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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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ungefähr alles, was man zu dieser Jahreszeit erwarten kann.” Er lächelte sie an. “Ich habe das Gefühl, ausgefragt zu werden.”
    Tara stellte die Tasse auf die Untertasse. “Das wollten Sie doch. Oder haben Sie es sich anders überlegt?”
    “Na ja, wenn es auf Gegenseitigkeit beruht, ist es okay. Aber es gefällt mir nicht, dass Sie sich dahinter verstecken.”
    “Sie haben eine lebhafte Fantasie”, erwiderte sie kühl. “Weshalb sollte ich mich hinter irgendetwas verstecken?”
    “Wenn ich das wüsste”, sagte er leise.
    “Es tut mir leid, dass Sie meine Gesellschaft nicht besonders anregend finden”, fuhr sie fort und ignorierte seine Bemerkung. “Aber ich habe einen langen und anstrengenden Tag hinter mir.”
    “Wobei ich wahrscheinlich am anstrengendsten für Sie war”, vermutete er leicht belustigt. Dann trank er den Kaffee aus und schob den Stuhl zurück. “Damit Sie begreifen, dass ich kein Unmensch bin, lasse ich Sie allein. Aber erst helfe ich Ihnen noch beim Abwaschen.”
    Tara war erleichtert. Sie hatte nicht zu hoffen gewagt, dass sie ihn so leicht loswerden würde.
    “Das brauchen Sie nicht, ich schaffe es allein. Danke”, erwiderte sie etwas zu hastig.
    “Dann bedanke ich mich für den angenehmen Abend und wünsche mir, dass Sie das nächste Mal entspannter sind.” Er stand auf.
    Sie rang sich ein Lächeln ab und stand auch auf. “Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Ich bin nicht hier, um mich auszuruhen.”
    “Aber ich darf ja hoffen.” Er betrachtete sie nachdenklich. Schließlich forderte er Buster auf, mit ihm zu kommen.
    “Und bei Gelegenheit”, fügte er hinzu, während er aus der Küche ging, “können Sie mir alles erzählen.”
    “Was denn?” Tara zog die Augenbrauen zusammen und begleitete ihn zur Haustür.
    “Über den Mann, der Sie so ängstlich und misstrauisch gemacht hat”, antwortete er sanft. “Gute Nacht, Tara.”
    Er senkte den Kopf, und sekundenlang glaubte sie, er würde sie küssen. Sogleich versteifte sie sich. Doch Adam legte ihr nur die Hand unters Kinn, zwang sie, ihn anzusehen, und berührte flüchtig ihre Wange mit den Lippen.
    Dann öffnete er die Tür und verschwand in der kühlen Luft, die vom Fluss her in den Flur drang.
    Während Melusine draußen umherstreifte, wusch Tara ab und räumte die Küche auf. Danach ging sie durch alle Zimmer und schrieb sich auf, was gemacht werden musste, bis sie die Katze vor der Tür miauen hörte und sie wieder hereinließ.
    Sie war so müde, dass sie eigentlich sogleich hätte einschlafen müssen. Aber sie warf sich ruhelos im Bett hin und her und schüttelte zum x-ten Mal das Kopfkissen auf.
    Das liegt nur daran, dass ich noch den ganzen Kaffee ausgetrunken habe, nachdem Adam weg war, versuchte sie, sich einzureden. Sie wusste jedoch selbst, dass es nicht stimmte. Nicht das viele Coffein, sondern etwas sehr Fundamentales, was sie lieber nicht genauer analysieren wollte, raubte ihr den Schlaf.
    Zu Hause wäre sie jetzt aufgestanden und hätte sich irgendwie beschäftigt, statt sich mit den Gedanken herumzuquälen. Unter normalen Umständen wäre es auch hier kein Problem gewesen, mitten in der Nacht anzufangen, die Wände im Esszimmer zu dekorieren. Doch Tara wollte kein Licht machen, um nicht Adams Aufmerksamkeit zu erregen. Sonst würde er noch zurückkommen und sich erkundigen, ob alles in Ordnung sei.
    Als sie die Lampen im Schlafzimmer und im Bad angeknipst hatte, hatte sie sich sehr unsicher gefühlt. Sie war sich bewusst gewesen, dass er dort draußen auf dem Wasser war und sie beobachten konnte, wenn er wollte. Es gelang ihr einfach nicht, mit seiner Nähe, die man ihr irgendwie aufgezwungen hatte, zurechtzukommen.
    Ihre Wange schien immer noch von der flüchtigen Berührung seiner Lippen zu brennen. Tara hatte lange vor dem Badezimmerspiegel gestanden und ihr blasses Gesicht betrachtet. Danach hatte sie noch länger in ihrem dünnen Seidennachthemd angespannt am Fenster gestanden und durch den Spalt zwischen den Vorhängen zur
Caroline
hinübergeblickt. Die ganze Zeit hatte sie darauf gewartet, dass auf der Jacht endlich die Lichter ausgingen.
    Taras Nerven waren so überreizt, dass sie beinahe aufgeschrien hätte, als Melusine plötzlich aufs Bett sprang, wie jeden Abend. Was für ein heilloses Durcheinander habe ich angerichtet, überlegte sie, während sie der Katze den Kopf streichelte.
    Sie war immer noch bestürzt über ihr seltsames Benehmen. Nachdem sie die Einladung ausgesprochen

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