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Vertrau der Stimme deines Herzens!

Vertrau der Stimme deines Herzens!

Titel: Vertrau der Stimme deines Herzens! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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ich dulde keine Nachlässigkeiten.“
    Seine abweisende Schroffheit traf sie unvorbereitet. Sie musste sich zwingen, den Eiskübel sanft abzustellen und ihn nicht einfach auf den Tisch zu knallen. Zähneknirschend schluckte sie ihren Groll herunter und rauschte zurück in die Küche.
    Es ärgerte Rachel über alle Maßen, dass Alessandro wie angenagelt sitzen blieb, als sie ihm den Teller mit der Vorspeise hinstellte und dann ihm gegenüber Platz nahm. Vielleicht war sie diesbezüglich etwas altmodisch, aber ihrer Meinung nach gehörte es zum Anstand, dass ein Mann einer Frau den Stuhl zurechtrückte oder zumindest aufstand, wenn sie den Raum betrat. Alessandro hingegen thronte wie ein König an der Tafel, der auf seine Untertanen wartet.
    „Ich habe den Vertrag aufgesetzt“, informierte er sie und biss herzhaft in eines der Zucchini-Schinken-Röllchen. Fast beiläufig schob er ihr die zusammengehefteten Blätter über den Tisch. „Du solltest ihn sorgfältig durchlesen, bevor du unterschreibst.“
    Sie beschloss, sich von seinem leicht autoritären Ton nicht weiter beeinflussen zu lassen, und überflog die drei Seiten. Trotz der kompliziert gehaltenen Juristensprache war der Inhalt leicht verständlich. Er besagte, dass sie vorübergehend als Haushälterin eingestellt wurde und an eine Verschwiegenheitspflicht gebunden war. Sollte sie während ihres Dienstverhältnisses oder bis zu sechs Monate danach Informationen an die Presse weitergeben, musste sie das erhaltene Gehalt sowie die zehntausend Euro, die er ihr bereits überwiesen hatte, wieder zurückzahlen – plus saftige Zinsen.
    „Ist dir alles klar?“, fragte Alessandro, als sie den Blick hob.
    Einen Moment sah sie ihn nachdenklich an. Ihr schien das Ganze etwas übertrieben für einen zeitweiligen Job. Doch wenn sie es genau bedachte, war es fast nachvollziehbar, dass er sich rechtlich so streng absicherte. Sie wusste aus eigener Erfahrung, wie heiß die Presse auf Sensationsnachrichten über mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten war. Und Alessandro Vallini war zweifellos eine bekannte Persönlichkeit.
    Vielleicht befürchtete er, dass sie wahre oder halbwahre Klatschgeschichten an eine Boulevardzeitung verkaufen könnte, um schnelles Geld zu verdienen. „Klipp und klar“, sagte sie. „Du bezahlst mich nur, wenn ich meinen Mund halte.“
    „Halte dich an die Diskretion, und du hast nichts zu befürchten.“ Alessandro reichte ihr seinen Füller.
    Obwohl sich ihre Hände nicht berührten, zuckte sie leicht zusammen. Sie konnte die Wärme spüren, die das Metall abgab, dort, wo seine Finger den Füller berührt hatten. Schnell kritzelte sie ihre Unterschrift unten auf die leere Linie. „Lässt du deine jeweilige Auserwählte auch einen Vertrag unterschreiben, bevor du mit ihr schläfst?“, fragte sie dann mit gespielter Nonchalance und schob das Dokument beiseite.
    „Ich dachte, es wäre klar, dass ich dich nicht als meine Geliebte einstelle“, entgegnete er mit einem süffisanten Lächeln.
    „Und wer sagt mir, dass du die Liste meiner Aufgaben nicht nachträglich erweiterst?“, konterte sie und hoffte, dass ihre heißen Wangen sie nicht verrieten.
    „Ich trenne grundsätzlich das Geschäftliche vom Vergnügen“, erklärte er knapp. „Ich halte nämlich nichts davon, meine privilegierte Position auszunutzen, um persönliche Befriedigung zu bekommen.“
    Seine Anspielung war so offensichtlich, dass Rachel beschämt auf ihren Teller schaute. Sie hatte sich damals in die Rolle der unwiderstehlichen Femme fatale hineingesteigert, dabei war sie nicht anderes gewesen als ein unreifes verwöhntes Mädchen in einem Frauenkörper.
    „Wir sollten unseren Vertragsabschluss mit etwas Champagner besiegeln.“ Alessandro nahm die Flasche aus dem Eiskübel und füllte die beiden Gläser. „Einen Toast auf unsere kurze gemeinsame Zeit“, sagte er und nahm einen kräftigen Schluck.
    Rachel starrte einen Moment auf die perlenden Bläschen in ihrem Glas, bevor sie geistesabwesend an dem Champagner nippte.
    „Wann hast du eigentlich beschlossen, dich von Hughson zu trennen?“, fragte er beiläufig, als wäre das ein ganz normales Thema für eine unverfängliche Tischkonversation.
    „Wir hatten nicht wirklich viel gemeinsam, abgesehen von unserer Herkunft“, antwortete Rachel ausweichend und fixierte weiterhin das Glas in ihrer Hand. „Tief in meinem Inneren habe ich von Anfang an gewusst, dass ich mit der Heirat nur meinem Vater einen Gefallen tun

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