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Vertrau der Stimme deines Herzens!

Vertrau der Stimme deines Herzens!

Titel: Vertrau der Stimme deines Herzens! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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Rachel. Das ist alles. Morgen früh will ich dich aus dem Haus haben.“
    An den alten Fronten hat sich also nichts geändert, dachte sie enttäuscht. „Und was ist, wenn mein Koffer bis dahin nicht auftaucht?“
    „Mit dem Geld, das ich dir überwiesen habe, kannst du dir neue Kleider kaufen.“
    „Aber die Summe reicht doch nicht einmal aus, um die Kredite zurückzuzahlen, die ich in Australien für die Firma aufgenommen habe.“
    „Dann wirst du dir wohl einen Job suchen müssen, um über die Runden zu kommen.“
    In diesem Moment kam Lucia eilig durch den Garten gelaufen. Alessandro runzelte besorgt die Stirn, als er ihren bekümmerten Gesichtsausdruck sah.
    „Ist etwas passiert?“, fragte er auf Italienisch.
    „Si, Signore“ , rief sie und knetete nervös ihre Hände. „Ich habe einen Notfall in meiner Familie. Meine Schwiegertochter ist überraschend ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es gibt Probleme mit ihrer Schwangerschaft. Und mein Sohn hat mich gebeten, vorübergehend auf meine Enkeltochter aufzupassen. Es tut mir entsetzlich leid, aber ich kann ihn in dieser delikaten Situation nicht allein lassen. Ich würde höchstens ein paar Tage weg sein. Meinen Sie, wir können einen Ersatz für mich hier organisieren?“
    Obwohl Rachel nur einen Bruchteil des Gesprächs verstanden hatte, weil Alessandro und Lucia so schnell sprachen, begriff sie, dass es ein Problem gab.
    Lucia warf einen kurzen Blick in ihre Richtung, bevor sie sich wieder an Alessandro wandte. „Was ist mit Miss McCulloch?“, fragte sie, diesmal auf Englisch.
    „No. Non è assolutamente possibile.“
    „Aber sie ist doch schon hier. Noch dazu muss sie in Positano bleiben, bis ihr Koffer auftaucht. Sie könnte einspringen, bis wir eine geeignete Ersatzkraft finden oder bis ich wiederkomme“, versuchte Lucia Alessandro zu überzeugen.
    „Gibt es irgendetwas, was ich tun kann?“, schaltete Rachel sich ein.
    Alessandro schüttelte energisch den Kopf. „Nein, ich brauche deine Hilfe nicht.“
    „Ich bitte Sie, Signore “, sagte Lucia flehend. „Ich muss so schnell wie möglich los. Mein Sohn möchte bei seiner Frau sein, aber er kann seine kleine Tochter unmöglich mit ins Krankenhaus nehmen.“
    „Okay, Lucia. Du kannst gehen. Ich werde schon eine Lösung finden.“
    Ein kurzes dankbares Lächeln erhellte ihre Züge, bevor sie wie ein Wirbelwind zurück ins Haus rannte.
    „Gehe ich richtig in der Annahme, dass es Probleme gibt?“, fragte Rachel vorsichtig.
    „Ja. Eines davon ist, dass ich keine Haushaltshilfe habe, bis ich einen vorübergehenden Ersatz für Lucia gefunden habe.“
    „Wenn du willst, stehe ich zur Verfügung. Ich kann kochen und putzen.“
    Konnte er es riskieren? Rachel würde eines seiner Probleme lösen, dafür aber andere schaffen. Er müsste sich natürlich vertraglich absichern. Ein falsches Wort von ihr an die Presse, und sein hart erworbener Ruf als Geschäftsmann wäre dahin. Aber es stellte ein kalkulierbares und akzeptables Risiko dar, wenn man bedachte, dass er dafür das Vergnügen haben würde, Rachel für ein paar Tage nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Und sobald sie hinter sein kleines Geheimnis kam, würde sie sowieso die Flucht ergreifen, da war er sich sicher.
    Sie würde höchstpersönlich den ultimativen Beweis für seine These liefern, dass sie eine Person ohne Erbarmen war, die nur an sich selbst dachte. Sonst lief er tatsächlich noch Gefahr, sich von ihrem scheinheiligen Verhalten einlullen zu lassen und denselben Fehler wie vor Jahren zu machen. Er konnte nämlich nicht leugnen, dass ihr feuriges und eigensinniges Wesen nach wie vor eine gefährliche Faszination auf ihn ausübte. Sie war garantiert um einiges interessanter als die gefügigen Frauen, die er in den letzten Jahren gehabt hatte.
    „Bist du sicher, dass du für mich arbeiten willst?“
    „Wenn das mir die Möglichkeit gibt, dich vielleicht doch noch davon zu überzeugen, mein Modelabel zu unterstützen – dann ist die Antwort ein klares Ja“, erwiderte sie mit einem verschmitzten Lächeln.
    „Und wie weit bist du bereit zu gehen, um meinen finanziellen Beistand zu bekommen?“, fragte er mit einem gespielt harmlosen Blick.
    „Es kommt drauf an …“, entgegnete Rachel, plötzlich nicht mehr ganz so keck.
    „Ich bin ein strenger Arbeitgeber. Glaubst du, dass du in der Lage bist, meine hohen Ansprüche zu befriedigen?“
    Eine leichte Röte stieg in ihr Gesicht, doch sie hielt seinem stechenden Blick tapfer

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