Vertrau deinem Herzen
drückte die Tür mit der Schulter auf. Als er sie wieder herunterließ, spürte sie, wie das Bettgestell sich von hinten gegen ihre Beine drückte.
Er hörte immer noch nicht auf, sie zu küssen. Schließlich trat er einen Schritt zurück, drehte sie sanft um und strich ihr sanft das Haar aus dem Nacken. Er öffnete den Reißverschluss ihres Kleides, schob es über ihre Schultern. Mit geschlossenen Augen gab sich Kate dem Gefühl hin, obwohl sie versuchte, sich zu erinnern, welche Unterwäsche sie heute angezogen hatte. Aber es war in Ordnung, fiel ihr ein, schlichtes Kirschrot war nie verkehrt. Selbst wenn es sich nur um einen Tanga handelte.
Sie stand in Flammen, als sie die Augen öffnete, um ihn anzusehen. Er zog sich aus, entledigte sich seines Jacketts, seines Hemdes. Der Mond schickte seine blassen Strahlen durchs Fenster. Sie streichelten JDs Körper, einen Körper, bei dessen Anblick wohl jede Frau weiche Knie bekäme.
Dunkle Schatten zeichnete sich auf seiner Brust ab. Erschrocken bemerkte Kate, dass es sich um Narben handelte – und zwar keine kleinen. „Was ist dir zugestoßen?“, flüsterte sie.
„Ich habe gedient.“
„Wann-letzte Woche?“
„Ich habe mich direkt nach der Highschool gemeldet und bin bis letztes Frühjahr in der Armee gewesen.“
„Und du warst dort Sanitäter“, sagte sie. „Wie Sam.“
„Ja.“
Zärtlich fuhr sie eine Narbe mit der Fingerspitze nach. „Ich dachte, Sanitäter helfen den Verwundeten.“
„Manchmal muss man sich aber selber in Gefahr begeben, um das tun zu können.“
„Du tust so, als wäre das etwas ganz Normales, sich in Gefahr zu begeben.“
„Beim Militär ist das dein Job, egal, ob du Truckfahrer, Mitarbeiter in der Kantine oder Heckenschütze bist. Es ist nicht normal, aber es ist dein Job.“
„Wo bist du im Krieg gewesen?“
„In Afghanistan. Da habe ich auch Sam kennengelernt.“
„Ich warte auf weitere Einzelheiten.“
„Honey, du stehst da nur mit einem String bekleidet! Das Einzige, was mich jetzt in allen Einzelheiten interessiert, ist das, was ich gleich mit dir anstellen werde.“
Unter seinen Worten schmolz ihr Widerstand dahin. Doch obwohl ein Teil von ihr bereit war, sofort mit ihm ins Bett zu gehen, mahnte ein anderer Teil sie zur Vorsicht. Mit beinahe schmerzhaftem Widerstand zog sie ihr Kleid wieder hoch.
Er stöhnte, als hätte sie ihm körperlich wehgetan.
„Ich habe mir geschworen, dich erst kennenzulernen“, erklärte sie.
„Du kennst mich, Kate! Du weißt alles, was wichtig ist.“
„Du hast nie über dein Leben gesprochen. Deine Familie. Deine Vergangenheit ...“
„Ich habe eine miese Wohnung in DC und ich bin Sanitäter. Als Kind hatte ich nur meine Mutter. Heute ist Sam für mich das, was einer Familie am nächsten kommt.“
„Was ist in Afghanistan passiert?“
Sein Kiefer spannte sich unmerklich an, aber sie blieb standhaft. Endlich stieß er einen resignierten Seufzer aus. „Wir waren in zwei verschiedenen Einheiten als Sanitäter tätig. Es gab eine Art Bruderschaft zwischen den Usbeken der Nordallianz, den Tadschiken und einer Handvoll Soldaten der amerikanischen Spezialeinsatzkräfte. Eines Abends haben sie uns in ein Tal geschickt, wo eine Aufklärungseinheit angegriffen worden war. Unser Auftrag war es, die Verletzten zu bergen.“
Das klang so surreal in ihren Ohren, vor allem durch den geschäftsmäßigen Ton, in dem er es erzählte. „Ich habe das Gefühl, dass du es leichter klingen lässt, als es war“, murmelte sie.
„Ich habe nie gesagt, dass es leicht war. In der Nacht haben wir den Jackpot getroffen.“
„Jackpot?“
„Ja, den Blindgänger-Jackpot. Das ganze Gelände war voll mit ihnen.“
„Hast du daher deine Narben?“, fragte sie ein wenig mulmig „Nein, aber die Minen machten die ganze Operation ziemlich interessant. Immerhin habe ich in der Nacht meinen besten Freund kennengelernt, also war es kein Totalausfall. Und jetzt ...“ Er schob das Kleid wieder von ihren Schultern und beugte sich vor, um sie dort zu küssen. „Um noch mal auf den String zurückzukommen ...“
Sie überlegte kurz, sich zu wehren, aber seine Lippen auf ihrer Haut fühlten sich einfach zu gut an. „Erzähl mir den Rest der Geschichte“, bat sie atemlos.
„Das war schon alles. Erzähl mir von dir.“ Er entblößte ihre andere Schulter und küsste sie auch dort.
„Oh ja – als wenn ich deine Erzählung toppen könnte. Ich wünschte, ich hätte etwas mehr aus meinem Leben
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