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Vertrau der Stimme deines Herzens!

Vertrau der Stimme deines Herzens!

Titel: Vertrau der Stimme deines Herzens! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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wiederholte sie perplex. „Wozu denn das? Ist das nicht ein bisschen übertrieben für diesen kleinen Aushilfsjob?“
    „Ich möchte nur vertraglich absichern, dass du über deine Zeit bei mir nichts an die Presse weiterplauderst.“
    „Vertraust du mir nicht?“
    „Du solltest lieber reingehen“, sagte er, ohne auf ihre Frage einzugehen. „Sonst bekommst du noch einen Sonnenbrand.“
    „Kommst du nicht mit?“, fragte Rachel, der es deutlich missfiel, einfach so fortgeschickt zu werden.
    „Nein, ich will noch ein bisschen schwimmen. Wir sehen uns zum Abendessen. Ich denke, du wirst dich in der Küche einfach zurechtfinden. Lucia hält immer alles penibel in Ordnung. Ich möchte um halb neun essen. Und ich erwarte, dass du mit mir gemeinsam isst.“
    „Mir kam es bisher nicht so vor, als ob du großen Wert auf meine Anwesenheit legen würdest“, entgegnete sie spitz.
    „Mag sein. Aber ich versuche das Beste draus zu machen, jetzt, wo du schon mal da bist. Und du sollest das ebenfalls tun.“
    Rachel drehte sich wortlos um und ging zu dem Stuhl, wo ihre Kleider lagen. Da sie aber noch zu nass war, um sich anzuziehen, schnappte sie sich ein Handtuch, das auf einer Liege lag, und wickelte es sich um den Körper. Alessandro starrte reglos aufs Wasser, als sie an ihm vorbeimarschierte.
    Immer noch innerlich aufgewühlt ging Rachel in ihr Zimmer im ersten Stock. Entgegen aller Logik trugen ihre Füße sie wie von selbst zum Fenster, von dem aus man auf die Terrasse und den Pool blicken konnte. Mit Erstaunen stellte sie fest, dass von Alessandro keine Spur zu sehen war.
    Als sie aus der Dusche kam, hörte sie aus dem Inneren der Villa ein mechanisches Surren, das sie an das Geräusch eines Fahrstuhls erinnerte. Es wunderte sie, dass es in einer so alten Villa einen Aufzug gab. Aber bei vier Stockwerken war es eigentlich auch kein Wunder, dass der technische Fortschritt Einzug gehalten hatte. Rachel beschloss, sich kurz hinzulegen und etwas Energie zu tanken, bevor sie sich in die Küchenarbeit stürzte. Denn ein Abendessen mit Alessandro Vallini würde sicherlich an die Substanz gehen.
    Eine Stunde später stand Rachel angezogen vor dem Spiegel. Zu ihrem Leidwesen immer noch in denselben Kleidern wie seit zwei Tagen. Außer der schlichten Halskette mit einem kleinen Diamantanhänger – die sie immer trug, weil es ein Erinnerungsstück an ihre Mutter war – hatte sie keinen Schmuck dabei. Und auch ihr Kosmetikbeutel lag dummerweise in dem Koffer, der für immer verschollen zu sein schien.
    Sie kramte das Lipgloss aus der Handtasche, um ihrem Gesicht wenigstens einen Hauch von Glanz und Weiblichkeit zu verleihen. Ihre Haare steckte sie zu einem eleganten Knoten hoch, damit ihr die Strähnen nicht in die Stirn fielen wie einem Kind, das vom Spielen kam. Vielleicht würde Alessandro so endlich aufhören, sie wie eine kleine Göre zu behandeln.
    Weder Alessandro noch Lucia hatten ihr eine Führung durch die Villa gegeben, aber sie ging davon aus, dass die Küche im Erdgeschoss lag. Bereits die zweite Tür, die sie öffnete, bestätigte ihre Vermutung. Die große, professionell ausgestattete Küche mit angrenzendem Esszimmer war der Traum eines jeden Kochs. Im Kühlschrank und in der Vorratskammer fand Rachel alle erdenklichen Delikatessen und frischen Zutaten, um problemlos ein Gourmet-Menü zu zaubern.
    Mit fieberhaftem Eifer machte sie sich an die Arbeit. Die Zeiten, in denen sich Köche und Hausangestellte um ihr leibliches Wohl gekümmert hatten, lagen lange zurück. In den vergangenen Jahren hatte sie gezwungenermaßen die Ärmel hochkrempeln und sich um sich selbst kümmern müssen. Mittlerweile konnte sie stolz auf ihre kulinarischen Künste sein.
    Sie hatte Alessandro nicht kommen hören. Als sie das Esszimmer betrat, um den Eiskübel mit der Champagnerflasche auf den Tisch zu stellen und der Dekoration den letzten Schliff zu geben, saß er bereits am Kopfende der Tafel.
    „Das Essen ist gleich fertig“, erklärte sie mit einem Lächeln. „Ich kontrolliere nur noch einmal schnell den Hähnchenschmortopf.“
    „Ich habe dir doch gesagt, dass ich um acht Uhr dreißig zu Abend essen will“, sagte er und sah sie herausfordernd an.
    „Auf meiner Uhr ist es zwanzig nach acht.“
    „Dann geht deine Uhr offensichtlich falsch.“
    „Bist du immer so pedantisch, was die Essenszeiten betrifft, oder bist du nur mir gegenüber so kleinlich?“
    „Wenn du für mich arbeiten willst, solltest du eines wissen –

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