Vertrau deinem Herzen
paar Freunde gefunden, mit denen er was unternehmen kann.“
„Wenn er Callie besuchen kommt, ist er immer alleine. Vielleicht kann er die anderen ja auch einladen?“
„Ich werde ihn fragen. Das ist sehr nett von dir, Kate.“
„Ich mag es, Callie was Gutes zu tun. Aaron ist natürlich eingeweiht und schon ganz aus dem Häuschen.“
„Das klingt nach einer Menge Spaß. Sie scheint bisher nicht viele Geburtstagspartys gehabt zu haben.“
„Stimmt. Aber das wird sich jetzt ändern.“
Am Abend vor der Party ließ Kate ihren Sohn in Callies Obhut zurück und ging mit JD aus – angeblich. Tatsächlich bummelten die beiden durch die Geschäfte, um Geschenke für Callie zu kaufen. Zum einen natürlich Musik: eine Jimi-Hendrix-Collection und einige neue Elektrobands, von denen JD schwor, dass Callie sie mögen würde, auch wenn alleine der Gedanke daran Kate in den Ohren schmerzte. Sie suchte vier neue Nagellackfarben aus, etwas, von dem sie wusste, dass Callie es lieben würde. Danach schlenderten sie durch einen Klamottenladen. „Sie trägt immer nur Jeans und T-Shirts“, erklärte sie JD. „Ich will nicht, dass sie denkt, ich würde ihren Stil ablehnen.“ Schließlich entschied sie sich für einen Geschenkgutschein. Das war zwar nicht sonderlich originell, aber praktisch. Zu guter Letzt kehrten sie noch in dem Schreibwarenladen ein, in dem Kate einige Notizbücher, cremefarbenes Briefpapier und einige Stifte in schönen Farben erstand.
„Sie fängt an, mir wirklich viel zu bedeuten“, gestand Kate nachdenklich.
JD lächelte. „Was für ein glückliches Mädchen!“
„Findest du?“
„Ich weiß es! So, und jetzt lass uns was essen gehen.“
Eigentlich hatten sie vorgehabt, danach noch ins Kino zu gehen. Aber als sie ihr Dessert gerade zur Hälfte aufgegessen hatte, bemerkte Kate, dass JD sie mit unmissverständlicher Intensität musterte. Fast konnte sie die Hitze seines Blicks auf ihrer Haut spüren.
„Stimmt was nicht?“, fragte sie.
„Ich bin nicht in der Stimmung für einen Film.“ Einfache Worte, aber der Ton, mit dem sie ausgesprochen wurden, verlieh ihnen eine Bedeutung, die Kate bis in ihr Innerstes vibrieren spürte.
„Ich auch nicht. Was wollen wir stattdessen tun?“
Der Vorschlag lag in der Luft. „Lass uns zu mir fahren.“
Heute war es anders, das wussten sie beide. „Okay“, stimmte sie zu.
Auf dem Rückweg zum See sprachen sie beide nicht viel. Ein leises, langsames Liebeslied schwebte aus den Lautsprechern. An seinem Haus angekommen, half JD ihr aus dem Auto, und gemeinsam gingen sie zur vorderen Veranda. „Du bist so still“, sagte er, als er die Schlüssel aus der Tasche zog.
Sie atmete tief ein und entschied sich, es auszusprechen. „Du hast mich bis jetzt noch nicht geküsst, und ich würde gerne wissen, wieso. Was hast du dagegen?“
Er wurde still, die Dunkelheit verschleierte sein Gesicht. „Gegen das Küssen generell oder dagegen, dich zu küssen?“
„Du hast was dagegen, mich zu küssen?“
„Das sind deine Worte, nicht meine.“
Sie wollte frustriert aufschreien. „Okay, vielleicht sollte ich lieber gehen ...“
„Kate“, flüsterte er und nahm ihren Arm, um sie zu sich herumzudrehen. „Du ...“ Er war wie ein Schauspieler, der seinen Text vergessen hatte, und dennoch lag nichts Langsames oder Zögerliches in seinem Kuss. Er zog sie an sich und küsste sie ohne weitere Vorrede. Sein Mund lag heiß auf ihrem, suchend, findend. Ihre Nerven summten vor Verlangen, und sie ließ sich gegen ihn sinken, wollte ihn und hatte doch Angst. Sie wusste, dass sie bereit war, und für den Moment weigerte sie sich, an das Morgen zu denken.
Er war neu und aufregend, dennoch passte sie so perfekt in seine Arme, in seinen Kuss. Benommen schwirrte ihr der Gedanke durch den Kopf, dass sie ihr ganzes Leben auf ihn gewartet hatte.
„Besser?“, fragte er, seine Lippen noch direkt über ihren schwebend.
„Eine Eins mit Stern“, flüsterte sie und atmete zitternd ein. „Aber vielleicht sollten wir nicht ... ich kann nicht ...“
„Ich weiß, dass du eine verantwortungsvolle Mutter bist, Kate. Aber du bist auch verantwortlich für dein eigenes Glück.“
„Und du glaubst ...“ Sie hielt inne, versuchte, ihre Gedanken zu organisieren. „Du meinst, mit dir zu schlafen würde mich glücklich machen?“
„Ich glaube das nicht. Ich weiß es.“ Er grinste. „Ich verspreche es dir.“
Und dann hob er sie hoch, als wäre sie leicht wie eine Feder, und
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