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Vertrau deinem Herzen

Vertrau deinem Herzen

Titel: Vertrau deinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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war alles irgendwo zwischen ganz in Ordnung und gar nicht mal so schlecht.
    „Noch ein Grund, warum wir uns um deine Geburtsurkunde kümmern sollten“, nahm Kate die Unterhaltung wieder auf und riss Callie damit aus ihren Gedanken, „ist, dass du dann nächstes Jahr Fahrstunden nehmen kannst. Du willst doch lernen, Auto zu fahren, oder?“
    „Oh, ich weiß, wie das geht.“ Als sie und ihre Mutter nach Washington gekommen waren, hatte Callie oft das Auto ihrer Mutter genommen, einfach nur um zu sehen, ob sie damit durchkam. Der Plan war, dass ihre Mutter sie erwischte und ihr Hausarrest gab, aber das war natürlich nie passiert. Es war sowieso ein dummer Versuch gewesen, Aufmerksamkeit zu erregen.
    „Ich meinte: mit Führerschein“, sagte Kate.
    „Hm.“ Callie schaute aus dem Fenster, während sie durch den kleinen Touristenort Sequim fuhren, ein sonniges Städtchen, das inmitten blühender Lavendelfelder lag. Sie genoss das angenehme Schweigen zwischen ihnen.
    Irgendwann hatte sie bei einer Familie gewohnt, in deren Einfahrt sich mehr Autos tummelten als auf einem durchschnittlichen Supermarktparkplatz. Dort hatte sie sich ihre Fahrkünste ab und zu zunutze gemacht. Der Vater bat die Kinder alle naselang, die Autos umzurangieren, dieses hinein-und jenes herauszufahren. Irgendwann war das dann hauptsächlich Callies Aufgabe gewesen. Eines Tages, als sie einen rostigen Chevrolet Malibu von der Einfahrt auf die Straße lenkte, war sie einfach weitergefahren, die Vorortstraße entlang und auf den Highway. Sie war so langsam gefahren, dass die Trucks sie hupend überholt hatten. Im nächsten Ort zwang die Polizei sie zum Anhalten. Das war ihr letzter Tag bei dieser Familie gewesen.
    Sie zwang ihre Gedanken in die Gegenwart zurück und wandte sich an Kate. „Also, wann ist der dumme Streit zwischen JD und dir wieder ausgestanden?“
    Kate umklammerte das Lenkrad fester. „Welcher Streit?“
    „Netter Versuch“, erwiderte Callie, „aber er funktioniert nicht.“ Sie wollte Kate nicht ärgern, aber sie war wirklich neugierig. JD hatte seine Besuche bei ihnen eingestellt. Aaron durfte ihn noch besuchen und ihm helfen, das Boot zu restaurieren, aber es gab keine gemeinsamen Mahlzeiten mehr, keine Geschichten und keine Spieleabende. Kein Umeinanderherumschleichen von Kate und JD mehr, wobei Callie noch nicht ganz herausgefunden hatte, worum es dabei wirklich ging. Aber sie starb beinahe vor Neugierde! Hatte er Kate von seiner wahren Identität erzählt – und hatte Kate ein Problem damit? „Worum ging es bei eurem Streit?“, fragte sie nach.
    „Um nichts.“ Kates Knöchel waren immer noch weiß, ihre Wangen dafür rot.
    „Von Aaron oder mir würdest du diese Antwort nicht akzeptieren“, bemerkte Callie altklug. „Komm schon, erzähl’s mir.
    Kate seufzte und warf durch den Rückspiegel einen Blick auf den schlafenden Aaron.
    „Wir beide hatten keinen richtigen Streit, nur eine Meinungsverschiedenheit.“
    „Und das unterscheidet sich genau wie?“
    „Wir wurden nicht laut oder so. Wir hatten nur ... unterschiedliche Meinungen zu einem Thema.“
    „Und welches Thema war das?“
    Kate zögerte. Sie biss sich auf die Lippe und konzentrierte sich auf die vor ihr liegende Straße.
    „Es ging um mich“, brach Callie das Schweigen. Es war keine Frage. Das leichte Zögern hatte es ihr verraten. Verdammt. „Kate, das ist dumm, wirklich. Ich sollte überhaupt keine Rolle spielen ...“
    „Natürlich spielst du eine Rolle.“
    „Ich meine, nicht wenn es um dich und JD geht.“
    „Wir passen einfach nicht zusammen. Es ist besser, nicht noch mehr Zeit und Energie auf etwas zu verschwenden, was sowieso nur einen Sommer hält. Und das ist ganz alleine meine Entscheidung, falls du es genau wissen willst.“
    Callie war inzwischen klar, dass Kate ziemlich stur sein konnte. Vielleicht wurde man das als alleinerziehende Mutter. Sie war es gewohnt, sich um alles selber zu kümmern.
    „Was soll das heißen, ihr passt nicht zusammen? Das ist doch Bullshit!“
    „Mir gefällt deine Ausdrucksweise nicht.“
    „Und mir gefällt nicht, dass du mich ausschließt. Ich dachte, wir wären Freunde, Kate. Freunde erzählen sich Sachen. Mein Gott, du kennst sogar mein Gewicht und meinen Blutzuckerwert.“
    Kate schürzte die Lippen, als wenn sie nichts mehr sagen wollte. Dann sprach sie doch. „Wir haben uns darüber gestritten, dass ich einen Artikel über dich schreiben will.“
    Ein Klassiker, dachte Callie. Natürlich

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