit, dass mein Freund ein solches Spiel mit mir spielte, hatte ich nicht gerechnet. Ich würde Garry den Hals umdrehen, falls er sich je wieder in meine Nähe traute.
Eine Weile überlegte ich, was ich sagen sollte. Um Zeit zu gewinnen und ihn abzulenken, fragte ich schüchtern, was für ein Problem er eigentlich mit meinem Vater hatte.
Seine offene Antwort überraschte mich. »Dein Vater und ich haben eine geschäftliche Vereinbarung getroffen, die er rückgängig machen möchte. Ich habe kein Interesse daran und nun versucht er, mich zu zwingen. Es geht um viel Geld, darum ist er in der Wahl seiner Mittel nicht gerade zimperlich. Ich weiß, dass dein Vater jemanden aus der Familie in das Appartment im Triumph Tower einziehen lassen wollte. Bevor du angekommen bist, hat sich deine Schwester die Wohnung angesehen. Nur der Grund ist mir nicht klar. Jedenfalls bin ich mir jetzt sicher, dass er euch nicht geschickt hat, um mit mir zu vögeln. Also vergiss es einfach, für unser Abkommen hat es keinerlei Bedeutung.«
Ich war noch immer nicht in der Lage, ihm zu antworten. Eine einzelne Träne kullerte über meine Wange. Was sollte ich bloß machen?
Daniel schien meine Verzweiflung zu spüren und seine Stimme wurde eine Spur milder. »Juliet«, beschwor er mich erneut, »lass es uns doch wenigstens versuchen. Ich hole dich heute von der Arbeit ab und dann fahren wir zu mir nach Hause. Ich verspreche dir, wenn es dir nicht gefällt, kannst du jederzeit gehen. Ich werde dich danach nicht mehr belästigen.«
»Wenn ich aufhören will, dann werden Sie mich nicht zwingen?«, vergewisserte ich mich, nachdem ich sicher war, dass sich keiner meiner Kollegen in Hörweite befand.
»Ja. Obwohl ich nicht glaube, dass es dazu kommen wird«, ergänzte er und ich konnte an seiner Stimme hören, dass er belustigt grinste.
Ich dachte kurz nach. Wenn ich zustimmte, brauchte ich mir keine Gedanken mehr zu machen, wie ich die nächste Fahrstuhlfahrt überstand oder wo ich seine haarsträubenden Dokumente vernichten konnte. Außerdem hatte ich es ihm ja praktisch versprochen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Daniel es einfach so akzeptieren würde, wenn ich meine Zusicherung jetzt zurückzog. Er würde mich vermutlich bis in alle Ewigkeit verfolgen und sich am Ende auch das nehmen, was ihm vermeintlich zustand.
Die Erinnerung an die beiden Orgasmen ließ mich innerlich erbeben. War dies nicht etwas, wonach ich mich insgeheim sehnte? Wonach mein Körper verlangte? Er bot mir an, mich sexuell zu befriedigen und danach zu entscheiden, ob ich das gut fand oder nicht. Die Sache hatte doch eigentlich keinen Haken für mich?
Den Ausschlag aber gab schließlich der Gedanke an Garry. Wenn ich Daniel in meine Nähe ließ, konnte ich vielleicht mehr über die Hintergründe seines Verschwindens herausfinden. Garrys seltsame Bemerkung über das Appartment und dieser geheimnisvolle Anruf deuteten auf eine Verbindung der beiden Männer hin.
»Na gut, ich werde es versuchen«, sagte ich immer noch zögernd. Mein Unterbewusstsein blickte mich fassungslos mit weit aufgerissenen Augen an. Was tat ich hier?
Daniel war einen Moment lang sprachlos, kein Ton klang aus dem Hörer. »Sind Sie noch am Apparat, Mr. Stone?«, fragte ich höflich, denn in diesem Augenblick näherte sich Ms. Bingham. Sie war drauf und dran, mir etwas an den Kopf zu werfen, denn an meiner Haltung musste sie gemerkt haben, dass ich ein Privatgespräch führte. Doch der Name Stone ließ sie überrascht stehenbleiben. Sie sah mich argwöhnisch an, während ich in den Hörer lauschte.
»Juliet, du wirst deine Entscheidung nicht bereuen. Ich erwarte dich heute Abend um sechs Uhr vor dem Hotel in meiner Limousine.«
Ich verabschiedete mich förmlich: »Danke Mr. Stone. Es freut
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