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Vertrau deinem Herzen

Vertrau deinem Herzen

Titel: Vertrau deinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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versichert, dass er in Port Angeles all dem Trubel entkommen konnte, der nach dem Worfall in sein Leben eingebrochen war. Vor allem wenn er sein Äußeres verändern und sich möglichst ruhig verhalten würde.
    Seitdem er auf jede mögliche Art angesprochen worden war – auf Arten, die er sich niemals hätte vorstellen können –, war er vorsichtig geworden. Und an jenem Tag, als er im Pyjama den Müll rausbrachte und ein Paparazzo mit Kamera aus dem Container gesprungen kam, wusste JD, dass sein Leben nie wieder dasselbe sein würde. Diese Ahnung wurde bestätigt, als eine Frau sich selbst verletzte, nur um von ihm gerettet zu werden. Der Tag schließlich, an dem er ein „Top-Secret“-Paket erhielt, in dem sich der Prototyp einer Jordan-Donovan-Harris-Actionfigur befand, war der Tag, an dem er sein Entlassungsgesuch einreichte. Dann, in einer regnerischen Aprilnacht, bekam er einen Anruf. Ein Reporter, der ihn nach seiner Mutter fragte.
    JD hatte daraufhin das Telefon aus der Wand gerissen. Es war schlimm genug, dass sie ihn verfolgten. Aber als sie sich wie ein Rudel hungriger Wölfe auf seine Mutter stürzten, war etwas in JD übergeschnappt.
    Genug.
    Wenn er sich weiterhin einem so großen allgemeinen Interesse stellen müsste, würde er so verrückt werden wie der Typ, dessen Bombe er aufgehalten hatte.
    JD musste für eine Weile verschwinden, den Aufruhr verebben lassen. Wenn er erst einmal vom öffentlichen Radar verschwunden war, würde er sich heimlich wieder in sein Privatleben zurückschleichen können. Sam hatte ihm das Sommerhaus seiner Familie angeboten, ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen. Denn genau so ein Freund war er.
    Bis jetzt hatte JDs Rückzug die erhoffte Wirkung. Seine Mutter Janet bekam die Hilfe, die sie brauchte, und hier, in diesem einsamen Landstrich, dreitausend Meilen von Washington, D. C, entfernt, schien ihn niemand zu erkennen. Auch wenn er sicher war, dem adretten Soldaten, der er mal gewesen war, nicht mehr im Entferntesten zu ähneln, hatte er trotzdem ab und zu seine Zweifel. Zum Beispiel wenn ein hübsches Mädchen ihn etwas länger anschaute. Dem Lächeln eines Fremden vertraute er nicht länger. Vielleicht hatte es eine Zeit gegeben, in der ein Mädchen ihn anlächelte, weil er ihr gefiel, aber das erschien ihm nun wie in einem anderen Leben. Jetzt waren ihm jeder freundliche Gruß, jede freundliche Geste oder Einladung suspekt. Die Menschen interessierten sich nicht länger dafür, wer er war – nur dafür, dass er den Präsidenten vor einem Selbstmordattentäter beschützt hatte.
    Die Presse- und Überwachungskameras im Krankenhaus hatten jede Sekunde gefilmt. Das Drama dauerte nur ein paar Sekunden, aber als es vorbei war, war auch sein Leben vorbei – zumindest das Leben, das er gekannt hatte. Fernsehstationen auf der ganzen Welt zeigten die Bilder wieder und wieder, und noch heute konnte man sie sich im Internet anschauen. Die Presse hatte ihm sofort den Namen „Amerikas Held“ verliehen, und demütigenderweise war er hängen geblieben.
    „Ich habe zu danken“, riss er sich aus den Gedanken und lächelte Darla an. Er nahm die Kühlbox in die Hand. „Es ist gut zu wissen, dass es hier in der Gegend so eine Rettungsstation gibt.“
    Sie nickte. „Wir können nicht alle retten, aber wir geben unser Bestes.“ Sie reichte ihm einen Flyer. „Wir können immer Freiwillige gebrauchen, alles zwischen acht und achtzig Jahren. Denken Sie mal darüber nach.“
    Mit der nun leeren Kühlbox in der Hand ging er zurück zu seinem Wagen. Sams Wagen. Er hatte sich alles von Sam geliehen – den Pick-up, das Ferienhaus, die Privatsphäre. JD warf noch einen Blick auf den Flyer und schob ihn dann in seine hintere Hosentasche. Er stieg ein, ließ den Motor an und überlegte, wo sich hier wohl die nächste Autowaschanlage befände. Er wollte die Box lieber reinigen, bevor er sie der Frau vorbeibrachte.
    Als er vom Parkplatz fahren wollte, hörte er das hohe Fiepen einer Sirene. Er schaute die Straße entlang. Ein Krankenwagen fuhr in entschlossenem Tempo an ihm vorbei in Richtung Krankenhaus. Die Autos, die ihm Platz gemacht hatten, fuhren zurück auf die Straße; normale Menschen, die ihr normales Leben lebten. Anonymität war so eine einfache Sache; man betrachtete sie als garantiert. Bis sie einem weggenommen wurde.
    JD verspürte ein vertrautes Gefühl, als der Krankenwagen an ihm vorbeifuhr. Das war genau das, was er jetzt eigentlich tun sollte. Helfen. Nicht sich

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