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Vertrau deinem Herzen

Vertrau deinem Herzen

Titel: Vertrau deinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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zusammen sein zu dürfen. Und Luke, der selber noch ein großes Kind war, zeigte ihm gegenüber eine erstaunliche Toleranz.
    „Okay“, sagte Kate und schenkte JD ein breites Lächeln. „Wenn ich das glauben darf, werde ich mir in Zukunft schwierigere Aufgaben für dich überlegen.“
    Auch wenn sie mit leichter Stimme sprach, fragte sie sich, ob er das mit Absicht tat: das Wort Liebe zu benutzen, ohne es tatsächlich zu meinen. Sie hatten miteinander geschlafen, aber anstatt dass das ihre Beziehung klarer gemacht hatte, war sie verwirrter als jemals zuvor. Er hatte behauptet, verrückt nach ihr zu sein, aber sie hatten sich nie ernsthaft über ihre Gefühle füreinander unterhalten.
    Sie wollte ihn fragen, aber hielt sich zurück, als sie sah, dass Callie und Luke zu ihnen herüberkamen. Die Veränderungen an dem Mädchen waren unübersehbar. Kate beobachtete JD aus dem Augenwinkel. Bemerkte er es auch? Aber er behielt seine unlesbare Miene bei.
    Callie hielt sich strikt an ihr Programm aus Blutzuckerüberwachung, richtiger Ernährung und Sport. Inzwischen war sie nicht mehr der übergewichtige, schlecht gekleidete Teenager. Inzwischen wirkte das Mädchen so zerbrechlich und leicht wie eine Heldin aus einem Charlotte-Bronte-Roman.
    „Wir fahren in die Stadt“, verkündete Callie. „Luke nimmt mich mit. Ich muss zum Unterricht, und danach wollen wir uns eine DVD ausleihen und bei den Newmans gucken.“
    „Ich passe auch besonders gut auf sie auf“, sagte Luke, der Kates nächste Bemerkung gezielt vorwegnahm. „Wir sind gegen zehn wieder hier.“
    Nachdem sie weg waren, sagte Kate: „Es ist schwer, sie so alleine losziehen zu lassen.“
    „Sein Auto hat Airbags, und ich weiß, wo er wohnt“, erwiderte JD, als würde das alles erklären.
    Sie wandte sich wieder ihren verworrenen Gedanken zu, und er widmete sich wieder seiner Arbeit. Bemerkte er die Spannung zwischen ihnen denn nicht? Ihre Beziehung war noch so frisch, dass sie nicht wusste, wie sie diese ... Auseinandersetzung einordnen sollte. Sie stritten nicht. Niemand hatte die Stimme erhoben, und der Rhythmus, in dem sie ihm die Werkzeuge reichte und er die Lampe reparierte, war auch der Gleiche geblieben.
    „Wir reden nie darüber, was wir füreinander empfinden“, platzte sie plötzlich heraus.
    Er bastelte an der Fassung der Lampe herum. „Natürlich tun wir das.“ Er streckte die Hand aus, ohne Kate dabei anzusehen. „Klemme.“
    Sie biss die Zähne zusammen und reichte ihm die Klemme. „Wann?“, fragte sie. „Wann haben wir darüber gesprochen?“
    Er streckte wieder die Hand aus. „Kreuzschraubendreher.“
    Sie gab ihn ihm. „Ich habe gesagt, wann ...“
    „Ich weiß, was du gesagt hast. Du hast mich gefragt, wann wir jemals über unsere Gefühle gesprochen haben. Wenn du Herzen und Blumen und Minnegesänge erwartest, Kate, dann bist du an den Falschen geraten.“
    „Wie romantisch!“, erwiderte sie ärgerlich. Wie dumm von ihr, etwas von diesem Mann zu erwarten! Von jedem Mann. Das sollte sie inzwischen doch eigentlich wissen.
    „Wenn du Romantik willst“, setzte er nach, „dann lies ein Märchen.“
    „Ich verstehe nicht, wieso es so ein großes Problem ist, miteinander zu reden. Ich glaube an Gespräche. Ich bin eine sehr verbale Persönlichkeit.“
    „Ja, das hab ich auch schon mitbekommen.“ Er drehte den Lampenschirm fest. „Und ich weiß nicht, wie es bei dir ist, Kate – aber ich sage dir mit jeder Berührung, was ich für dich fühle. Wenn dir das nicht auffällt, musst du vielleicht lernen, besser zuzuhören.“
    Gab es irgendeine geeignete Erwiderung darauf, außer ihn mit offenem Mund anzustarren? Aber das tust du gar nicht mehr, wollte sie sagen. Du berührst mich nicht mehr.
    Er hielt die Lampe an die Wand und streckte die Hand nach den Schrauben aus.
    Sie gab sie ihm und wunderte sich über sein Verhalten. Mit beinahe chirurgischer Präzision schraubte er die Lampe wieder fest und betätigte testweise den Schalter. Es überraschte Kate nicht besonders, dass alles perfekt funktionierte.
    „Ich schätze, das war’s“, sagte er und packte seine Sachen ein.
    „Danke. Jetzt müssen wir nicht mehr im Dunkeln herumstolpern.“ Sie versuchte, höflich zu sein, aber irgendwie fühlte sich alles zwischen ihnen komisch an. Komisch und aus dem Lot.
    „Kein Problem.“ Während er seinen Handwerkergürtel abnahm, musterte er sie eindringlich. „Was ist das für ein Gesichtsausdruck?“
    „Welcher?“ Sie gab vor, ihn

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